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176

V# Sclurgel Indische Bibliothek,

Nachfolger und gingen von einem zum andern über , von al-
len als ein wichtiger Besitz sehr geschätzt. Die zwanzig Ele-
phanten, diePyrrhus nach Italien brachte, rührten noch daher.
Als Seleucus nach seinem Indischen Feldzuge und noch vor
der Schlacht hei Ipsus mit Sandrokottus oder vielmehr Chan-
draguptas, einem mächtigen Könige und Eroberer am Ganges,
ein Bündnils schloss , erhielt er von diesem 500 Elephanten,
die vorzüglich viel zum Sieg über den Antigonus beitrugen,
und fortwährend einen Haupttheil der Syrischen Kriegsmacht
bildeten. Antiochus der Grosse brachte von seinem Feldzug
gsgen Bactrien und Indien wieder neue Elephanten zu seinen
früheren mit sich zurück, aber später benutzten die Rö-
mer die Unmündigkeit des Antiochus Eupator und lie-
Isen alle Elephanten der Syrer umbringen, und die Kriegs-
schisfe derselben verbrennen. Die mittlere Lebensdauer des
Elephanten oder vielmehr seine Dienstzeit wurde auf 120
Jahre geschätzt.
I'tolemäus Philadelphus liess Aethiopische Elephanten
fangen und zum Krieg gegen die Syrischen zähmen , jedoch
ohne den gewünschten Erfolg, da bald die allgemeine Erfah-
rung nachwiess, dais Africanische Elephanten gegen die Indi-
schen nicht Stand hielten, es meistens gar nicht zum Angriff
kommen liessen , da sie die Simme und den Geruch derselben
nicht ertragen konnten. Bei dem Kriege gegen Pyrrhus in
Sicilien lernten die Carthager wahrscheinlich den Gebrauch
dieser Thiere. Von nun au ist von Streitwagen bei ihnen
nicht mehr die Rede, an deren Stelle die Elephanten getreten
zu seyn scheinen. Alauritanien lieferte diese, und die Car-
thager wussten sie zu schätzen und zu benutzen. Die Kö-
nige von Numidien und Alauritanien folgten ihnen im Ge-
brauch derselben, selten die Römer zu den Zeiten der Repub-
lik , und nie mehr unter den Kaisern. Dagegen verbrauch-
ten sie so viele in den Spielen des Circus, dais wahrschein-
lich dieses ihr völliges Aussterben in Alauritanien zur Folge
hatte, das wegen der zwischenliegenden Wüste keine mehr
aus dem inneren Africa erhalten konnte. Andere Unterhal-
tungen, welche die Elephanten dem Volk gewähren mussten,
beweissen, dass dieAIauritanischen an Gelehrigkeit den In-
dischen nicht nachstanden.

(B e i c 7: Uys s yn 7h? t. ^
 
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