Nr. 1. HEIDELBERGER 1861.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
I. Analekten der mittel- und neugriechischen Literatur. Herausge¬
geben von A. Ellis s en. Vierter Theil. Byzantinische Pa-
ralipomena. Timarion. Mazaris. Plethon. Leipzig, Verlag
von Otto Wigand. 1860. Erste Abtheilung (mit dem be-
sondern Titel:) Timarion’s und Mazaris’ Fahrten in den
Hades. Nach Hase’s und Boissonade’s Recension und erster
Ausgabe des Textes griechisch und deutsch, mit Einleitung und
Anmerkungen herausgegeben von A. Elliss en. XII u. 364 S.
Zweite Abtheilung: Georgius Gemistus Plethon’s Denkschrif-
ten über die Angelegenheiten des Peloponnes. Nach W. Can-
ter’s Edition (Antwerp. 1575) und der florentinischen Hand-
schrift zum ersten Male vollständig herausgegeben und über-
setzt mit Einleitung uud Anmerkungen von A. Elli s s en.
154 S. in 12.
II. Neära, Komödie des Demetrius Moschus von Lacedämon.
Nach dem 1845 in Athen erschienenen ersten Abdruck der
florentinischen Handschrift nebst einer literarhistorischen Ab-
handlung des griechischen Herausgebers Andreas Mustoxydis
von Korcyra. Griechisch und Deutsch, mit Einleitung und
Anmerkungen von A. Elliss en. Hannover. Carl Rumpler.
1859. 114 S. in gr. 8.
Es ist gewiss mit doppeltem Danke anzuerkennen, wenn auch
der späteren griechischen im Byzantinerreich fortlebenden Literatur
eine grössere Aufmerksamkeit zugewendet und wichtige und bedeu-
tende Erscheinungen auf diesem Gebiet in einer so gründlichen
Weise bearbeitet, wie dies in diesen Analekten der Fall ist, uns
vorgeführt werden, so dass wir dann nähere Einsicht in diese Li-
teratur und ihre Entwicklung gewinnen, und damit in den Stand
gesetzt sind, die empfindliche Lücke auszufüllen, die Jedem fühlbar
wird, der die Geschichte der griechischen Literatur auch bis in ihre
letzten Verzweigungen zu verfolgen und damit gewissermassen zum
Abschluss zu bringen versucht. So umfangreich auch in unserem
Jahrhundert die Studien der griechischen Sprache und Literatur be-
trieben worden sind, so haben sie doch meist nur die ältere clas-
sische Periode, so wie die der römischen Kaiserzeit mehr oder min-
der zum Gegenstände: was über diese Periode hinausgeht, ist, wenn
man etwa von den geschichtlichen Quellen absieht, denen in der
erneuerten Ausgabe des Corpus Byzantinorum allerdings einige
Rechnung getragen worden ist, doch im Ganzen weniger beachtet
worden, ungeachtet seiner culturgescbichtlichen Bedeutung, die sich
schon dadurch zu erkennen giebt, dass wir hier die letzten Erzeug-
LIV. Jahrg- 1. lieft. 1
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
I. Analekten der mittel- und neugriechischen Literatur. Herausge¬
geben von A. Ellis s en. Vierter Theil. Byzantinische Pa-
ralipomena. Timarion. Mazaris. Plethon. Leipzig, Verlag
von Otto Wigand. 1860. Erste Abtheilung (mit dem be-
sondern Titel:) Timarion’s und Mazaris’ Fahrten in den
Hades. Nach Hase’s und Boissonade’s Recension und erster
Ausgabe des Textes griechisch und deutsch, mit Einleitung und
Anmerkungen herausgegeben von A. Elliss en. XII u. 364 S.
Zweite Abtheilung: Georgius Gemistus Plethon’s Denkschrif-
ten über die Angelegenheiten des Peloponnes. Nach W. Can-
ter’s Edition (Antwerp. 1575) und der florentinischen Hand-
schrift zum ersten Male vollständig herausgegeben und über-
setzt mit Einleitung uud Anmerkungen von A. Elli s s en.
154 S. in 12.
II. Neära, Komödie des Demetrius Moschus von Lacedämon.
Nach dem 1845 in Athen erschienenen ersten Abdruck der
florentinischen Handschrift nebst einer literarhistorischen Ab-
handlung des griechischen Herausgebers Andreas Mustoxydis
von Korcyra. Griechisch und Deutsch, mit Einleitung und
Anmerkungen von A. Elliss en. Hannover. Carl Rumpler.
1859. 114 S. in gr. 8.
Es ist gewiss mit doppeltem Danke anzuerkennen, wenn auch
der späteren griechischen im Byzantinerreich fortlebenden Literatur
eine grössere Aufmerksamkeit zugewendet und wichtige und bedeu-
tende Erscheinungen auf diesem Gebiet in einer so gründlichen
Weise bearbeitet, wie dies in diesen Analekten der Fall ist, uns
vorgeführt werden, so dass wir dann nähere Einsicht in diese Li-
teratur und ihre Entwicklung gewinnen, und damit in den Stand
gesetzt sind, die empfindliche Lücke auszufüllen, die Jedem fühlbar
wird, der die Geschichte der griechischen Literatur auch bis in ihre
letzten Verzweigungen zu verfolgen und damit gewissermassen zum
Abschluss zu bringen versucht. So umfangreich auch in unserem
Jahrhundert die Studien der griechischen Sprache und Literatur be-
trieben worden sind, so haben sie doch meist nur die ältere clas-
sische Periode, so wie die der römischen Kaiserzeit mehr oder min-
der zum Gegenstände: was über diese Periode hinausgeht, ist, wenn
man etwa von den geschichtlichen Quellen absieht, denen in der
erneuerten Ausgabe des Corpus Byzantinorum allerdings einige
Rechnung getragen worden ist, doch im Ganzen weniger beachtet
worden, ungeachtet seiner culturgescbichtlichen Bedeutung, die sich
schon dadurch zu erkennen giebt, dass wir hier die letzten Erzeug-
LIV. Jahrg- 1. lieft. 1