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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — 5.1897

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Nestle, Wilhelm: Funde antiker Münzen im Königreich Württemberg: V. Nachtrag
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https://doi.org/10.11588/diglit.27823#0056
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eine Seltenheit. Ich stelle hier die ührigen Byzantiner, die im Land
gefunden wurden, zusammen: Arcadius (395—408) 4 St.: Esslingen
(M.-F. 24. 182), Bottenburg (107. 358), Dormettingen (s. o. No. 375),
Schussenried (324. 6. F.-B. a. Schw. I.' S. 45). — Leo I. (457—474)
1 St.: im Ries (269. 52). — Libius Severus (461—465) 1 St.: Rotten-
burg (107. 359) = Wurmlingen (294. 2. F.-B. a. Schw. I. S. 41).

— Zeno (474—491) 1 St.: Aldingen OA. Spaichingen (118. 1). —
Anastasius (491—518) 1 St.: Hocbmössingen OA. Obernclorf (97. 1).

— Justinianus (527—565) 5 St.: Plieningen (63. 25), Nerenstetten
(253. 1), Oberstotzingen (254. 1), Ries (269. 53. 54). — Tiberius
Constantinus (578—582) 1 St.: Rottenburg (107. 360) = Wurm-
lingen (294. 3. F.-B. a. Schw. I. S. 41). — Constantinus IV. (583)

I St.: Ries (269. 55). — Unbestimmbar 2 St.: Pfahlheim OA. Ell-
wangen (153. 4. 5). Unter diesen 17 byzantinischen Münzen sind

II Goldmünzen. Dazu kommen nun die 19 Frickinger Goldmünzen:
zusammen also 36 Byzantiner, darunt.er 30 in Gold. Am stärksten
vertreten ist Justinianus I. mit 22 St.ück.

Zu No. 379. Die hier angeführte Münze soll „aus der Um-
gebung von Blaubeuren“ stammen.

Zu No. 258 Oberankenreute. Herr Professor Dr. Sixt
schreibt mir: „In Schloss Wolfegg wurden mir zu Anfang des Monats
(März 1897) die Reste eines Münzfundes gezeigt, der vor etwa 12
Jahren bei Ankenreute OA. Ravensburg gemacht wurde. Es sind
noch 20 Denare, ursprünglich seien es aber wohl die doppelte Zahl
gewesen.“ Folgen die aufgeführten Münzen. — Es ist mir sehr
wahrscheinlich, dass diese Miinzen aus dem Fund von Oberanken-
reute vom 26. Mai 1882 stammen (vergl. F.-B. I. S. 45 ff.). Mit
dem Bestand des letzteren stimmen unter den oben aufgeführten
Münzen die 2 Kaiserinnen (Otacilia und Etruscilla), beinahe wenig-
stens die Anzahl der Gordiane: dort 7, hier 8; ferner der Philippus
Arabs; die vermeintlichen Antoninus Pius werden wohl Caracalla
gewesen sein. Ueberliaupt ist ja die a. a. 0. mitgeteilte Entzifferung
durchaus unvollständig und da jene Münzen auf Schloss Wolfegg
sich jedenfalls befinden, so werden wohl beide Gruppen identisch
sein, zumal auch die ursprüngliche Anzahl des Fundes, ca. 40, so
ziemlich gleich angegeben wird (genau 46 1. c. S. 47).

Zu 370 Buchau. Die hier aufgeführten, aus der Umgebung
von Buchau stammenden Münzen reihen sich an den merkwürdigen
Fund alexandrinischer Tetradrachmen, der zwischen Buchau und
Oggelshausen gemacht wurde (vergl. F.-B. a. Schw. IV. S. 57 und 60).

Zu 250. In der neuen Oberamtsbeschreibung von Ulm
(I. S. 366 ff.) werden die Münzen und sonstigen Fundstücke aus
römischer Zeit aufgezählt, die nicht nur im Bezirk, sondern auch
auf dem Boden und in der allernächsten Umgebung der Stadt Ulm
zum Vorschein kamen, und mit vollem Recht gesagt: „Angesichts
dieser mannigfachen und durchaus zuverlässigen Funde . . . . ist es
schwer begreiflich, wie man bis in die neueste Zeit die Existenz
einer römischen Niederlassung in Ulm als nicht erwiesen bezeichnen
 
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