Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
200

HANS PLEYDENWURFF

die Anregungen empfing,
die für sein Schaffen
richtunggebend werden
sollten.
Etwa gleichzeitig mit
HerlinmagPleydenwurff
in den Niederlanden ge-
wesen sein. Man kann
in der Übernahme einer
entstandenem Bladelin-
altar einen Hinweis auf
den Zeitpunkt der Reise
erblicken, wenn auch die
Möglichkeit besteht, daß
die Kenntnis einer sol-
chen, in ihrer Zeit gewiß
berühmten Figur durch
Nachzeichnungen vermit-
telt worden ist. Die auf-
fallende Gestalt begegnet
noch einmal im Nürn-
berger Bilderbestand der
Zeit, auf dem Dreikönigs-
altar der Lorenzkirche
(Abb. 133). Hier herrscht
Rogierscher Geist in den
Doppelbewegungen, mit
denen die Hände der Figuren beschäftigt werden, in den leichten Fügungen
der Linien und dem eleganten Gruppenbau. Die Handschrift Pleydenwurffs
läßt sich nicht mit Sicherheit erweisen, und es fällt nicht ganz leicht, ihm
die Erfindung zuzutrauen, sofern nicht ein zugrunde gegangenes nieder-
ländisches Vorbild die unmittelbare Anregung für den Reiterzug gegeben
hat, der vom Vordergrund bis weit in die Ferne auf vielfach sich win-
dendem Wege entwickelt wird. Pleydenwurff selbst besaß nicht so leichte
Gestaltungsgabe, wie auch die Kreuzabnahme des Breslauer Altars beweist,
und in dem Denkmälerbestand der Zeit sind es allein die Flügel des Lan-

Abb. 133 Hans Pleydenwurff zugeschrieben. Anbetung der Könige
Nürnberg, Lorenzkirche


Figur aus Rogiers 1460
 
Annotationen