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186

Der DonauWrrbel.

Außer Ardagget, im Saurüssel, treten die Ufer der Do,
nau von schroffen bis in das Wasser reichenden Felsen zusam-
men. In dieser düstern Schlucht zeigt sich das Städtchen
Grein mit der stattlichen Greinburg, und der Strom bildet hier
den von den Schiffern gefürchteten Greinerschwall. Er ist der
Vorbote des berüchtigten Strudels und Wirbels, auf die der
Schiffer nun in feierlicher Stille zusteuert. Die Felseninsel
Würth, welche mit den Ruinen von Werfenftein und auf ihrer
höchsten Klippe mit einem steinernen Kreuz geziert ist, theilt den
Strom in zwei Arme. Jener zur Rechten, der sogenannte
Hößgang, fließt ruhig dahin, kann jedoch nur bei sehr hohem
Wasscrstande zur Fahrt benutzt werden; der zur Linken bildet
den Strudel, wo ein mächtiges Riff von einzelnen Felsen, quer
über den Fluß gelagert, eine furchtbare Brandung verursacht;
aber seit den Sprengungen, welche Maria Theresia und Joseph II.
Von 1778 bis 1792 vornehmen ließen, von geschickten Schiffern
ohne Gefahr befahren werden kann. Kaum dem Strudel ent-
kommen, zeigen sich zwischen den Langenstein- und Hausstein-
felsen die Z — 5 Fuß in die Tiefe sich hinabziehenden Wasser-
trichter des Wirbels, dessen kreiselndes Wasser jedoch nur bei
sehr hohem Wasscrstande kleineren Schiffen etwas gefährlich wird
und dann über den Lueg umfahren werden kann. Bei dem
Markte Struden, der höchst malerisch am Uferrande unter einem
überhangenden Felsen erbaut ist, hat man den besten Standpunkt,
um dieses erhabene Naturschauspiel zu überblicken.
 
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