1833.
NS 39.
Heideih erger
Jahrbücher der Literatur.
AcAmtspAA eo/: DoN P^Dtio U^ZDF/;ow ztjp P^ttc^. Ug^g;--
eo/t ./. D. UHtzrv. P/b//A7- Pzt/tzs. PcrP/t^ dt r/ez' Ad-
Cod)dc7)C/t PncAda/tddt/tg'. A. 3*.
jDen Verehrern Calderons zu grosser Freude scheint die Ueber-
setzuug desselben durch Hm. Gries wiederum rascher gefördert
zu werden; nach Verlauf eines Jahres folgte ein fünfter Band
dem vierten, und schon ist im Catalog der letztet/Messe ein.
sechster angekündigt worden. Da Rec die früheren Bände in
diesen Blättern angezeigt, so könnte er jetzt in der Kürze fertig
werden, wenn er — was mit Ueberzcugung geschehen kann —
versicherte, dass der neueste in keiner Hinsicht seinen Vorgän-
gern nachstehe, dars vielmehr Gediegenheit und Virtuosität mit
dem Fortgänge des Werks zugenommen habe; aber der Umstand,
eben, dass der Uebersetzer durch immer erneutett Fleiss seinen.
Autor und das diesem zugethane Publicum ehrt, macht es dem
Recensenten zur Pfbcht, eine solche Arbeit und Ausdauer, so
viel an ihm ist, wieder zu ehren; was er nur vermag, indem er
durch eine ausführlichere Beurtheilung die Aufmerksamkeit und
Liebe darthut, mit der er diese Arbeit verfolgt und betrachtet.
Kein kleines Verdienst erwirbt sic!) ein Uebersetzer des
Calderon durch eine sorgsältige Auswahl aus den Schauspielen,
des reichen Dichters; und dies ist das erste Lob, waswirHrn,
Gries zu spenden habet). Er beweiset sich hier als Kritiker im
besten Sinn des Wortes, indem er, ganz frei von persönlicher
Vorliebe sür irgend eine Art der mannigfaltigen Schauspiele des
Spaniers, bemüht ist, den Dichter eben in dieser Mannichfaltig-
keit bekannt zu machen. Selbst rühmlich bekannte Literatoren,
sind in den Fehler gerathen, den Calderon sehr einseitig aufzu-
fassen, und haben in ihm, dem Geist der Zeit gernäss, den Chri-
sten, ja den Katholiken hervorgehoben, wodurch eine durchaus
falsche, dem Dichter keineswegs günstige Ansicht sich zu ver-
breiten begann. Die hiernit sich erzeugenden seltsamen Urtheile,
gegen die auch ein Wort Göthe's (in einem der neuesten Hefte
über Kunst und Alterthum) als Opposition betrachtet werden.
Lann, wird die Griesische Uebersetzung bei dem, der mit poe-
tischem Sinne das ihm dargebotene aulzufassen weiss, vollends
niedcrschlagen. Ob dt%* Stosf christlich oder heiduisch war, ob
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NS 39.
Heideih erger
Jahrbücher der Literatur.
AcAmtspAA eo/: DoN P^Dtio U^ZDF/;ow ztjp P^ttc^. Ug^g;--
eo/t ./. D. UHtzrv. P/b//A7- Pzt/tzs. PcrP/t^ dt r/ez' Ad-
Cod)dc7)C/t PncAda/tddt/tg'. A. 3*.
jDen Verehrern Calderons zu grosser Freude scheint die Ueber-
setzuug desselben durch Hm. Gries wiederum rascher gefördert
zu werden; nach Verlauf eines Jahres folgte ein fünfter Band
dem vierten, und schon ist im Catalog der letztet/Messe ein.
sechster angekündigt worden. Da Rec die früheren Bände in
diesen Blättern angezeigt, so könnte er jetzt in der Kürze fertig
werden, wenn er — was mit Ueberzcugung geschehen kann —
versicherte, dass der neueste in keiner Hinsicht seinen Vorgän-
gern nachstehe, dars vielmehr Gediegenheit und Virtuosität mit
dem Fortgänge des Werks zugenommen habe; aber der Umstand,
eben, dass der Uebersetzer durch immer erneutett Fleiss seinen.
Autor und das diesem zugethane Publicum ehrt, macht es dem
Recensenten zur Pfbcht, eine solche Arbeit und Ausdauer, so
viel an ihm ist, wieder zu ehren; was er nur vermag, indem er
durch eine ausführlichere Beurtheilung die Aufmerksamkeit und
Liebe darthut, mit der er diese Arbeit verfolgt und betrachtet.
Kein kleines Verdienst erwirbt sic!) ein Uebersetzer des
Calderon durch eine sorgsältige Auswahl aus den Schauspielen,
des reichen Dichters; und dies ist das erste Lob, waswirHrn,
Gries zu spenden habet). Er beweiset sich hier als Kritiker im
besten Sinn des Wortes, indem er, ganz frei von persönlicher
Vorliebe sür irgend eine Art der mannigfaltigen Schauspiele des
Spaniers, bemüht ist, den Dichter eben in dieser Mannichfaltig-
keit bekannt zu machen. Selbst rühmlich bekannte Literatoren,
sind in den Fehler gerathen, den Calderon sehr einseitig aufzu-
fassen, und haben in ihm, dem Geist der Zeit gernäss, den Chri-
sten, ja den Katholiken hervorgehoben, wodurch eine durchaus
falsche, dem Dichter keineswegs günstige Ansicht sich zu ver-
breiten begann. Die hiernit sich erzeugenden seltsamen Urtheile,
gegen die auch ein Wort Göthe's (in einem der neuesten Hefte
über Kunst und Alterthum) als Opposition betrachtet werden.
Lann, wird die Griesische Uebersetzung bei dem, der mit poe-
tischem Sinne das ihm dargebotene aulzufassen weiss, vollends
niedcrschlagen. Ob dt%* Stosf christlich oder heiduisch war, ob
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