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Hals, Frans [Hrsg.]; Grimm, Claus <Prof., Dr.> [Hrsg.]
Frans Hals: Entwicklung, Werkanalyse, Gesamtkatalog — Berlin, 1972

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https://doi.org/10.11588/diglit.29837#0202
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jedoch nach der Kleidermode kaum vor 1630 entstanden sein dürfte, also wesentlich
später als Hals' Bild).

Zu Seite 83 Mitte: Verdeutlichend bleibt hinzuzufügen, das Hals' Neuerung darin besteht,
daß er nicht nur Bildhandlung und -lokalität der Idylle ins Porträt hereingenommen hat
wie Rubens, sondern darüber hinaus auch kompositionell und inhaltlich eine die Porträt-
handlung ergänzende Zone allegorischer Landschaft aus der Idylle adaptiert hat. Insofern
stellt sein Doppelbild eine gemilderte Parallele dar zu dem »portrait historie« wie es
Ende der zwanziger Jahre bei Honthorst auftaucht177. Die neuartige Beachtung von Licht-
führung und Farbgebung in Partien des Baumhintergrundes ist nirgendwo vor Hals
vergleichbar aufzufinden wie bei Honthort. Das Schema der Gesamtkomposition von
Honthorst geht natürlich viel weiter zurück (ein vergleichbares Beispiel ist Moreelses
Cephalus und Procris-Idylle von 1616 in Paris).

Zu Seite 83 unten: Aber auch das Dreierbildnis des Bartholomeus van der Helst greift
diese Komposition auf, die - als Bild zweier Lagernder im freien Landschaftsraum - sonst
nicht vorgeprägt ist (1654, London, Wallace-Coll.).

177 Rose Wishnevsky, Studien zum »portrait historie« in den Niederlanden. Dissertation Mün-
chen 1967.
 
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