Friederich, Johann Konrad: Die Wundermappe oder sämmtliche Kunst- und Natur-Wunder des ganzen Erdballs: Treu nach der Natur abgebildet und topographisch-historisch beschrieben ([1. Haupt-Abtheilung, 4. Band]): Süd-Deutschland (Frankfurt am Main: Comptoir für Literatur und Kunst, 1837)

299

den, haben die früheren Einrichtungen desselben größtentheils
dem Auge entrückt. Noch besteht von diesen die große Reit-
schnecke, auf welcher man bis in den obersten Stock des Schlos-
ses hinaufreiten kann. Außer den Wohnungen von Hofpersonen
befindet sich jetzt das Local des königlichen geheimen Raths, des
königlichen Oberhofraths und Hofgerichts und der königlichen
Hofapotheke in demselben. Letztere ist in der zu ihrer neuen
Bestimmung zweckmäßig umgeschaffenen ehemaligen Schloßkirche,
und wird mit Gas erleuchtet.

Heilbronn.

Eine ehemalige freie Reichsstadt; sie zählt 8008 Einwohner.
Man zeigt hier noch den Thurm, in welchem einst Götz von
Berlichingen gefangen saß. Die Stadt hat einige Fabriken und
Handel, besonders mit Gyps, welcher hier gebrochen wird. —-
Nicht weit davon ist Weinsberg, ein kleiner Ort, wobei die Trüm-
mer der Burg Weibertreu, welche Conrad III. 1140 belagerte.