Zeitschrift für gebild. evang. Christ. 1. H,
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immer jene überraschende und wie mit Fesseln bindend
scheinende Spitzfindigkeit, weiche diejenige anstauneu,
die sich trotz aher Wamungen der (verwünschten) Logik vor
der quaternio tertninorum (vor dem Vertauschen des Aehn-
lichenmit dem Identischen) nicht genug in Acht nehmen.
Solche Netze einer salschherühmten Kunst sind, wenn
gleich nicht durch ein Zerschneiden, aber desto sicherer
durch Auflösen der Knoten in das, was sie sind, in un-
haltbare, unzusammenhängende Bruchstücke zu verwan-
deln; wie Hr. Dr. Lücke hier sehr gut gezeigt hat.
Hr. Dr. Gieseler giebt in gleichem SinnNo.V.Ge-
geneinanderstellungen ultramontanischer kathol. Polemiker
und teutschkatholischer Lehrer und Selhstdenker. Mögen
nur diese achtbare Mitforscher die Achtung gegen Autori-
tät, als Leiterin, von der Anbetung derselben als infallib-
ler Entscheiderin, desto heller unterscheiden, je mehr aufs
neue jene Gegensätze, von dem kirchlichen Herrschergeist
begünstigt, für acht katholisch gelten wollen. Auch VII.
die Notizen über einen dem Dr. Luther (nach dem nach-
ahmungswürdigen Weislinger aufs neue durch Hm. v.Ma-
stiaux und den Maynzer Katholiken) untergelegten Sohn,
Andreas, undVHI. kurze Anzeigen der neuesten für die
Geschichte der evangel. Kirche merkwürdigen Schriften
sind von diesem geschichtlich forschenden Theologen.
Auch XII. der kurze tresfende Auszug aus der Litt. Ztg.
für kathol. Religionslehrer, mit eingestreuten Bibelstei-
len, (als der kürzesten Interlinear-Berichtigung) und II.
Erinnerungen an den (durch die Universal-Inquisition
Pius des V. 1566 martyrisirten ) A o n i u s P al e a r i us sind
von gleicher Tendenz. Dieser Aonius ists, der auch die be-
deutungsvolle Unterscheidung, nicht blos Christi Ver-
dienst, sondern seine Verdienste (merita) kennen und
verehren zu lernen, frühzeitig bemerkbar machte. Wir
bejammern einen Servet und die wenige, von dem Geist
des Protestantismus ewig zu beklagende Opfer des ver-
irrten Glaubensrichtergespenstes. Woran aher Hegt es
denn, dass noch jetzt die, welche in der röm. Kirche für
entscheidend gelten, die tausende solcher Opfer noch nicht
für Molochsopfer halten? dass von der Glaubensarmee so-
gleich auch der Grossinquisitor zurückgerufen und, da die-
ser nicht nachfolgte, eine nicht blos politische sondern zu-
gleich kirchliche General - Policei - Intendanz eingeführt
wird? Kann dem Wahren ein solcher Gegensatz so unzer-
trennlich anhangen??
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immer jene überraschende und wie mit Fesseln bindend
scheinende Spitzfindigkeit, weiche diejenige anstauneu,
die sich trotz aher Wamungen der (verwünschten) Logik vor
der quaternio tertninorum (vor dem Vertauschen des Aehn-
lichenmit dem Identischen) nicht genug in Acht nehmen.
Solche Netze einer salschherühmten Kunst sind, wenn
gleich nicht durch ein Zerschneiden, aber desto sicherer
durch Auflösen der Knoten in das, was sie sind, in un-
haltbare, unzusammenhängende Bruchstücke zu verwan-
deln; wie Hr. Dr. Lücke hier sehr gut gezeigt hat.
Hr. Dr. Gieseler giebt in gleichem SinnNo.V.Ge-
geneinanderstellungen ultramontanischer kathol. Polemiker
und teutschkatholischer Lehrer und Selhstdenker. Mögen
nur diese achtbare Mitforscher die Achtung gegen Autori-
tät, als Leiterin, von der Anbetung derselben als infallib-
ler Entscheiderin, desto heller unterscheiden, je mehr aufs
neue jene Gegensätze, von dem kirchlichen Herrschergeist
begünstigt, für acht katholisch gelten wollen. Auch VII.
die Notizen über einen dem Dr. Luther (nach dem nach-
ahmungswürdigen Weislinger aufs neue durch Hm. v.Ma-
stiaux und den Maynzer Katholiken) untergelegten Sohn,
Andreas, undVHI. kurze Anzeigen der neuesten für die
Geschichte der evangel. Kirche merkwürdigen Schriften
sind von diesem geschichtlich forschenden Theologen.
Auch XII. der kurze tresfende Auszug aus der Litt. Ztg.
für kathol. Religionslehrer, mit eingestreuten Bibelstei-
len, (als der kürzesten Interlinear-Berichtigung) und II.
Erinnerungen an den (durch die Universal-Inquisition
Pius des V. 1566 martyrisirten ) A o n i u s P al e a r i us sind
von gleicher Tendenz. Dieser Aonius ists, der auch die be-
deutungsvolle Unterscheidung, nicht blos Christi Ver-
dienst, sondern seine Verdienste (merita) kennen und
verehren zu lernen, frühzeitig bemerkbar machte. Wir
bejammern einen Servet und die wenige, von dem Geist
des Protestantismus ewig zu beklagende Opfer des ver-
irrten Glaubensrichtergespenstes. Woran aher Hegt es
denn, dass noch jetzt die, welche in der röm. Kirche für
entscheidend gelten, die tausende solcher Opfer noch nicht
für Molochsopfer halten? dass von der Glaubensarmee so-
gleich auch der Grossinquisitor zurückgerufen und, da die-
ser nicht nachfolgte, eine nicht blos politische sondern zu-
gleich kirchliche General - Policei - Intendanz eingeführt
wird? Kann dem Wahren ein solcher Gegensatz so unzer-
trennlich anhangen??