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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — 3.1895

DOI Artikel:
Bürger, Ludwig: Römisches von der Ulmer Alb, [2]
DOI Artikel:
Bürger, Ludwig: Römisches Gebäude bei Stetten im Lonthal OA. Ulm
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https://doi.org/10.11588/diglit.27199#0060
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daselbst einer genauen Durchsicht unterzogen, zugleich wurde die
sog. Schwedenschanze im Börslinger Gemeindewalde, in der Mitte
zwischen Börslingen und Nerenstetten, untersucht. Das Resultat ist
in beiden Fällen gleich, nahezu negativ. Scherben und behauene
Steine und andere bestimmbare Kleinfunde kamen nicht zu Tage;
3 je 5—6 m lange Schuttwälle mit grossen Mörtelstücken nach Art
der römischen vermengt, senkrecht zu einander stehend, konnten
unterschieden werden, die vierte Seite war grösstenteils entfernt.
Vielleicht sind es Reste des Unterhaus hölzerner Signaltürme?

Römisches Gebäude bei Stetten im Lonthal OA. Ulm.

Von Oberförster Bürger in Langenau.

Nördlich vom Vicinalweg Stetten i. L.—Bissingen o. L. liess im
September 1895 der Verein für Kunst und Altertum in Ulm und
Oberschwaben im Niederfeld nach römischen Resten graben, weil
daselbst mehrere Ackerbesitzer längere Mauerzüge beobachtet haben
wollten und in einem Acker thatsächlich schon römische Ziegel ge-
funden worden waren. Der Fundort liegt zwischen den Waldungen
Diebstaig, Stöbberg und Ziegelhau.

Das Ergebnis der Ausgrabung war grösstenteils ein negatives.
An etwa 20 Stellen, an welchen sich Mauern befinden sollten und
wo in trockenen Jahren der Verlauf derselben in der Frucht deutlich
zu verfolgen war, ergab sich beim Nachgraben, dass hier nur der
Fels, wenig von Ackerkrume bedeckt, in mehr oder minder geradem
Verlaufe zu Tage tritt. Nur an der Grenze der Parzelle No. 216
gegen 215/4 wurden Fundamente eines Gebäudes, nur wenig von
Humus überdeckt, gefunden, an der Stelle, wo schon früher das
Hochwasser römische Ziegelsteine herausgeschwemmt hatte. Sonst
wurden nirgends Mauerreste gefunden. Vom oberirdischen Gebäude
ist nichts mehr erhalten, nur die Fundamente, 0,75—0,80 m tief,
sind vorhanden. Sie stellen einen quadratischen Raum von 4,35
bezw. 4,30 m Seitenlänge dar und sind von SO. nach NW. 1,35 m
 
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