Unter dieten Centralbauten find in erfter Reihe zu nennen:
in Jerufalem die Heilige Grabkirche, ein Rundbau mit zwei
GefchoITen und zwei Umgängen, der Felfendom, ebenfalls ein
Rundbau mit zwei achteckigen Umgängen, dann die Himmel-
fahrtskirche auf dem Olberge, ein Rundbau mit Umgängen
in der Art von St. Stefano rotondo und Sa. Coflanza zu Rom,
Rundbauten mit einem Umgang durch gekuppelte Säulen mit
Bögen im Innern. In allen dielen Fällen mochte die Central-
form gewählt worden Tein, weil es fich darum handelte, eine
geweihte Stätte nach allen Seiten monumental zu um-
Ichlieljen.
Ähnlich verfuhr man, um den Plafe mit der Säule des
heiligen Simeon Stylites auszuzeichnen, indem man einen acht-
eckigen Hof um fie anlegte, auf den die Hauptachfen von
vier dreifchiffigen Bafiliken ausmündeten.
Ob nun die auffallende und ausfchliebliche Vorliebe der
Byzantiner für die Cenfralbauform daher kommt, wie
Choisy annimmt, dafj die griechifchen und ascanifchen Chriften
damit auf die älteften afiatifchen Traditionen zurückgriffen1),
wage ich nicht zu enifcheiden. Unmöglich wäre es nicht2).
Ich will nun verfuchen, den Wert der Haupttypen diefer
Centralbauten hervorzuheben und folge hierbei weniger der
chronologifchen Reihenfolge ihrer Entftehung als dem Formen-
reichtum ihrer Compofition.
’) Em affyrifches Basrelief im Britifch Mufeum zeigt eine Gruppe von Häufern, die
einen mit halbkreisförmigen, die andern mit fchlanken fpifebogenförmigen Kuppeln bedeckt.
Ä. Gosset. Les Coupoles d’Orient et d’Occident, Paris A, Levy, 1ÖÖ9. S. 3.
’) A. Choisy, Histoire de I’Archifecture, a. a. O. II. S. 3, Choisy möchte annehmen,
daB dann die oßrömifche Schule das Bindeglied mit den zwei Mutterfdiulen (der griechifchen
und der perfifchen) wäre, aus welchen die Byzantinifche hervorgeht.
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in Jerufalem die Heilige Grabkirche, ein Rundbau mit zwei
GefchoITen und zwei Umgängen, der Felfendom, ebenfalls ein
Rundbau mit zwei achteckigen Umgängen, dann die Himmel-
fahrtskirche auf dem Olberge, ein Rundbau mit Umgängen
in der Art von St. Stefano rotondo und Sa. Coflanza zu Rom,
Rundbauten mit einem Umgang durch gekuppelte Säulen mit
Bögen im Innern. In allen dielen Fällen mochte die Central-
form gewählt worden Tein, weil es fich darum handelte, eine
geweihte Stätte nach allen Seiten monumental zu um-
Ichlieljen.
Ähnlich verfuhr man, um den Plafe mit der Säule des
heiligen Simeon Stylites auszuzeichnen, indem man einen acht-
eckigen Hof um fie anlegte, auf den die Hauptachfen von
vier dreifchiffigen Bafiliken ausmündeten.
Ob nun die auffallende und ausfchliebliche Vorliebe der
Byzantiner für die Cenfralbauform daher kommt, wie
Choisy annimmt, dafj die griechifchen und ascanifchen Chriften
damit auf die älteften afiatifchen Traditionen zurückgriffen1),
wage ich nicht zu enifcheiden. Unmöglich wäre es nicht2).
Ich will nun verfuchen, den Wert der Haupttypen diefer
Centralbauten hervorzuheben und folge hierbei weniger der
chronologifchen Reihenfolge ihrer Entftehung als dem Formen-
reichtum ihrer Compofition.
’) Em affyrifches Basrelief im Britifch Mufeum zeigt eine Gruppe von Häufern, die
einen mit halbkreisförmigen, die andern mit fchlanken fpifebogenförmigen Kuppeln bedeckt.
Ä. Gosset. Les Coupoles d’Orient et d’Occident, Paris A, Levy, 1ÖÖ9. S. 3.
’) A. Choisy, Histoire de I’Archifecture, a. a. O. II. S. 3, Choisy möchte annehmen,
daB dann die oßrömifche Schule das Bindeglied mit den zwei Mutterfdiulen (der griechifchen
und der perfifchen) wäre, aus welchen die Byzantinifche hervorgeht.
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