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Nr. 10. HEIDELBERGER 1861.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Die Lehre von den Erzlagerstätten ton Bernhard v. Cotta, Professor der
Geognosie in Freiberg. Erster Theil. Mit 59 in den Text eingedruckten
Abbildungen. Zweite verbesserte und veimehrte Auflage. Freiberg, Buch~
handlung von J. G. Engelhardt (Bernhard Thierbach). 1859. XV und 252
Seiten. — Zweiter Theil. Erste Abtheilung. Mit in den Text eingedruckten
Abbildungen. 1860. 320 Seiten.
Die Vorträge über Erzlagerstätten , welche der Verfasser seit einer Reihe
von Jahren an der sächsischen Bergakademie hält, haben dieses Werk veran-
lasst. Da noch kein passendes Lehrbuch für diesen Zweck vorhanden ist —
so bemerkt derselbe — war ich genöthigt, einen kurzen Umriss auszuarbei-
ten; es kam dabei nur auf einen leitenden Faden an, nicht auf eine möglichst
vollständige Sammlung von Thatsachen. Eine solche würde für sich allein
einige Bände füllen. Beispiele sind daher nur zur besseren Erläuterung be-
nutzt.; auch schien es im Allgemeinen mehr auf eine naturgemässe Deutung
und Verbindung der beobachteten Thatsachen, d. h. auf die Methode ihrer Be-
urtheilung, als auf eine grosse Zahl von Erfahrungen anzukommen. Der prak-
tische Bergmann wird stets in gewissem Grade neue Thatsachen beob-
achten und würde schlecht berathen sein, wenn er sich nur durch bereits
bekannte leiten lassen wollte. Die aus dem Bekannten abgeleitete ver-
nünftige Theorie ist es, welche ihn leiten muss, ohne dass er sie für
untrüglich und durchaus unverändert halten darf. — Die nach wenigen Jahren
erschienene zweite Auflage ist der sprechendste Beweis für die Brauchbarkeit
und Zweckmässigkeit des Buches. Der Verfasser hat in derselben sein Ma-
terial in zwei selbstständige Hauptabtheilungen getrennt: in einen allge-
meinen Theil, der von den Erzlagerstätten handelt und Beispiele nur
gelegentlich in das Reich seiner Betrachtung zieht, und in einen besondern
Theil, der eine Reihe von Beispielen, den verschiedensten Weltge-
genden entnommen, vorführt.
Der Verfasser hat im ersten Theile den auf den Erzlagerstätten sich ein-
stellenden Mineral-Verbindungen eine grössere Aufmerksamkeit gewidmet und
die Verhältnisse, unter welchen Anhäufungen von Erzen in der Erdrinde auf-
treten, ausführlicher geschildert. Die Hauptresultate, zu welchen er über die
Art und Weise der Erzanhäufungen gelangte, mögen hier kurz hervorgehoben
werden.
Die Erzlagerstätten lassen sich ihrer Form nach in regelmässige und un-
regelmässige scheiden; zu jenen gehören die Lager und Gänge, zu diesen die
Stöcke und die Imprägnationen. Die Zusammensetzung derselben ist eine so
mannigfaltige, so wechselnde, dass eine bestimmte Abgrenzung hier unmöglich.
Erzlagerstätten gehören vorzugsweise den älteren krystallinischen und
LIV. Jahrg. 2. Heft.
 
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