Raoul-Rochette hist. Je* Ia Revol. Hclvetipul.
Das Waadtland war verloren, der Ohrist Weiss hatte es
mit seinen Truppen verlassen; nun Ae! auch Arau ab, er-
klärte sich für unabhängig, als kaum die allgemeine Schwei-
zer-Versammlung anfgelülst war, und pflanzte einen Frei-
heitsbaum; aber der Berner General von Büren besetzte mit
den treu gebliebenen Landmilizen die Stadt und stellte die
rechtmässige Regierung wieder her. Zwei Französsische
Corps rückten durch das Waadtland und das Bisthum Basel
gegen Bern vor, das ihnen hinlänglicheTruppen hätte entge-
genstellen können. Die Oberländer erschienen alle vollAIuths
bei dem Berner Heer; die Franzosen hatten 4000 Freiwillige
Waadtländer aufgeboten, aber kaum hundert zusammenge-
bracht.
In den letzten Tagen des Januars rief der souveräne
Rath 52 Deputirte aus den Gemeinden und Städten in seine
Mitte, um gemeinschaftlich über die Mittel, die Wohlfahrt
und Ruhe des Landes zu sichern, zu berathen. Am dritten
Februar erschien eine Erklärung wodurch die bisherige Con-
stitution abgescliafft, und die Grundlagen bekannt gemacht
wurden, auf denen die künftige Constitution beruhen sollte.
Doch war keine Parthei damit zufrieden , und Mengaud,
dem man sie durch Abgeordnete mittheilen liess , um sich mit
dem Directorium auszusöhnen, machte die unverschämtesten
Forderungen. Alan hoffte bessere Bedingungen von Brune
erhalten zu können, der nunmehr als Obergeneral der Franzosen
angekommen war ; dieser aber kam immer auf Mengaud's Forde-
rungen Zurück, unmittelbare Abdankung aller Magistratsperso-
nen und Bildung einer democratischen Regierung. Mengaud
behauptete in einer überall ausgestreuten Proclamation noch
immer die friedfertigen Gesinnungen seiner Regierung, und
machte Bern und Solothurn für die Bewegungen der Franzö-
sischen Armee verantwortlich, während diese Bienne be-
setzte, es mit Frankreich vereinigt erklärte, und 60 Kinder
von Emigrirten wegnahm, die von Frankreich eine republi-
canische Erziehung erhalten sollten. Eine neue Deputation
erschien den 15. Februar bei Brune, um den Rückmarsch der
Franzosen unter allen mit der Ehre der Berner zu vereinigen-
den Bedingungen zu unterhandln; es erfolgte aber nur ein
Waffenstillstand von 14 Tagen, weil Brune zu weiteren Un-
ternehmungen erst noch Verstärkungen erwartete. Dieser
Waffenstillstand erregte die höchste Unzufriedenheit in der
Berner Armee, welche durch Französische Emissarien auf alle
Art noch vermehrt wurde. Zwar gelang es dem Obergene-
ral der Berner, von Erlach, als er den 26. Februar mit80
6 *
Das Waadtland war verloren, der Ohrist Weiss hatte es
mit seinen Truppen verlassen; nun Ae! auch Arau ab, er-
klärte sich für unabhängig, als kaum die allgemeine Schwei-
zer-Versammlung anfgelülst war, und pflanzte einen Frei-
heitsbaum; aber der Berner General von Büren besetzte mit
den treu gebliebenen Landmilizen die Stadt und stellte die
rechtmässige Regierung wieder her. Zwei Französsische
Corps rückten durch das Waadtland und das Bisthum Basel
gegen Bern vor, das ihnen hinlänglicheTruppen hätte entge-
genstellen können. Die Oberländer erschienen alle vollAIuths
bei dem Berner Heer; die Franzosen hatten 4000 Freiwillige
Waadtländer aufgeboten, aber kaum hundert zusammenge-
bracht.
In den letzten Tagen des Januars rief der souveräne
Rath 52 Deputirte aus den Gemeinden und Städten in seine
Mitte, um gemeinschaftlich über die Mittel, die Wohlfahrt
und Ruhe des Landes zu sichern, zu berathen. Am dritten
Februar erschien eine Erklärung wodurch die bisherige Con-
stitution abgescliafft, und die Grundlagen bekannt gemacht
wurden, auf denen die künftige Constitution beruhen sollte.
Doch war keine Parthei damit zufrieden , und Mengaud,
dem man sie durch Abgeordnete mittheilen liess , um sich mit
dem Directorium auszusöhnen, machte die unverschämtesten
Forderungen. Alan hoffte bessere Bedingungen von Brune
erhalten zu können, der nunmehr als Obergeneral der Franzosen
angekommen war ; dieser aber kam immer auf Mengaud's Forde-
rungen Zurück, unmittelbare Abdankung aller Magistratsperso-
nen und Bildung einer democratischen Regierung. Mengaud
behauptete in einer überall ausgestreuten Proclamation noch
immer die friedfertigen Gesinnungen seiner Regierung, und
machte Bern und Solothurn für die Bewegungen der Franzö-
sischen Armee verantwortlich, während diese Bienne be-
setzte, es mit Frankreich vereinigt erklärte, und 60 Kinder
von Emigrirten wegnahm, die von Frankreich eine republi-
canische Erziehung erhalten sollten. Eine neue Deputation
erschien den 15. Februar bei Brune, um den Rückmarsch der
Franzosen unter allen mit der Ehre der Berner zu vereinigen-
den Bedingungen zu unterhandln; es erfolgte aber nur ein
Waffenstillstand von 14 Tagen, weil Brune zu weiteren Un-
ternehmungen erst noch Verstärkungen erwartete. Dieser
Waffenstillstand erregte die höchste Unzufriedenheit in der
Berner Armee, welche durch Französische Emissarien auf alle
Art noch vermehrt wurde. Zwar gelang es dem Obergene-
ral der Berner, von Erlach, als er den 26. Februar mit80
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