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Friederich, Johann Konrad
Die Wundermappe oder sämmtliche Kunst- und Natur-Wunder des ganzen Erdballs: Treu nach der Natur abgebildet und topographisch-historisch beschrieben ([1. Haupt-Abtheilung, 4. Band]): Süd-Deutschland — Frankfurt am Main: Comptoir für Literatur und Kunst, 1837

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https://doi.org/10.11588/diglit.63317#0335
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ll ü r n b t r g.

Dürnberg liegt in einer sandigen, aber vortrefflich angebauten
Gegend, an der Pegnitz, welche sich in Zwei ungleiche Hälften theilt.
Sie hat noch Ueberbleibsel alter Befestigung und zahlt mit den
Vorstädten Wörth und Gostenhof etwa 41,000 protestantische
Einwohner (im 16. Zahrh. in Nürnberg allein 60 — 70,000).
Sie hat mit Augsburg gleiche Schicksale getheilt, die gleichen
Gründe haben sie von ihrem alten Flor herabgebracht, und später
als Augsburg, erst 1806, hat sie ihre Freiheit verloren. Seine
Stadt Deutschlands konnte sich im 16. Zahrh. an Liebe zu den
Künsten und Betriebsamkeit mit Nürnberg messen. Hier ward
geboren und lebte der geniale Hans Sachs, der als Mathematiker
und als Seefahrer berühmte Nitter Martin Vehaim, der großen
Antheil hatte an den Entdeckungen der Portugiesen, der große
deutsche Maler Albrecht Dürer und der kunstreiche gleichzeitige
Bildhauer Peter Vischer. Hier erfand Peter Hele die Taschen-
uhr, daher anfänglich „Nürnberger Eier" genannt, hier ward das
Messing und die Windbüchse erfunden, und noch jetzt sind die
Kirchen und öffentlichen Gebäude herrliche Beweise der alten hier
einst einheimischen Kunst. Unter den Kirchen sind die vorzüglichsten:
die Sebalduskirche und die Klarenkirche, wegen ihrer herrlich ge-
 
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