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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — 3.1895

DOI Artikel:
Hölder, Hermann Friedrich: Neuere Skelettfunde aus vorrömischen Grabhügeln
DOI Artikel:
Schips, K.: Ueber neue Gräberfunde u. a. bei Neuses OA. Mergentheim
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https://doi.org/10.11588/diglit.27199#0043
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liehen Hypothese zuliebe, die grosse Vorgeschichte unseres Volkes,
mit scheinbar innerlicher Genugthuung, an ein so unbedeutendes
Volk wie die Irländer (Galen, Celten) verschleudern konnten. Dies ist
um so schwerer begreiflich, als die Betreffenden sich es sicherlich
verbitten würden, wenn man sie als Nachkommen von Irländern an-
sehen wollte. — Im übrigen habe ich nicht erwartet, dass durch
irgendwelche kraniologische Forschungsergebnisse dieser, jetzt nahezu
hundert Jahre alte Irrtum, bei allen seinen Anhängern schnell be-
seitigt werden könnte, um so weniger, als ja bekanntlich für viele
unserer Landsleute das Ausländische einen gewissen reizvollen, vor-
nehmen Anstrich hat.

Zum Schlüsse habe ich noch einen wesentlichen Irrtum zu
berichtigen, welcher sich in meine vorjährige Abhandlung ein-
geschlichen hat. Die auf S. 32 stehenden Zahlen der Beschreibung
des 5. Skelettes aus der oberen Schichte des grossen Grabhügels auf
dem Aichelberg bei Darmsheim sind unrichtig. Die Länge des Schädels
betrug 186, nicht 201, der Längenbreitenindex demnach 76,8, der
Längenhöhenindex 83,8. Seine Gestalt ist durch frühzeitige Ver-
wachsung der Pfeilnaht und auch sonst krankhaft verbildet und ge-
hört in die Kategorie von S G 3, d. h. zu den rhätosarmatischen
Mischformen.

Ueber neue Gräberfunde u. a. bei Neuses OA. Mergentheim.

Von K. Schips, Vikar in Baustetten OA. Laupheim.

Angesichts der Wichtigkeit der Gräber- und sonstigen Alter-
tumsfunde für die Erforschung der Urgeschichte unserer Heimat dürfte
es für die Freunde der prähistorischen Forschung von Interesse sein,
auch von folgenden Funden Kunde zu erhalten, wenn auch die Aus-
beute aus den in Rede stehenden Gräbern eine geringe ist. Ein ge-
wisses Interesse dürften dieselben ja auch schon aus dem Grunde
beanspruchen, dass sie die ersten aus jener Gegend sind; abgesehen
etwa von einem Bronzekelt, welchen laut Beschreibung des Ober-
amts Mergentheim ein Neusesser Bürger i. J. 1824 auf dem Tauberberg
fand, und welcher vermuten liess, dass trotz des Mangels jeglichen
weiteren Fundes die Neusesser Gegend noch manchen ungehobenen
Schatz dieser Art bergen dürfte. Als daher Verf. Ende Mai d. J.
zu einem lOwöchentlichen Aufenthalt in genannte Gegend übersiedelte,
liess er sich angelegen sein, die Mussest.unden zur Erforschung der
Gegend in genannter Richtung zu verwenden. Ist auch erst ein
Anfang gemacht, so dürften doch die unter gütiger Beihilfe der
Herren Lehrer Maier, Schulamtsverweser Reiter, Schultheiss Hetzler
und einiger Neusesser Bürger, welchen ich auch hier meinen Dank
ausspreche, gewonnenen Resultate einer kurzen Mitteilung wert sein,
schon damit die Aufmerksamkeit weiterer Kreise auf diese Fundstätte
hingelenkt wird. Diese selbst, ganz im südwestlichen Ende des
 
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