Pfnor: Der Krieg.
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ziehen, die Truppen seiner Alliirten in zweiter Linie verwenden
sollen. Er konnte in diesem Falle, »nachdem die österreichische
Armee schon am 16. October eine Niederlage erlitten hatte, auch
die andern Theile der Coalition am 18. total schlagen.« Freilich
hätte sich auch dann Napoleon an den Rhein zurückziehen müssen ;
der Rückzug würde jedoch »einen ganz andern und selbst drohen-
den Charakter erhalten haben und Napoleon hätte, von seiner Rhein-
basis ausgehend, ganz andere Bedingungen vor schreiben können«
(S. 83). Blücher verdankte nach des Herrn Verf. Dafürhalten
»den Erfolg seines gewagten Marsches« gegen Paris »lediglich«
der »Unentschlossenheit des Kommandanten«, Marschall’s Marmont
(S. 92). In »allen, nicht österreichischen Theilen der alliirten
Armee« herrschte die »grösste Missstimmung« gegen den Genera-
lissimus, Fürsten Schwarzenberg, den man bald der »Unfähigkeit«,
bald der »Verrätherei« beschuldigte (S. 93). Ref. übergeht die
weiteren Erlebnisse des Herrn Verf. während seines zwanzigjährigen
Militärdienstes im Frieden, ungeachtet sie vielerlei Anziehendes und
Wichtiges, grösstentheils aber nur aus dem Gebiete des Kriegs-
wesens, der Kriegszucht und Kriegskunst des badischen Heerkörpers,
enthalten. Er begnügt sich, die Darstellung, welche mancherlei
oft unerquickliche Streiflichter auf Zustände und Personen der Ver-
gangenheit wirft (S. 86 —160), dem Leser einfach anzudeuten.
Die zwei letzten Abschnitte behandeln den objectiven
Theil des vorliegenden Buches. Der dritte Abschnitt nämlich
stellt »Kriegund Frieden in ihren gegenseitigen gleich-
wie in ihren eigenthümlichen Beziehungen und Ver-
hältnissen (S. 163 — 224), der vierte »die Mittel und
Wege, oder die vier Factoren des Kriegs, nämlich
seineMittel in denKriegsheerenund imKriegswesen,
und seine Wege in der Kriegskunst und Kriegs-
wissenschaft, sowohl in der Wirklichkeit, als in
ihren Principien betrachtet«, (S. 225 — 352) dar.
Der dritte Abschnitt umfasst 4 Kapitel, 1) Krieg und
Frieden, alsNaturprincipien in ihren gegenseitigen
Verhältnissen betrachtet, 2) nähereBetrachtung der
allgemeinsten Naturprincipien und ihre Verwirk-
lichung in dem Völkerleben, als Krieg oder als
Friede, 3) den Krieg in seinem Verhältnisse zum
Frieden in der Wirklichkeit und in der neuen Aera,
Krieg undFriedeninihren gemeinschaftlichen, gleich-
wie in ihren eigenthümlichen Mitteln und Wegen,
d. h. in ihren Factoren übersichtlich dargestellt.
Der Herr Verf., schon im activen Militärdienste vielfach mit
philosophischen Forschungen beschäftigt, gibt uns, indem er das
Gegebene auf seine obersten Grundsätze zurückführt, auch von der-
jenigen Seite des Lebens, die er durch seinen praktischen Beruf
vorzugsweisenäher kennen lernte, in den beiden letzten Abschnitten
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ziehen, die Truppen seiner Alliirten in zweiter Linie verwenden
sollen. Er konnte in diesem Falle, »nachdem die österreichische
Armee schon am 16. October eine Niederlage erlitten hatte, auch
die andern Theile der Coalition am 18. total schlagen.« Freilich
hätte sich auch dann Napoleon an den Rhein zurückziehen müssen ;
der Rückzug würde jedoch »einen ganz andern und selbst drohen-
den Charakter erhalten haben und Napoleon hätte, von seiner Rhein-
basis ausgehend, ganz andere Bedingungen vor schreiben können«
(S. 83). Blücher verdankte nach des Herrn Verf. Dafürhalten
»den Erfolg seines gewagten Marsches« gegen Paris »lediglich«
der »Unentschlossenheit des Kommandanten«, Marschall’s Marmont
(S. 92). In »allen, nicht österreichischen Theilen der alliirten
Armee« herrschte die »grösste Missstimmung« gegen den Genera-
lissimus, Fürsten Schwarzenberg, den man bald der »Unfähigkeit«,
bald der »Verrätherei« beschuldigte (S. 93). Ref. übergeht die
weiteren Erlebnisse des Herrn Verf. während seines zwanzigjährigen
Militärdienstes im Frieden, ungeachtet sie vielerlei Anziehendes und
Wichtiges, grösstentheils aber nur aus dem Gebiete des Kriegs-
wesens, der Kriegszucht und Kriegskunst des badischen Heerkörpers,
enthalten. Er begnügt sich, die Darstellung, welche mancherlei
oft unerquickliche Streiflichter auf Zustände und Personen der Ver-
gangenheit wirft (S. 86 —160), dem Leser einfach anzudeuten.
Die zwei letzten Abschnitte behandeln den objectiven
Theil des vorliegenden Buches. Der dritte Abschnitt nämlich
stellt »Kriegund Frieden in ihren gegenseitigen gleich-
wie in ihren eigenthümlichen Beziehungen und Ver-
hältnissen (S. 163 — 224), der vierte »die Mittel und
Wege, oder die vier Factoren des Kriegs, nämlich
seineMittel in denKriegsheerenund imKriegswesen,
und seine Wege in der Kriegskunst und Kriegs-
wissenschaft, sowohl in der Wirklichkeit, als in
ihren Principien betrachtet«, (S. 225 — 352) dar.
Der dritte Abschnitt umfasst 4 Kapitel, 1) Krieg und
Frieden, alsNaturprincipien in ihren gegenseitigen
Verhältnissen betrachtet, 2) nähereBetrachtung der
allgemeinsten Naturprincipien und ihre Verwirk-
lichung in dem Völkerleben, als Krieg oder als
Friede, 3) den Krieg in seinem Verhältnisse zum
Frieden in der Wirklichkeit und in der neuen Aera,
Krieg undFriedeninihren gemeinschaftlichen, gleich-
wie in ihren eigenthümlichen Mitteln und Wegen,
d. h. in ihren Factoren übersichtlich dargestellt.
Der Herr Verf., schon im activen Militärdienste vielfach mit
philosophischen Forschungen beschäftigt, gibt uns, indem er das
Gegebene auf seine obersten Grundsätze zurückführt, auch von der-
jenigen Seite des Lebens, die er durch seinen praktischen Beruf
vorzugsweisenäher kennen lernte, in den beiden letzten Abschnitten