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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — 3.1895

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Wagner, Ernst: Altertumsfunde im Grossherzogtum Baden
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Fraas, Eberhard: Die Beilsteinhöhle auf dem Heuberg bei Spaichingen
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https://doi.org/10.11588/diglit.27199#0024
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gefunden. — Eine römische Niederlassung in unmittelbarer Nähe von
Hockenheim war bis jetzt noch nicht nachgewiesen und insofern ist
der Fund auch für die Strassenforschung von Wichtigkeit. Die be-
deutenden älteren Funde, über die in den Bonner Jahrb. X. 3 be-
richtet ist, lagen im Wiesengrund, eine Stunde westlich vom Ort,
gegen Speier zu.

Die Beilsteinliöhle auf dem Heuberg bei Spaicliingen.

Von Prof. Er. Eberhard Fraas (K. Naturalienkabinett) in Stuttgart.

Die Beilsteinhöhle liegt an den steilen aus massigen Kalken
(Delta) gebildeten Felsengehängen des Heuberges gegen das Berathai
oder, wie es wohl richtiger geschrieben würde, „Bärenthal“ \ welches
den Heuberg quer von NW. nach SO. durchschneidet und bei Fri-
dingen in die Donau mündet. Die Höhle befindet sich auf der
Markung Egesheim an dem Felsenkranz über dem im Thale gelegenen
Orte, ist aber von Spaichingen aus am besten über den Ort Königs-
heim zu erreichen. Man geht von hier aus auf dem Plateau bis zum
Steilrande vor und steigt dann nur wenige Meter entlang der Felsen-
wand abwärts, um den Eingang der Höhle vor sich zu haben.

Fig. 1. Die Beilstein höhle (Längsschnitt) unter Zugrundlegung der Aufnahme von

Herrn Me genhart.

Grosse Ansprüche auf Naturschönheiten darf der Besucher freilich
nicht machen, denn im ganzen ist es ein enger unbequemer Schlupf
von etwa 28 m Länge, dessen grösste Breite nur 4 m und dessen
Höhe kaum 6 m erreicht. Die Wände sind alle dicht mit Kalksinter
bekleidet, der aber weniger in zierlichen Stalaktiten, als in massigen
Lagen an den Wänden haftet. Teilweise ist die Tropfsteinmasse so
sehr angewachsen, dass fast die ganze Höhle verstopft ist und nur
noch ein schmaler Schlupf von kaum 0,50 m Höhe und Breite übrig
blieb. Dies macht sich namentlich in dem hinteren Teile der Höhle
unangenehm bemerkbar, wo eine mächtige, wahrscheinlich mehrere

1 Die Bevölkerung des Heuberges spricht nur von einem Bärenthal (in
schwäbischer Mundart „Bärathal“), ebenso wie eine Ortschaft im Thale „Bären-
thal“ heisst.
 
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