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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — 3.1895

DOI Artikel:
Leiner, Ludwig: Rückblicke auf die Pfahlbauten am Bodensee 1895: I. Steinzeug
DOI Artikel:
Hölder, Hermann Friedrich: Neuere Skelettfunde aus vorrömischen Grabhügeln
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https://doi.org/10.11588/diglit.27199#0037
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findet sich unter dem Steinzeug der paläolit.hischen Zeit ausschliess-
lich und fort und fort durch die neolithische Periode. Seine Eigen-
art hat ihn neben Obsidian, der am Bodensee nur vereinzelt ver-
arbeitet gefunden wird, wie später die Metalle, zu Schneid- und
Stechwerkzeugen hergerichtet, vereigenschaftet. Von Feuerstein un-
seres schwäbischen Jura und Jaspisen vom Isteiner-Klotz und aus
dem Hegau sind Werkzeuge losgesplittert, abgedrückt und abge-
schlagen, die meist zu Pfeilspitzen, mit und ohne Stiel, zu den
schmalen Lanzenspitzen, den breiteren Speerspitzen, als
Messerblätter und als Sägeblätter, zu Hunderten in Höhlen
und den vielen Pfahlbaustationen, im Thayinger Kesslerloch, bei
Wallhausen vornehmlich und Bodman in der Bodenseegegend auf-
gefunden wurden. Das Nähere ist in den vorjährigen Berichten ein-
gehend besprochen. Darunter zeichnen sich noch Schaber mit einer
fast hakig abgeschlagenen Endkante besonders aus.

Zur Kenntnis der Geschichte des Handwerks, worauf diese
Untersuchungen zunächst auslaufen, sind solche Definitionen er-
wünscht und nötig.

Noch sind von Steinzeug die Schleifsteine und Polier-
steine zu erwähnen. Zu ersteren dienen hauptsächlich Platten von
Sandsteinen und Mergeln, zu letzteren Amphibolite. Von diesen und
den Diskolden wird später noch die Rede sein.

Wie Stein ist Thon, Bein, Knochen, Metall und Glas, dann folgend
noch Steine zu Schmuck, aber besonders bei diesem zu behandeln.

Neuere Skelettfunde aus vorrömisclien Grabhügeln.

Von Obeimedizinalrat Dr. v. Holder.

Von der Direktion der K. Sammlung vaterländischer Altertümer
erhielt ich verflossenen Herbst 6 von J. Dorn ausgegrabene Schädel
mit einzelnen Skelettknochen. In Betreff der Bestattungsweise und
der Beigaben folge ich dem Bericht Dorn’s, welchen Herr Ober-
studienrat Dr. Paulus die Güte hatte mir zur Einsicht mitzuteilen.
Wenn auch die Ergebnisse der Ausgrabungen Dorn’s manches zu
wünschen übrig lassen, wegen der morschen Beschaffenheit einzelner
Teile der Schädel, der Schwierigkeit, die Bruchstücke derselben in
den Erdschollen aufzufinden und anderer Umstände, so sind sie doch
wegen Dorn’s Erfahrung und Findigkeit, sowie auch durch die Be-
folgung der ihm gegebenen Vorschriften, besser als die vieler anderer,
welche ihre Ausgrabungen ohne die nötigen Vorkenntnisse und ge-
nügende Aufmerksamkeit auf die einzelnen Eigentümlichkeiten der
Grabhügel unternehmen.

1) Von dem auf der Markung Truchtelfingen OA. Balingen
gelegenen Teil des immer noch ergiebigen Degenfeldes im engeren
Sinne, erhielt ich 2 Schädel. Es ist dies um so dankenswerter, als
ja ein grosser Teil der dort liegenden Gräber nur Leichenbrand ent-
 
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