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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — 5.1897

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Kapff, Ernst: Der römische Begräbnisplatz beim Kastell Cannstatt
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Ein neues Epona-Relief
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https://doi.org/10.11588/diglit.27823#0049
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Obwohl im anstossenden Gelände gegen Westen noch Funde
gemacht werden können, diirfte nunmehr der Begräbnisplatz im
wesentlichen erschöpft sein. Gegen Norden ist bereits das von
Präzeptor Memmingek im Jahre 1817 bezw. spätere Forscher durch-
wühlte Feld erreicht worden. Abgesehen davon, dass hier sich Brand-
stellen ohne Beigaben, nur mit verstreuten Scherben finden, grub
ich ein Skelett aus, dessen Schädel fehlte, während die übrigen
Teile disloziert waren. Bei der Tiefe der Lage kann dies nicht
durch den Pflug geschehen sein. Wenn Memminger von „Ueberresten
von bedeutenderen Grabdenkmälern“ spricht, die er gefunden haben
will, so lässt sich diese Notiz vielleicht auf die Thatsache ähnlicher
Funde wie die oben erwähnte Sandsteinplatte zurückführen.

Ein neues Epona-Relief.

Von Dr. Richter in Besigheim.

(Mit 1 Abbiklung.)

Die Denkmäler, die sich auf die keltische Pferdegöttin Epona
beziehen, hat 1895 S. Reinacii in der Revue archeologique p. 163 ff.
(Epona ia deesse gauloise des chevaux) in grundlegender Weise ge-
sammelt. In dieser Zusammenstellung war Württemberg mit 2 Relief-
platten vertreten, der umfangreicheren Ivomposition von Beihingen
(Sixt , Arch. Anz. 1895. 2) und der etwas kleineren von Oehringen
(jetzt abg. Germ.-rhät. Limes, Lief. V). Haug in seiner Besprechung
des Reliefs von Bregenz (Bonner JB. 99. S. 241 ff.) war schon in
der Lage, Nachträge zum REiNACii’schen Verzeichnis zu geben, dar-
unter wieder 2 Nummern aus Württemberg, Fragmente zweier kleinen
Darstellungen aus Cannstatt, im Lapidarium (Sixt, Führer No. 68
u. 69). Seither sind 3 weitere Stücke im Lande dazu gekommen,
voran die schöne Komposition, welche die Reichslimesgrabung in
Köngen zu Tage förderte, ein hervorragendes Stück, das zur Zeit
das K. Lapidarium ziert, wohl die schönste Epona-Darstellung, ferner
Fragmente eines Reliefs aus dem Kräherwald bei Stuttgart (Staats-
anzeiger 1897. No. 166. S. 1269), endlich eine wohlerhaltene kleine
Reliefplatte, gefunden Frühjahr 1897 in Klingenberg (Schwäbische
Kronik 1897. No. 131. S. 1203). Dieses letztere Stück sei es ge-
stattet in Abbildung zu geben und kurz zu besprechen. Gefunden
wurde das Stück dieses Friihjahr auf dem längst bekannten Römer-
platz westlich Iilingenberg, nahe dem Punkte, wo der Landgraben
das Klingenberger Thal schneidet. Das Stück ist jetzt in den Be-
sitz des Grafen Neippekg übergegangen, der die Güte hatte, eine
schöne Photographie zur Verfügung zu stellen.

Das Klingenberger Stück (grauer Sandstein, 15 cm breit, 28 cm
hoch) gehört zu den zahlreichen kleinen, viereckigen Reliefplatten,
welche die Epona in einer Art Nische oder Umrahmung darstellen
 
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