Dle Wecht t« VKe».
edlrS Blvt ß«r f»st geknüpst habeu, wird ia diesem
»o-evblick n»ch durch den HLadedruck betder Herrscher
feierlich mid «rnst testegelt.
Lin» K««»«g»i« >e« «. bnlgarischen Jafanterie.
»»gimeat« tildet Spalier. stlu» f«hrea die Herrscher,
«beraL ,»a de» Briblkerung «it Jubel begrüht.
durch di» St«dt M der attea Festuag, die uoch au»
Lürkenjeil», stammt. Lhront doch über eiaem ihrer
Lore immer a»ch ei» Halbmond aus Steia.
Jenseit» der Fest»»g«tore mit ihrea düsterea lkase»
«attea dehae» stch weitr Felder, i» der Ierae be»
gre,zt dnrch die K-,alleriek-seraen.
Hier ist di» balgmifche Garnisoa von Risch zur
Parade «ufgestrllt, di« uun vor dea verbüadetea Hrrr-
fchern i« Parademarsch »orüberzieht. D-un defitiert
a»ch eiae deutsch« Lruppe, »u« dea verschiedeaste»
Lruppentrile» z»s«nmengesetzt, di« zurzeit hier eia-
guartiert stad; eia prtchtige« mtlitSrische« Lchimspiel
»on fiarke« Lindruck.
Sanz tesoader» Teilaahme zeigt der Kaiser für eia«
Lbteilung ««zrd,nischer Truppen. Er uaterhtlt fich
«it ihrea Offizieren uad Mannschaftea über di« Be-
steiung ihr»« r»nde«. Den Obersten Protogenoff
ltßt er fich „rstellra und ltdt ihn persöalich zum
Krühstück ei». »uch der bekannte Mazrdonier Aleraa»
dr»ff wird de« Kaiser »orgestellt.
Der Kaistr überrrichte mit eiaer deutschea Snsprach«
drm Z-rea Ferdiaand drn Feldmarschallstat, dea
dieser fichtlich b»»egt enlgegrnnimmt, um in bulgarischer
Sprache zu aatwortrn, daß er drn Stab nnt besoa-
derem Stolz tragen werde ia der Ueberzeugung, daß
die Zustinmenarbeit beider Armeen beidea Ltndern
Borteil» bringen werde, worauf sie gerechten Anspruch
haben. Darauf ernannte der Zar den Kaiser znm
thef de» 1>. Jnfanterie Regiment«.
Die Rastfttten mit den Prinzen uvd ihrem Gefolge
brgabea fich dann zum Frühstück, da» zu 48 Gedecken
im ,Srand PalaiS" gerricht wurd«.
Am Lbend fand noch in kleiaem Kreis« im Kaiser-
lichen Hofzug «ia Mahl statt.
Um 7 einhalb Uhr sahr der kaiserlich« Zug aus der
Rischer B«hnhofShall« aus Belgrad zu nach Deutschland.
Die Sladt Risch hatt« seit langer Zeit zum ersten-
mal wiedrr fiegreichr Hrrrscher in ihien Mauern be-
herbrrgt, die Herrscher gan, anderer Bölker, al« fie
«< fich noch »or 3 Monatea mocht« trtumea laffen:
da« Berdieast deutscher und bulgarischer lkrieger!
Derhalb »ar der Tag auch vor allem ein Soldaten-
sefttag. und der Draht trtgt nun aus eilenden Welleu
dir Ku»d« »», de« historischen Tag darch d-S ganze
Land. _ (L ».)
Merkblstt für Krieg-ver-ümmelt«.
HrrauSgegeben ,»« fiöaigl. Preuß. Kriegsministerium.
Berufsfürsorge sür Ariegsbeschädigte.
I. D«r dnrch Kriegsorrwundung Berfiümmelte oder
am fi«ie» Oebrauch seiaer Gliedmahra Brhiaderte
kaaa wieder arbeite» lrraen, weun rr selbst dea srsten
Will»a pir »rbeit hat.
L. S« st» dahe» keiaer den Rut fiake» laffea uud
«a seiaer Zukrnft »erzweffela; er muß sich nur erast-
kch brmüh»», d«a ürzllich»» Borschristen »oll aachzu»
Lrsft Md Scherz.
Pflicht.
Selbst ift der Maun!
Wer tut, wa« er soll,
Jst s« groß wie die Srößte».
_ Hamrrliag.
MtlttLrische Erziehaag.
Gine» Tage« sprach Graf Haesrler einen juagra
vfstzier a», der «ff >:er Wetzer Esplaaade iamittea
de» Publikum» »ährend der Standmufik waadelte,
»nd üterga» ih« «i» Schretben, da» er nach riaem
Laudg»» briugra stllte, da« fich etwa drei Stuadea
Wege» »oa Metz befand. Der Leutnaut schlug die
Hacken pisammea uad eilte nach der tkaserue, um
stinen «aul stttel» ,u laffen, war aber allcs andere
al» «rbaut von diesem Austrag und HLtte den Brief
gera rinem Dr,g»aer seiuer Echwadron zur Besorgung
übergeben. Drr Leulnant sti-g aber selbstverstäadlich
stlbft zu Pstrd uud machte fich auf den Weg. llnter-
wegs »erwtinschte er nicht weaig diesen erwaS selt-
saaien Austrag, zumal e» bald auch noch in Strömea
zu regaen begana und rr, ohue Mantel abgerittrn
«ar. Böllig durchnäßt langte er schließlich an Ort
und Sirlle aa. Schoa aus der Ferne sah «r neben
dem Befitztum einen ReUer langsam auf- und abreiten.
Wie »rstaunte er aber, alS er bemerkte, daß es Seine
Ezzellenz der Herr kommandierende General seldst war,
drr, «ie immer, im Galopp voxaufgentte» war, um
stch »oa de» ordnungsmäßige^ Au-führuag seine»
Befehl« zn überMigen!_
Oaerschlager. i
Borge» macht Sorgen — wena man aicht weiß,
,»« wrm man borgen soll. B.
kommen und die aotwendigea Uebungea mit Eifer »nd
AuSdauer betreibea.
5. Selbst derjraige, dem eia oder mehrere Glied-
maßen fehlen, kann mit geeiguetrn künstlichea Glie-
dern, die ihm die Heeresverwaltung liefert, häufig, ja
«eisten» in srinem alten Beruf wieder tätig seia,
«eoa «r fich genügend« Mühe gibt, da» ihm Ber-
bliebene i» richtiger Weise auSzmmtzen und dea Ge-
brauch der küafilichen Glirder zu lernen.
4. Uad wer ia seinem frührrea Berufe nicht «ieder
tttig stia kann, kann ficher in einem anderen Beruse
aoch etwas leisten, uur muß er fich nicht verdrießen
laffea, mit Tatkraft uad Fleiß fich in die neur Be-
schäftiguag eiazuleben.
6. Jeder, der e» bedarf, ivird sachverstäudigen Rat
für die Wahl seine» Berufes schon im Lazarett fiuden
«ud nach seiner Entlaffung Gelegenhett haben, fich ia
geeigneten Fachschulen us«. sür eiae» ueuen Beruf
vorzubereiien oder in seinea altea Beruf wieder «ia-
zaarbeitea.
8. Jeder hdte fich darum, fich al» ein imaütze»
Glied der Gesellschast zu betrachten; er sttze vor An-
begian seiaen Stolz dareia, ttotz der für da« Bater-
laad «rltttenea Berluste sobald wie möglich wieder «ia
schaffende» «ad erwerbeadeS Glied seiner FaarM« zu
»erde».
7. ES vermeide jeder, sei «r verwandt oder be-
freundet, einea Berstümmelten tn falsch betätigtem
Rttleid »ar immer zu bedauern und seine Httstvfigkett
zu beklagen. Bei aller herzlichen Teiluahme richte «r
ihu vielmehr auf, stärke er ihm daS Bertrauea auf
«iue beffere Zukunft, die Hoffnung auf ein selbstäa-
dige» ErwerbSleben, «ie eS dank der heutigen Techuik
und dank dem sozialen vaterländischea Etna unsereS
Bolkes, der Arbeitg>.ber wie der Arbeitnehmer, für
sast alle, auch die Schwerstbekoffenen erreichbar ifi.
De«tschlands SSHrre.
Bon Alfred Srsepke, DtoifioaSschreiLrr.
(S. Foktsttzung.)
Daß eS niemandem gelingen sollt», diese Macht
»om Erdboden zu vertilgen, darum zogea sie hinaus
in ungezählte» Schareu, Jünglinge, iaum de» Flaum
über der Lippe, MLnner mit weißem Bart, aber voll
von Begeisterung und im Herzea di« Liebe zum
Baterlande und den unüberwindlichr» Glaubea a»
Gott und den Sieg: Deutschlands Söhne!
Und mitten unter ihnen Hans Hofer, der kleine
Strauhverkäuser und Gepäckträger von ehemalS, dea
Arbett von Jugend auf zu einem tatkräftige», surcht-
losen und kein« Grfahr scheuenden Mensche» er-
zoge» hatte.
Sie kanaten ihn alle, fie liebte» iha all« und ver-
ehrten iha, wenn er ihrren so recht aus vollem Herzen
heraus erzählte, warum fie hier fiaaden, daS Schwert
ia der Faufi, und wofür fi« zu kämpfea hatten. Wie
maucher hatte daS ia seiner Begeisteruug uad unter
dem Eindruck deS Alltäglichen vergeffen.
Jetzt aber wurde es ihar» allea wieder klar, und
sester griffen die knochig-n Fäuste ia das Eisen,
bereit, jeden Lugenblick für das Heiligste ihr Lebea
zu laffeu.
MifiverstaadeaeS Zöger».
Die köchin hat ihreu Bräutigaui, der auf Urlaub
gekommen ist, in ihrer HerzeuSfreude in dcn Salon
gefühtt, al» unglücklicherweis« gerade die Madame
zurücktehtt und entrüstet auf der Schwelle fiehen bleibt.
Aöchi» (ermunternd): ,O treten Sie nur ruhig
näher, gnädige Frau, eatlaust ist rr!"
«»1eS «etsptel.
Profeffor S. sprach sehr laagsam. Weaa ei» Schüler
antwottete, bevor er geendet, erzählte er jedesmal:
Ss m-chten einige Damen und Herren eine Harz-
reise. Al» fie an eine abschüssige Etelle kameu, er-
klärte der Führer:
„Hier hat sich vor acht Tagea ein juage» Rädche»
hinabgestürzt auS . . . ."
,Aus Berzweisluag? Au» uaglücklicher Ltebe?"
uaterbrachea iha die Damen.
»Nein, au» Quedlinburg." S.
I« Rekr»te»depot.
.Aerls, wenn ich komrnandierr „Rarsch" — dann
müffen die Beiue rausfiiegen, wie d>e Engläader von
Gallipoli." _
Wirksames Mittel?
Der Bater kommt gerade dazu, wie stine Sjähttge
Tochter eine Strafarbeit machen und zwei Setten daS-
selbe »Jch soll zu meiaer Lehretta ,Sie" sagen",
schreiben muß. Der Bater diktiert »och zwtt Seiten
dazu als Sttafe.
Als sie am nächsten Morgea zur Schule kornmt uad
die Lehretta stch wundert, daß fie uoch zwtt Setten
mehr geschttrbe« hat, sagt dst Astiu«:
,Ja da staunfiest I.
Uad mtt glänzendea Augen sahe» fi« Ihn a», ihren
Leutaaat, sitt den fie ave, alle durch Dick und Düna
giagen. Jhr Leutnant! Jhne» allea ttn Borbild
tteuester PflichtersMung. —
„Herr Leutnant Hofer! Jch hab« heute noch eiarn
Auftrag, de» ich gern ia Jhre »ewthrte Haad legen
möchte."
Ohne fich scheinbar weiter u« dst wie nuf de«
Exerzierplatz dastehende Kompagnie zu kümmern, be-
gann drr Oberst ohne Umschweife ihm klarzulegeu, uiw
was r» fich handelte.
Aurz und bündig. Aein vberfiüsfig» Wort.
Uad Leutnaat Hostr hatte verstaiiden.
Ein Hackenklappeu, ein Dank, ein Gruß und der
Regimeutskommandeur entfernte fich.
Scheiubar hatt« fich der Oberst nicht um di« Aom-
pagnie gekümmett. Aber sttnem geütten Aug« war
die Begeisterung, die aus den wettergebräunten Zügen
leuchtete/ nicht entgangeu. Er wußte: Der hatte es-
wieder mal verstanden, seinen Leustn das Herz zurecht-
zurücken.
Leutnant Hofer hatst fich «ieder zu sriner Kom-
pagnie gewandt.
„Jhr hobt es ja all« gehört. Borläufig brauche ich
»ur die HS fte von Euch. Also: Freiwillige vor!'"
Rehr scherzhast, als streng befehlend klang e«.
Eine zitternde Bewegung lief durch die kriegs-
gewohnten Reihen und wie aus Aommaado ttat dst
gaaze Aompaguie eiaen Schtttt vor.
ES konate ja auch bei dem hstr zwischen Fühier
und Mann herrschenden Berhältnis nicht auders sttn.
„Jch dauk« Euch!" Schlicht und einfach haü« er
eS gesagt, aber eine vettätettsche Feuchtigkett fiahl fich
in seine Augen.
Er kam te ste ja all«, so wie fie vor ihm standen.
Mtt eines jeden Lebens- und Leidensgeschichst war er
vettraut und eS karnpste ihm das Herz zusammen,
wenn er daraa dachte: Wer voa ihnen würde zurück--
kehre«?-
Rur wenige warea e» gewesea, di« von der ge-
wallsamen Ettunduag zurückgekehtt »area. llater
chnen auch Leutnant Hofer.
Zwar schwerverwuudet, aber mtt dem unvergleich-
lichen Lächeln des Siegcrs auf seinen ZLgen.
Um iha staad der Rest seiner A-mpagnie, der ader
bald, den Erfolg weiter ausnützend, fich den „r«
dräagenden Maffen anschlstßen mußst.
Aein Wort fi-l. Aber fast in aller Augea glänzst
tta« Zähr«, wie fie nur tieffte Berehrung uud treueste
Hingab« auch aus »erhätteten Herzea heroorzuzauber»
vermag.
Er war eben ein Offizier so recht aach des Kaiser»
Att mtt der Liebe für jeden einzelnen im Heize».
Hier hettschte kein Unterschied zwischen Hoch und-
Riedttg, aber eiae Disziplin, aus dem Gefühl blinde».
GehorsamS und echter deutscher Treue geboren.
L-utnaut Hofir s-h die Biwegung auf ihiea Züzen.
er streckte die Hände aus, wollte ihaen daaken —
doch da trat ein Rebel vor seiae Auge», schlaff sariken
die Arm« herab und eiu Schwitten wie voa eiaem
Schwaime vorüberziehender Tode»»»arl lcgst fich um>
sein« Siane. Sein Kopf arigst fich langsam zur
Seit«.- (Echluß folgt.) z
Sommer t» Grö«la»d.
Die Neinen Eskimos auf dem Schulwege:
,Hei, heute find in der Sonne bloß 8 Srad Aätte —
da gibtS Hitzefettea!" _
J»«errr Jammer!
Eine bstder« Pfälzettn versäumte «nf der Bahn drir
Aaschluß. AlS fie erfuhr, daß fi« an diesem T-ge
überhaupt aicht mehr mttkäm«, brach fie ia dea Klage-
ruf aus:
„Fott ze wöll«, und fott ze misse, aad »ich fott ze
kömie, da kann me platze!"
J»ha«» w»»dert fich.
Leutnant: .Johann, briag mst »wiar Stiefrl au»
der Aammerl"
Johann: „Zu Befehlu, Hett Leitaant."
Leutaant: »Aber Johan», da» ift ja ri» langer m>»
ein kurzcr Stiefel!"
Johaaa: I hab mich auch scho grwuudert, Herr
Leitnant, ia der Kammer steht nämlich n«ch so a Paar."
_ , Gesr. Habedaak.
Rätsckl.
(Anflösuagea i» drr aächfiea Re.)
Scherzfrag«.
Worin gleichen fich deutschr V-Baot« uad öster-
reichisch« Bettler? _
Jch sah au meinem Hau» emp», —
Mich packte kalter Graus. '
Gin Man», der Herz uud Haad »erlor,
Hängt vorn an meiaem HauS.
S»flöf»»g der Rätfrl ß» «r. SS:
NichtS. — Aagesetzt.
edlrS Blvt ß«r f»st geknüpst habeu, wird ia diesem
»o-evblick n»ch durch den HLadedruck betder Herrscher
feierlich mid «rnst testegelt.
Lin» K««»«g»i« >e« «. bnlgarischen Jafanterie.
»»gimeat« tildet Spalier. stlu» f«hrea die Herrscher,
«beraL ,»a de» Briblkerung «it Jubel begrüht.
durch di» St«dt M der attea Festuag, die uoch au»
Lürkenjeil», stammt. Lhront doch über eiaem ihrer
Lore immer a»ch ei» Halbmond aus Steia.
Jenseit» der Fest»»g«tore mit ihrea düsterea lkase»
«attea dehae» stch weitr Felder, i» der Ierae be»
gre,zt dnrch die K-,alleriek-seraen.
Hier ist di» balgmifche Garnisoa von Risch zur
Parade «ufgestrllt, di« uun vor dea verbüadetea Hrrr-
fchern i« Parademarsch »orüberzieht. D-un defitiert
a»ch eiae deutsch« Lruppe, »u« dea verschiedeaste»
Lruppentrile» z»s«nmengesetzt, di« zurzeit hier eia-
guartiert stad; eia prtchtige« mtlitSrische« Lchimspiel
»on fiarke« Lindruck.
Sanz tesoader» Teilaahme zeigt der Kaiser für eia«
Lbteilung ««zrd,nischer Truppen. Er uaterhtlt fich
«it ihrea Offizieren uad Mannschaftea über di« Be-
steiung ihr»« r»nde«. Den Obersten Protogenoff
ltßt er fich „rstellra und ltdt ihn persöalich zum
Krühstück ei». »uch der bekannte Mazrdonier Aleraa»
dr»ff wird de« Kaiser »orgestellt.
Der Kaistr überrrichte mit eiaer deutschea Snsprach«
drm Z-rea Ferdiaand drn Feldmarschallstat, dea
dieser fichtlich b»»egt enlgegrnnimmt, um in bulgarischer
Sprache zu aatwortrn, daß er drn Stab nnt besoa-
derem Stolz tragen werde ia der Ueberzeugung, daß
die Zustinmenarbeit beider Armeen beidea Ltndern
Borteil» bringen werde, worauf sie gerechten Anspruch
haben. Darauf ernannte der Zar den Kaiser znm
thef de» 1>. Jnfanterie Regiment«.
Die Rastfttten mit den Prinzen uvd ihrem Gefolge
brgabea fich dann zum Frühstück, da» zu 48 Gedecken
im ,Srand PalaiS" gerricht wurd«.
Am Lbend fand noch in kleiaem Kreis« im Kaiser-
lichen Hofzug «ia Mahl statt.
Um 7 einhalb Uhr sahr der kaiserlich« Zug aus der
Rischer B«hnhofShall« aus Belgrad zu nach Deutschland.
Die Sladt Risch hatt« seit langer Zeit zum ersten-
mal wiedrr fiegreichr Hrrrscher in ihien Mauern be-
herbrrgt, die Herrscher gan, anderer Bölker, al« fie
«< fich noch »or 3 Monatea mocht« trtumea laffen:
da« Berdieast deutscher und bulgarischer lkrieger!
Derhalb »ar der Tag auch vor allem ein Soldaten-
sefttag. und der Draht trtgt nun aus eilenden Welleu
dir Ku»d« »», de« historischen Tag darch d-S ganze
Land. _ (L ».)
Merkblstt für Krieg-ver-ümmelt«.
HrrauSgegeben ,»« fiöaigl. Preuß. Kriegsministerium.
Berufsfürsorge sür Ariegsbeschädigte.
I. D«r dnrch Kriegsorrwundung Berfiümmelte oder
am fi«ie» Oebrauch seiaer Gliedmahra Brhiaderte
kaaa wieder arbeite» lrraen, weun rr selbst dea srsten
Will»a pir »rbeit hat.
L. S« st» dahe» keiaer den Rut fiake» laffea uud
«a seiaer Zukrnft »erzweffela; er muß sich nur erast-
kch brmüh»», d«a ürzllich»» Borschristen »oll aachzu»
Lrsft Md Scherz.
Pflicht.
Selbst ift der Maun!
Wer tut, wa« er soll,
Jst s« groß wie die Srößte».
_ Hamrrliag.
MtlttLrische Erziehaag.
Gine» Tage« sprach Graf Haesrler einen juagra
vfstzier a», der «ff >:er Wetzer Esplaaade iamittea
de» Publikum» »ährend der Standmufik waadelte,
»nd üterga» ih« «i» Schretben, da» er nach riaem
Laudg»» briugra stllte, da« fich etwa drei Stuadea
Wege» »oa Metz befand. Der Leutnaut schlug die
Hacken pisammea uad eilte nach der tkaserue, um
stinen «aul stttel» ,u laffen, war aber allcs andere
al» «rbaut von diesem Austrag und HLtte den Brief
gera rinem Dr,g»aer seiuer Echwadron zur Besorgung
übergeben. Drr Leulnant sti-g aber selbstverstäadlich
stlbft zu Pstrd uud machte fich auf den Weg. llnter-
wegs »erwtinschte er nicht weaig diesen erwaS selt-
saaien Austrag, zumal e» bald auch noch in Strömea
zu regaen begana und rr, ohue Mantel abgerittrn
«ar. Böllig durchnäßt langte er schließlich an Ort
und Sirlle aa. Schoa aus der Ferne sah «r neben
dem Befitztum einen ReUer langsam auf- und abreiten.
Wie »rstaunte er aber, alS er bemerkte, daß es Seine
Ezzellenz der Herr kommandierende General seldst war,
drr, «ie immer, im Galopp voxaufgentte» war, um
stch »oa de» ordnungsmäßige^ Au-führuag seine»
Befehl« zn überMigen!_
Oaerschlager. i
Borge» macht Sorgen — wena man aicht weiß,
,»« wrm man borgen soll. B.
kommen und die aotwendigea Uebungea mit Eifer »nd
AuSdauer betreibea.
5. Selbst derjraige, dem eia oder mehrere Glied-
maßen fehlen, kann mit geeiguetrn künstlichea Glie-
dern, die ihm die Heeresverwaltung liefert, häufig, ja
«eisten» in srinem alten Beruf wieder tätig seia,
«eoa «r fich genügend« Mühe gibt, da» ihm Ber-
bliebene i» richtiger Weise auSzmmtzen und dea Ge-
brauch der küafilichen Glirder zu lernen.
4. Uad wer ia seinem frührrea Berufe nicht «ieder
tttig stia kann, kann ficher in einem anderen Beruse
aoch etwas leisten, uur muß er fich nicht verdrießen
laffea, mit Tatkraft uad Fleiß fich in die neur Be-
schäftiguag eiazuleben.
6. Jeder, der e» bedarf, ivird sachverstäudigen Rat
für die Wahl seine» Berufes schon im Lazarett fiuden
«ud nach seiner Entlaffung Gelegenhett haben, fich ia
geeigneten Fachschulen us«. sür eiae» ueuen Beruf
vorzubereiien oder in seinea altea Beruf wieder «ia-
zaarbeitea.
8. Jeder hdte fich darum, fich al» ein imaütze»
Glied der Gesellschast zu betrachten; er sttze vor An-
begian seiaen Stolz dareia, ttotz der für da« Bater-
laad «rltttenea Berluste sobald wie möglich wieder «ia
schaffende» «ad erwerbeadeS Glied seiner FaarM« zu
»erde».
7. ES vermeide jeder, sei «r verwandt oder be-
freundet, einea Berstümmelten tn falsch betätigtem
Rttleid »ar immer zu bedauern und seine Httstvfigkett
zu beklagen. Bei aller herzlichen Teiluahme richte «r
ihu vielmehr auf, stärke er ihm daS Bertrauea auf
«iue beffere Zukunft, die Hoffnung auf ein selbstäa-
dige» ErwerbSleben, «ie eS dank der heutigen Techuik
und dank dem sozialen vaterländischea Etna unsereS
Bolkes, der Arbeitg>.ber wie der Arbeitnehmer, für
sast alle, auch die Schwerstbekoffenen erreichbar ifi.
De«tschlands SSHrre.
Bon Alfred Srsepke, DtoifioaSschreiLrr.
(S. Foktsttzung.)
Daß eS niemandem gelingen sollt», diese Macht
»om Erdboden zu vertilgen, darum zogea sie hinaus
in ungezählte» Schareu, Jünglinge, iaum de» Flaum
über der Lippe, MLnner mit weißem Bart, aber voll
von Begeisterung und im Herzea di« Liebe zum
Baterlande und den unüberwindlichr» Glaubea a»
Gott und den Sieg: Deutschlands Söhne!
Und mitten unter ihnen Hans Hofer, der kleine
Strauhverkäuser und Gepäckträger von ehemalS, dea
Arbett von Jugend auf zu einem tatkräftige», surcht-
losen und kein« Grfahr scheuenden Mensche» er-
zoge» hatte.
Sie kanaten ihn alle, fie liebte» iha all« und ver-
ehrten iha, wenn er ihrren so recht aus vollem Herzen
heraus erzählte, warum fie hier fiaaden, daS Schwert
ia der Faufi, und wofür fi« zu kämpfea hatten. Wie
maucher hatte daS ia seiner Begeisteruug uad unter
dem Eindruck deS Alltäglichen vergeffen.
Jetzt aber wurde es ihar» allea wieder klar, und
sester griffen die knochig-n Fäuste ia das Eisen,
bereit, jeden Lugenblick für das Heiligste ihr Lebea
zu laffeu.
MifiverstaadeaeS Zöger».
Die köchin hat ihreu Bräutigaui, der auf Urlaub
gekommen ist, in ihrer HerzeuSfreude in dcn Salon
gefühtt, al» unglücklicherweis« gerade die Madame
zurücktehtt und entrüstet auf der Schwelle fiehen bleibt.
Aöchi» (ermunternd): ,O treten Sie nur ruhig
näher, gnädige Frau, eatlaust ist rr!"
«»1eS «etsptel.
Profeffor S. sprach sehr laagsam. Weaa ei» Schüler
antwottete, bevor er geendet, erzählte er jedesmal:
Ss m-chten einige Damen und Herren eine Harz-
reise. Al» fie an eine abschüssige Etelle kameu, er-
klärte der Führer:
„Hier hat sich vor acht Tagea ein juage» Rädche»
hinabgestürzt auS . . . ."
,Aus Berzweisluag? Au» uaglücklicher Ltebe?"
uaterbrachea iha die Damen.
»Nein, au» Quedlinburg." S.
I« Rekr»te»depot.
.Aerls, wenn ich komrnandierr „Rarsch" — dann
müffen die Beiue rausfiiegen, wie d>e Engläader von
Gallipoli." _
Wirksames Mittel?
Der Bater kommt gerade dazu, wie stine Sjähttge
Tochter eine Strafarbeit machen und zwei Setten daS-
selbe »Jch soll zu meiaer Lehretta ,Sie" sagen",
schreiben muß. Der Bater diktiert »och zwtt Seiten
dazu als Sttafe.
Als sie am nächsten Morgea zur Schule kornmt uad
die Lehretta stch wundert, daß fie uoch zwtt Setten
mehr geschttrbe« hat, sagt dst Astiu«:
,Ja da staunfiest I.
Uad mtt glänzendea Augen sahe» fi« Ihn a», ihren
Leutaaat, sitt den fie ave, alle durch Dick und Düna
giagen. Jhr Leutnant! Jhne» allea ttn Borbild
tteuester PflichtersMung. —
„Herr Leutnant Hofer! Jch hab« heute noch eiarn
Auftrag, de» ich gern ia Jhre »ewthrte Haad legen
möchte."
Ohne fich scheinbar weiter u« dst wie nuf de«
Exerzierplatz dastehende Kompagnie zu kümmern, be-
gann drr Oberst ohne Umschweife ihm klarzulegeu, uiw
was r» fich handelte.
Aurz und bündig. Aein vberfiüsfig» Wort.
Uad Leutnaat Hostr hatte verstaiiden.
Ein Hackenklappeu, ein Dank, ein Gruß und der
Regimeutskommandeur entfernte fich.
Scheiubar hatt« fich der Oberst nicht um di« Aom-
pagnie gekümmett. Aber sttnem geütten Aug« war
die Begeisterung, die aus den wettergebräunten Zügen
leuchtete/ nicht entgangeu. Er wußte: Der hatte es-
wieder mal verstanden, seinen Leustn das Herz zurecht-
zurücken.
Leutnant Hofer hatst fich «ieder zu sriner Kom-
pagnie gewandt.
„Jhr hobt es ja all« gehört. Borläufig brauche ich
»ur die HS fte von Euch. Also: Freiwillige vor!'"
Rehr scherzhast, als streng befehlend klang e«.
Eine zitternde Bewegung lief durch die kriegs-
gewohnten Reihen und wie aus Aommaado ttat dst
gaaze Aompaguie eiaen Schtttt vor.
ES konate ja auch bei dem hstr zwischen Fühier
und Mann herrschenden Berhältnis nicht auders sttn.
„Jch dauk« Euch!" Schlicht und einfach haü« er
eS gesagt, aber eine vettätettsche Feuchtigkett fiahl fich
in seine Augen.
Er kam te ste ja all«, so wie fie vor ihm standen.
Mtt eines jeden Lebens- und Leidensgeschichst war er
vettraut und eS karnpste ihm das Herz zusammen,
wenn er daraa dachte: Wer voa ihnen würde zurück--
kehre«?-
Rur wenige warea e» gewesea, di« von der ge-
wallsamen Ettunduag zurückgekehtt »area. llater
chnen auch Leutnant Hofer.
Zwar schwerverwuudet, aber mtt dem unvergleich-
lichen Lächeln des Siegcrs auf seinen ZLgen.
Um iha staad der Rest seiner A-mpagnie, der ader
bald, den Erfolg weiter ausnützend, fich den „r«
dräagenden Maffen anschlstßen mußst.
Aein Wort fi-l. Aber fast in aller Augea glänzst
tta« Zähr«, wie fie nur tieffte Berehrung uud treueste
Hingab« auch aus »erhätteten Herzea heroorzuzauber»
vermag.
Er war eben ein Offizier so recht aach des Kaiser»
Att mtt der Liebe für jeden einzelnen im Heize».
Hier hettschte kein Unterschied zwischen Hoch und-
Riedttg, aber eiae Disziplin, aus dem Gefühl blinde».
GehorsamS und echter deutscher Treue geboren.
L-utnaut Hofir s-h die Biwegung auf ihiea Züzen.
er streckte die Hände aus, wollte ihaen daaken —
doch da trat ein Rebel vor seiae Auge», schlaff sariken
die Arm« herab und eiu Schwitten wie voa eiaem
Schwaime vorüberziehender Tode»»»arl lcgst fich um>
sein« Siane. Sein Kopf arigst fich langsam zur
Seit«.- (Echluß folgt.) z
Sommer t» Grö«la»d.
Die Neinen Eskimos auf dem Schulwege:
,Hei, heute find in der Sonne bloß 8 Srad Aätte —
da gibtS Hitzefettea!" _
J»«errr Jammer!
Eine bstder« Pfälzettn versäumte «nf der Bahn drir
Aaschluß. AlS fie erfuhr, daß fi« an diesem T-ge
überhaupt aicht mehr mttkäm«, brach fie ia dea Klage-
ruf aus:
„Fott ze wöll«, und fott ze misse, aad »ich fott ze
kömie, da kann me platze!"
J»ha«» w»»dert fich.
Leutnant: .Johann, briag mst »wiar Stiefrl au»
der Aammerl"
Johann: „Zu Befehlu, Hett Leitaant."
Leutaant: »Aber Johan», da» ift ja ri» langer m>»
ein kurzcr Stiefel!"
Johaaa: I hab mich auch scho grwuudert, Herr
Leitnant, ia der Kammer steht nämlich n«ch so a Paar."
_ , Gesr. Habedaak.
Rätsckl.
(Anflösuagea i» drr aächfiea Re.)
Scherzfrag«.
Worin gleichen fich deutschr V-Baot« uad öster-
reichisch« Bettler? _
Jch sah au meinem Hau» emp», —
Mich packte kalter Graus. '
Gin Man», der Herz uud Haad »erlor,
Hängt vorn an meiaem HauS.
S»flöf»»g der Rätfrl ß» «r. SS:
NichtS. — Aagesetzt.