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Österreichisches Archäologisches Institut [Mitarb.]
Forschungen in Ephesos — Forschungen in Ephesos, Band 1:, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.43825#0014
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eine liebevolle Würdigung forderten, vor allem die bedeutende Ruine der sogenannten
Selimmoschee, deren Errichtung durch Sultan Isa-beg im Jahre 1375 unserer Zeitrechnung
jetzt aus den Reliefarabesken ihrer Bauinschrift entziffert ist. Mit einer Darlegung dieses
Bestandes, der gleich einheitlich sich wohl nirgends wiederholt, Avünschten wir nicht nur
dem Studium morgenländischer Kunst neues Material zu liefern, sondern hoffen die auf-
gewandten Mühen namentlich auch den kunstsinnigen kaiserlich ottomanischen Functionären
in Constantinopel und Smyrna willkommen, die unser Vorgehen seit Anbeginn verpflichtend
unterstützten.
Ihrem erlauchten Souverän aber durfte das erste Blatt dieses Werkes ehrerbietige
Dankbarkeit bezeigen für die geneigte Entschließung, welche eine jeweilig freie Auswahl
erzielter Fundstücke zu Widmungen an seine Apostolische Majestät den Kaiser und König
Franz Josef I. bestimmte. Nach der Lage der Dinge setzte erst diese Widmung in den
Stand, die einem tausendjährigen Ruin abgewonnenen Sculpturfragmente in geduldigen
Untersuchungen annähernd ihrem ursprünglichen Werte zurückzugeben, und wie der aus-
führlich abgebildete, aus Teilen und zahlreichen Bruchstücken in Wien wiedererstandene
Hauptfund zeigt, bildet die gewissenhafte Pflege, welche die Verwaltung des kaiserlichen
Kunstbesitzes auch dessen ephesischem Zuwachs zuteil werden läßt, die Grundlage und
Voraussetzung seiner wissenschaftlichen Verwertung.
Wien, Juli 1905.
OTTO BENNDORF


Fig. 1 Das Gebiet von Ephesos nach George Wheler, London 1682.
 
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