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Friederich, Johann Konrad
Die Wundermappe oder sämmtliche Kunst- und Natur-Wunder des ganzen Erdballs: Treu nach der Natur abgebildet und topographisch-historisch beschrieben ([1. Haupt-Abtheilung, 4. Band]): Süd-Deutschland — Frankfurt am Main: Comptoir für Literatur und Kunst, 1837

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https://doi.org/10.11588/diglit.63317#0464
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334

U) o r m s.

§äsar und Drusus kannten schon Worms, als eine Stadt
der Vangionen, und in den Sagen der Niebelungen ist Worms
der bedeutendste Ort, wo auch Siegfried um seine Chrimhilde
ward. In der nachfolgenden Zeit war diese Stadt der Lieblings-
aufenthalt mehrerer Kaiser. Karl der Große verweilte gern in
ihren Mauern, weil er besonders die Wormser als treue Bürger
liebte. Die fränkischen Conrade wohnten lange hier, und als
Heinrich IV., von den meisten Vasallen verlassen und verbannt,
umherirrte, bot ihm fein treues Worms noch Hülfe an. Auch in
spätern Jahrhunderten war es noch groß und blühend, und oft
wurde in seinen Mauern über Krieg und Frieden, über Reichs-
acht, Leben oder Tod Herathen, bis auch Luther dort vor dem
Kaiser und den versammelten Reichsfürsten und Prälaten sein
Glaubensbekenntniß aussprach, und durch das Feuer und die Wahr-
heit seiner Rede der Denk- und Gewissensfreiheit manches Herz
der anwesenden Edlen geneigt machte. Obgleich nach dieser Zeit
die Zwietracht und des Bannes Fluch der herrlichen Stadt hart
 
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