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VI. Von Norden nacli Süden von 60 auf 30 cm ansteigende Aschen-
schicht mit vielen Scherben, darunter einige Sigillatascherben, nur wenige
Ziegelbrocken und fast keine Steine; von einem Öfen keine Spur, also offen-
bar Abfallhaufen. 4 m westlich von V.
VII. 7 m westlich von VI. Eine Abfallgrube von 6 X 12 m, nur
Scherben mit Asche, keine Steine; ein Bügel aus Eisen.
VIII. 1,30 m tiefe muldenförmige Abfallgrube. In der Mitte bis
70 cm viele Scherben, darunter 25 cm starke, gelbliche Lehmschicht, durch-
zogen von dünnen Aschenschichten mit wenig Scherben, an den Rändern
der Mulde bis auf 35 cm Tiefe ansteigend und dünner werdend, darunter
wieder Asche und Scherben. In 1,30 m Tiefe auf dem gewachsenen Boden
eine zertrümmerte, aber wieder zusammensetzbare Reibschale, das einzige
Stück, das, wenn auch in Scherben, ganz erhalten war.
IX. Ziemlich oberflächlich, 20—30 cm unter der Oberfläche fand sich
etwa 12 m südwestlich von V auf dem Nachbaracker eine Steinsetzung.
Dieselbe hatte durchaus unregelmäßige Form, die Steine waren durchaus
nicht gleichmäßig, auch in ihrer Lage häufig gestört, wie der Besitzer
selbst sagte, durch den Pflug. Zudem hatte derselbe an dieser Stelle schon
viele Steine abgeführt und war froh, daß wir ihm den Rest vollends heraus-
nahmen. An der Südwestseite der Steinsetzung war eine Art Dohle, gedeckt
mit starken Falzziegelplatten; in dieser Dohle und unter den daran an-
stoßenden Steinen fanden sich viele Pferdeknochen und wenige Sigillata-
scherben. Unmittelbar neben dieser Steinsetzung war eine Kiesstraße
zu konstatieren von ca. 6 m Breite. Dieselbe ließ sich nach Osten über die
Äcker weg verfolgen noch ein Stück weit gegen die nach Bettigkofen führende
Mulde etwa bis zu der Stelle, wo nach Angabe der Arbeiter früher der oben
erwähnte Waldbestand begann, und nach Westen durch den Wald gegen
Dieterskirch zu. Offenbar stellt diese Straße eine Verbindung mit der
bekannten Donautalstraße von der Bussengegend her; auf der Öberamts-
karte ist sie noch nicht eingetragen, bedarf aber im übrigen noch weiterer
U ntersuchung.
Was nun das Scherbenmaterial betrifft, von dem sämtliche Sigillata-
scherben und typische Stücke von den übrigen in größerer Zahl sich in
der Sammlung Ehingen befinden, so ist von vornherein zu konstatieren,
daß sich so wenige Sigillatascherben, keine Model oder ähnliches fanden,
daß an den Brand von Sigillataware hier nicht zu denken ist. Unter
den Sigillatascherben sind erwähnenswert 2 offenbar vom selben Gefäß
stammende, reich verzierte Randstücke der Kragenschüssel Form Dr. 43.
Die Hauptmasse der Scherben gehört der rotgelben Gebrauchsware an,
ein kleinerer Teil ist grau, einige Stücke schwarze Ware. Es finden sich
Reste von allen möglichen Gefäßen von großen Henkelkrügen herab bis
zur kleinen Tasse und zum Tonseiher. Besonders häufig sind Reibschalen-
reste mit allen möglichen Profilen und einer Wandstärke bis zu 272 cm.
Leider war nichts mehr zusammen zu bringen außer der unter VIII. er-
wähnten Reibschale. Einige Stücke wiesen Fehlbrand auf, das übrige
war also offenbar nach dem Brand zerbrochene Ware. Ein guter Teil der
Stücke war glatte Ware, andere, namentlich die Reibschalen, zeigen mit
der Drehscheibe gefertigte Riefung, wieder andere mit dem Kamm oder
einer Spitze gefertigte Ornamente, bald mehr, bald weniger regelmäßig,
einige schwarze Scherben aufgesetzte Punkte. Die Falzziegel und flachen
Ziegelplatten haben häufig konzentrische Kreise bezw. Ellipsen und zeigen
gerne Überbrand, ebenso die Hohlziegel gerne Verkrümmung.
Die Stelle des vor ca. 30 Jahren vom jetzigen Besitzer selbst wegen
Versinkens einer Kuh zugeschütteten, offenbar auch römischen Brunnens
war nicht mehr festzusteilen.
Die Grabung bestätigte also die in der Oberamtsbeschreibung aus-
gesprochene Vermutung, förderte aber keine Wohnstätte zutage, wenn
man nicht in der erwähnten Steinsetzung auf dem Nachbaracker Überreste
einer solchen sehen will. Wie aber die Bestattung eines Pferdes unter
diesen Steinen dann erklärt werden soll, ist fraglich.
VI. Von Norden nacli Süden von 60 auf 30 cm ansteigende Aschen-
schicht mit vielen Scherben, darunter einige Sigillatascherben, nur wenige
Ziegelbrocken und fast keine Steine; von einem Öfen keine Spur, also offen-
bar Abfallhaufen. 4 m westlich von V.
VII. 7 m westlich von VI. Eine Abfallgrube von 6 X 12 m, nur
Scherben mit Asche, keine Steine; ein Bügel aus Eisen.
VIII. 1,30 m tiefe muldenförmige Abfallgrube. In der Mitte bis
70 cm viele Scherben, darunter 25 cm starke, gelbliche Lehmschicht, durch-
zogen von dünnen Aschenschichten mit wenig Scherben, an den Rändern
der Mulde bis auf 35 cm Tiefe ansteigend und dünner werdend, darunter
wieder Asche und Scherben. In 1,30 m Tiefe auf dem gewachsenen Boden
eine zertrümmerte, aber wieder zusammensetzbare Reibschale, das einzige
Stück, das, wenn auch in Scherben, ganz erhalten war.
IX. Ziemlich oberflächlich, 20—30 cm unter der Oberfläche fand sich
etwa 12 m südwestlich von V auf dem Nachbaracker eine Steinsetzung.
Dieselbe hatte durchaus unregelmäßige Form, die Steine waren durchaus
nicht gleichmäßig, auch in ihrer Lage häufig gestört, wie der Besitzer
selbst sagte, durch den Pflug. Zudem hatte derselbe an dieser Stelle schon
viele Steine abgeführt und war froh, daß wir ihm den Rest vollends heraus-
nahmen. An der Südwestseite der Steinsetzung war eine Art Dohle, gedeckt
mit starken Falzziegelplatten; in dieser Dohle und unter den daran an-
stoßenden Steinen fanden sich viele Pferdeknochen und wenige Sigillata-
scherben. Unmittelbar neben dieser Steinsetzung war eine Kiesstraße
zu konstatieren von ca. 6 m Breite. Dieselbe ließ sich nach Osten über die
Äcker weg verfolgen noch ein Stück weit gegen die nach Bettigkofen führende
Mulde etwa bis zu der Stelle, wo nach Angabe der Arbeiter früher der oben
erwähnte Waldbestand begann, und nach Westen durch den Wald gegen
Dieterskirch zu. Offenbar stellt diese Straße eine Verbindung mit der
bekannten Donautalstraße von der Bussengegend her; auf der Öberamts-
karte ist sie noch nicht eingetragen, bedarf aber im übrigen noch weiterer
U ntersuchung.
Was nun das Scherbenmaterial betrifft, von dem sämtliche Sigillata-
scherben und typische Stücke von den übrigen in größerer Zahl sich in
der Sammlung Ehingen befinden, so ist von vornherein zu konstatieren,
daß sich so wenige Sigillatascherben, keine Model oder ähnliches fanden,
daß an den Brand von Sigillataware hier nicht zu denken ist. Unter
den Sigillatascherben sind erwähnenswert 2 offenbar vom selben Gefäß
stammende, reich verzierte Randstücke der Kragenschüssel Form Dr. 43.
Die Hauptmasse der Scherben gehört der rotgelben Gebrauchsware an,
ein kleinerer Teil ist grau, einige Stücke schwarze Ware. Es finden sich
Reste von allen möglichen Gefäßen von großen Henkelkrügen herab bis
zur kleinen Tasse und zum Tonseiher. Besonders häufig sind Reibschalen-
reste mit allen möglichen Profilen und einer Wandstärke bis zu 272 cm.
Leider war nichts mehr zusammen zu bringen außer der unter VIII. er-
wähnten Reibschale. Einige Stücke wiesen Fehlbrand auf, das übrige
war also offenbar nach dem Brand zerbrochene Ware. Ein guter Teil der
Stücke war glatte Ware, andere, namentlich die Reibschalen, zeigen mit
der Drehscheibe gefertigte Riefung, wieder andere mit dem Kamm oder
einer Spitze gefertigte Ornamente, bald mehr, bald weniger regelmäßig,
einige schwarze Scherben aufgesetzte Punkte. Die Falzziegel und flachen
Ziegelplatten haben häufig konzentrische Kreise bezw. Ellipsen und zeigen
gerne Überbrand, ebenso die Hohlziegel gerne Verkrümmung.
Die Stelle des vor ca. 30 Jahren vom jetzigen Besitzer selbst wegen
Versinkens einer Kuh zugeschütteten, offenbar auch römischen Brunnens
war nicht mehr festzusteilen.
Die Grabung bestätigte also die in der Oberamtsbeschreibung aus-
gesprochene Vermutung, förderte aber keine Wohnstätte zutage, wenn
man nicht in der erwähnten Steinsetzung auf dem Nachbaracker Überreste
einer solchen sehen will. Wie aber die Bestattung eines Pferdes unter
diesen Steinen dann erklärt werden soll, ist fraglich.