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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — 3.1895

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Bach, Max: Fundchronik vom Jahre 1895
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.27199#0007
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fundbericfite aus Schwaben

umfassend die

vorgeschichtlichen, römischen und merowingischen Altertümer

herausgegeben vom

Württembergischen Anthropologischen Verein

unter der Leitung von

Professor Dr. G. Sixt in Stuttgart.

III. Jahrgang. 1895.

Fundclironik vom Jahre 1895.

Von Max Bach in Stuttgart.

1. Vorrömisehe Zeit.

a. Steinzeit.

1) Manzell am Bodensee. (Bericht vom November.) Bei dem
niederen Wasserstand ist es möglich, jetzt schon an dem Seeufer
Suche nach Werkzeugen ans der Steinzeit zu halten; bei nur ober-
flächlichem Forschen bei Manzell bis an die Fischbacher Markung
wurden letzter Tage kleine Steinbeile und Bruchstücke solcher von
Feuerstein gefunden. (Antiq.-Ztg. No. 46.)

2) Egenhausen OA. Nagold. Nephritbeil, Einzelfund. Geschenk
von Oberförster Grüninger in Kirchheim u. T. an. die K. Staatssamm-
lung vaterländischer Altertümer.

3) Ochsenwang. Das Bandecker Maar, jene kraterförmige
Vertiefung zwischen Ochsenwang und Randeck , bildet eine reiche
Fundgrube für den Forscher. Dr. Endris hat, wie schon seit einigen
Jahren so auch heuer, Grabungen am Maarrand vorgenommen,
welche eine Menge Werkzeuge aus Stein, Knochen vorsintflutlicher
Tiere, sowie Reste von Gefässen zn Tage förderten. Sämtliche Gegen-
stände wurden in einer Tiefe von 10—-20 cm gefunden. Die Werk-
zeuge aus der Steinzeit lassen keinen Zweifel darüber, dass die Ufer
des Sees von Menschen bewohnt waren. Die gefundenen Steingeräte
(Feuersteine) sind sehr primitiver Art und wurden, wie an den meisten
deutlich zu sehen ist, durch Zuhauen geeigneter Stücke von grösseren
Steinklumpen hergestellt. Sie zeigen nicht wie Funde aus der
jüngeren Periode des Steinzeitalters Schliff oder Politur.

4) Hohenneuffen. Anlässlich der Ausgrabungen auf Hohen-
neuffen wurde an dem langen schmalen Zugang zur Burg ein doppelter
Steinwall beobachtet, der jedenfalls aus ganz alter Zeit stammt.
Dann wurde westlich vom Eingang in den Heidengraben bei Hülben
am „Kienbein“ an seiner schmälsten Stelle ein Steinwall entdeckt
nebst einem in den Fels gehauenen Graben.

Fundberichte. III. 1895.

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