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unmittelbar an die Schriftleiste anschließt, sondern durch einen tiefen Einschnitt von ihm
getrennt ist. Schriftleiste 0-055 % Buchstaben 0-035—0*04m hoch.
o
ZZ, ZZ z / Z /// /7/////Z, // //!Hl
2.
3. TH«.
4. JYe^JUL^To: 5. /ε y r STBSlf
Auf 1 scheint der Name des Φ[ρ]οντΐ[νος wiederzukehren, 2 paßt daran nicht an. Der
letzte Buchstabe von 3 kann ο, ω und φ gewesen sein; auf 4 erkennt man τ]ου θ·αύματο[ς,
auf 5 vielleicht εύγν[ωμοσύνη oder eine Form von εύγνώμων. Über das Metrum ist nicht sicher
zu urteilen, doch ist iambisches Maß wahrscheinlicher.
IV. Vier Stücke aus acht Splittern zusammengesetzt; Schriftfläche o*o6m, Buch-
staben 0Ό35—0Ό4111 hoch.
i. c?N/ er ro) 2. <gcqionepn
3. 4· KOC BKTQ
Anfang und Ende könnte auf 1 erhalten sein, doch fehlt auffälligerweise das Kreuz;
vielleicht waren die beiden Verse durch ein kleines Spatium getrennt. Der Schlußbuchstabe
von 2 ist am ehesten c gewesen, doch sind φ und o nicht ausgeschlossen; der Anfangs-
buchstabe von 3 war eher a als K. Das Metrum scheint daktylisch. Vielleicht waren also
zwei Postamente mit Hexametern, zwei mit Senaren geschmückt.
Bei der kläglichen Erhaltung der Inschriften und der Häufigkeit des Namens Φροντΐνος
kann eine Datierung nur auf Grund des Schriftcharakters versucht werden. Die Buchstaben
sind sorgfältig und tief eingegraben und rühren offenbar von derselben Hand her. Ihre
Formen sind denen sicher justinianischer Inschriften, zumal des Jahreshefte VIII Beiblatt
Sp. 78 veröffentlichten Hypatiosbriefes, nahe verwandt. Die oben aus stilistischen Beob-
achtungen abgeleitete Datierung des Monumentes in die Zeit Justinians erhält somit von
epigraphischer Seite erwünschte Bekräftigung. Das Vorbild des Kaisers, der die große
Johannesbasilika auf Ajasoluk erbaute (s. oben S. 106 f.) und unter dem auch die Marien-
kirche in der Stadt selbst ihre letzte großartige Ausgestaltung erhielt (Jahreshefte VIII
a. a. O.), wirkte fördernd und befruchtend auch auf die private Munificenz, der gewiß noch
mehr, als wir heute zu erkennen vermögen, an Neu- und Umbauten von Monumenten
im Weichbilde der Stadt zu danken ist.
Wien, im Juli 1905.
RUDOLPH HEBERDEY
unmittelbar an die Schriftleiste anschließt, sondern durch einen tiefen Einschnitt von ihm
getrennt ist. Schriftleiste 0-055 % Buchstaben 0-035—0*04m hoch.
o
ZZ, ZZ z / Z /// /7/////Z, // //!Hl
2.
3. TH«.
4. JYe^JUL^To: 5. /ε y r STBSlf
Auf 1 scheint der Name des Φ[ρ]οντΐ[νος wiederzukehren, 2 paßt daran nicht an. Der
letzte Buchstabe von 3 kann ο, ω und φ gewesen sein; auf 4 erkennt man τ]ου θ·αύματο[ς,
auf 5 vielleicht εύγν[ωμοσύνη oder eine Form von εύγνώμων. Über das Metrum ist nicht sicher
zu urteilen, doch ist iambisches Maß wahrscheinlicher.
IV. Vier Stücke aus acht Splittern zusammengesetzt; Schriftfläche o*o6m, Buch-
staben 0Ό35—0Ό4111 hoch.
i. c?N/ er ro) 2. <gcqionepn
3. 4· KOC BKTQ
Anfang und Ende könnte auf 1 erhalten sein, doch fehlt auffälligerweise das Kreuz;
vielleicht waren die beiden Verse durch ein kleines Spatium getrennt. Der Schlußbuchstabe
von 2 ist am ehesten c gewesen, doch sind φ und o nicht ausgeschlossen; der Anfangs-
buchstabe von 3 war eher a als K. Das Metrum scheint daktylisch. Vielleicht waren also
zwei Postamente mit Hexametern, zwei mit Senaren geschmückt.
Bei der kläglichen Erhaltung der Inschriften und der Häufigkeit des Namens Φροντΐνος
kann eine Datierung nur auf Grund des Schriftcharakters versucht werden. Die Buchstaben
sind sorgfältig und tief eingegraben und rühren offenbar von derselben Hand her. Ihre
Formen sind denen sicher justinianischer Inschriften, zumal des Jahreshefte VIII Beiblatt
Sp. 78 veröffentlichten Hypatiosbriefes, nahe verwandt. Die oben aus stilistischen Beob-
achtungen abgeleitete Datierung des Monumentes in die Zeit Justinians erhält somit von
epigraphischer Seite erwünschte Bekräftigung. Das Vorbild des Kaisers, der die große
Johannesbasilika auf Ajasoluk erbaute (s. oben S. 106 f.) und unter dem auch die Marien-
kirche in der Stadt selbst ihre letzte großartige Ausgestaltung erhielt (Jahreshefte VIII
a. a. O.), wirkte fördernd und befruchtend auch auf die private Munificenz, der gewiß noch
mehr, als wir heute zu erkennen vermögen, an Neu- und Umbauten von Monumenten
im Weichbilde der Stadt zu danken ist.
Wien, im Juli 1905.
RUDOLPH HEBERDEY