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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — 5.1897

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Bach, Max: Fundchronik vom Jahre 1897
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https://doi.org/10.11588/diglit.27823#0008
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Fundclironik vom Jahre 1897.

Von Max Bach in Stuttgart.

(Mit 2 Abbildungen.)

I. Vorrömisehe Zeit.

a. Steinzeit.

1) Cannstatt. 2 durclilochte, polierte Steinbeile, aus dem
Neckar ausgebaggert. Dr. E. Kapff.

2) Dettingen OA. Urach. Steinbeil, grün. Staatssammlung1 *.

3) Thieringen OA. Balingen. Nephritbeil. Einzelfund. Staats-
sammlung.

4) Ulm. Durchbohrte Hammeraxt von Stein. Staatssammlung.

b. Metallzeit.

1) Bleichstetten OA. Urach. Grabhügelfunde: Goldring,
2 Bronzenieten, Eisendolch, 2 Lanzenspitzen von Eisen, Gürtelblech
von Bronze, 2 Paukenfibeln, 2 defekte Zängchen von Bronze, 9 kleine
Pfeilspitzen von Eisen, verschiedene Eisenfragmente, 1 Bronzezäng-
chen. Staatssammlung.

2) Crailsheim. Urnenreste aus grauem Thon mit eingedrück-
tem geomet.rischem Muster, dazu Bronzereste, Nieten mit runden
Köpfen. Sammlung Hall.

3) Eberstadt OA. Weinsberg. Beim Ausroden eines Waldstücks
kam etwa 8/4 m unter dem Boden ein Instrument aus Bronze zu
Tage, in Gestalt eines Hammers, ohne Zweifel ein Kelt. Der Fund
kam in die Sammlung des Heilbronner Vereins. Antiqu.-Zeitung.

4) Gellmersbach OA. Weinsberg. In einem Weinberg aus-
gegraben: Bronzeschwert mit schmaler Ivlinge und zwei Nieten zum
Befestigen des Griffs.

Von ebendort 4 Pfeilspitzen aus Bronze. Staatssammlung.

5) Holzelfingen OA. Beutlingen. An der Strasse nach Ohna-
’stetten OA. Urach, Flur Hohen-Kad, Grabhiigelfunde: 1 Gewand-
nadel, 1 Bronzedolch, 1 Pincette, 1 kleiner Dolch. Staatssammlung.

6) Hundersingen OA. Riedlingen. Der Lehenbühl wurde
im November 1897 durch J. Dorn in Haid ausgegraben. Der 6 m
hohe Grabhügel ist teils aus gelbem Lehm, teils aus schwarzem
Moorboden aufgeschüttet. In der Mitte stiess man 2 m tief auf
6—8 senkrecht in den Boden hineinlaufende Löcher, die vielleicht
von Stangen herrührten, welche eine Bedachung trugen. Darunter
1V2 m tiefer fand sich ein 2 m langes und 2 m breites Grab, welches
einst ganz mit Holzdielen ausgelegt war. Von Skelettresten haben
sich noch der linke Fuss und der rechte Oberschenkel erhalten,
Rückenwirbel lagen zerstreut umher, der Schädel fehlte ganz. Eine

1 Die Mitteilungen über die F-unde, welehe in die Staatssammluug ge-

langten, verdanken wir der Direktion derselben, d. Red.
 
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