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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — 5.1897

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Steiner, J.: Archäologische Landesaufnahme im Jahr 1896 und im Frühjahr 1897
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https://doi.org/10.11588/diglit.27823#0014
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Hauptzugang im Nordosten, bei welchem das alte Pflaster noch deut-
lich sichtbar ist, führt eine über 200 m lange und nur 40 m breite
Landzunge. Zum Schutz des Thores selbst dient ein viereckiges
Vorwerk mit 1,6 m starken Mauern. Spätere Ausgrabungen er-
gaben, dass die in den Ecken der Nordostfront vermuteten Tiirme
nicht existieren. Ferner fehlt ein grosser Teil der Umgebungsmauer
an der Südostfront; an ihre Stelle tritt doppelter Wall mit Graben.
Auch der Südwesteingang wurde aufgedeckt; es finden sich hier
verschiedene Mauerzüge, deren weiterer Verlauf aber noch festzu-
stellen ist.

Der Dreifalt.igkeitsberg, ein Ausläufer des Heubergs, liegt
östlich von Spaichingen; die obere Fläche ist 600 m lang und
220 m breit. Den Abschluss gegen Norden bildet der 110 m lange,
9 m hohe Wall mit zwei Gräben davor. Weiter nach Norden sind
noch Reste eines Vorwerks — kleiner Wall und Graben ■—• sicht-
bar. Der höchste Punkt trägt die Kirche; sie liegt 1017 Fuss höher
als der Ort Balgheim. Am Westrand zieht sich eine 4 m breite,
3,5 m tiefer als die Hochfläche gelegene Bärme bis zur Südspitze.
Hier liegt auch das 70 m lange Refugium, gegen Norden und Süden
durch einen 12 m breiten und 2,5 m tiefen Graben geschützt, dem
sich in letztgenannter Richtung noch ein Wall anschliesst. 80 m
weiter nördlich trifft man noch Spuren eines weiteren Walles mit
Graben. Ausser der in halber Höhe am Westhang des Berges
gelegenen, jetzt gefassten König-Karl-Quelle ist kein Wasser auf der
Ringburg vorhanden. Dass der Berg früher bewohnt war, beweisen
die Scherben von rohen schwarzen Gefässen, die schon öfter dort
gefunden wurden.

Die Oberburg liegt mit dem Buchenberg auf einer vom nörd-
lichen Heuherg gegen Südost vorspringenden Landzunge zwischen
Bubsheim und Egesheim. Der Westhang der ersteren, vom Buchen-
berg durch eine ca. 100 m lange und 150 m breite Mulde getrennt,
zeigt bei einer Höhe von 32 m drei verschiedene hintereinander-
liegende künstliche Einebnungen mit vorliegenden Ravins. Nach
oben wird die Böschung steiler, den Rand krönen zwei hornartig
vorgreifende Felspartien. Unmittelbar hinter diesen macht es den
Eindruck, als ob hier ein früherer Graben eingeebnet worden wäre.
Nach einem weiteren sanft ansteigenden Hang findet man entlang
der Nordseite zwei Vertiefungen; durch die östliche derselben führt
ein natürliches Felsenthor zum Berghang. Die obere mit Wald dicht
bewachsene Fläche ist 850 m lang und bis 240 m breit, im Norden
und Süden von senkrechten Felswänden eingefasst. Wasser ist auf
der Ringburg nicht vorhanden; es musste von der Anhauser Mühle
hinaufgeschafft werden.

Die Ringburg Trailfingen liegt s/4 Stunden nordwestlich
von Münsingen auf einem von steilen Hängen eingefassten Berg-
stock, der nach NO. nur 70 m breit mit der Hochfläche zusammen-
hängt und gegen letztere durch einen 75 m langen und 5 m hohen
Wall mit 2,5 m tiefem Graben davor geschützt wird. Gegen Süden
 
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