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Nr. 23. HEIDELBERGER 1335.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Neueste Sammlung ausgewählter griechischer und römischer Klassiker
verdeutscht von den berufensten Uebersetzern. Lieferung 159
bis 188. Stuttgart. Krais Hoffmann. 1864 u. 1865 in 8.
Seit der letzten Besprechung dieser Sammlung von Ueber-
setzungen der classischen Schriftsteller des Alterthums in diesen
Jahrbb. 1864. S. 423 ff. ist eine Reihe von Fortsetzungen erschie-
nen, über welche wir einen kurzen Bericht hier vorzulegen geden-
ken, unter Bezugnahme auf das, was in der oben angeführten
Anzeige wie in den früheren Anzeigen über den ganzen Charakter
dieser Sammlung und deren einzelne Bestandtheile bemerkt worden
ist. Durch die hier anzuzeigenden Fortsetzungen werden einige der
früher angefangenen Schriftsteller vollendet, andere weiter fortge-
führt : mehrere, und zwar wichtige, sind neu hinzugekommen, auf
welche wir darum insbesondere die Aufmerksamkeit lenken möchten.
Wir beginnen mit den griechischen Schriftstellern, und
zwar zuvörderst mit den Dichtern. Von Aristophanes erschien
ein viertes Bändchen mit der Lysistrata*), und von Euri-
pides ein achtes Bändchen mit dem rasenden Her akles**),
beide von demselben Gelehrten bearbeitet, dessen Leistungen aus
den vorausgegangenen Bändchen, wie aus andern ähnlichen Versuchen
auf demselben Gebiete sattsam bekannt sind, um hier nicht noch-
mals näher besprochen zu werden. Ueberdem hat Derselbe in bei-
den Bändchen sich nicht blos auf eine Uebersetzung beschränkt,
sondern durch erklärende Anmerkungen, wie durch eine umfassende
literarhistorische Einleitung für das Verständniss des Einzelnen,
wie die richtige Auffassung und Würdigung des Ganzen gut gesorgt.
Diess gilt nicht minder von der Lysistrata des Aristophanes, als
von dem Euripideischen Drama. Das erstere Stück ist eines der
verrufensten des Dichters wegen so mancher darin vorkommenden,
nach unseren Begriffen, obscönen Stellen, während es in andern Be-
ziehungen als eines der reizendsten und anmuthigsten erscheint: eben
deshalb hat der Verfasser es für nöthig erachtet, seine Einleitung
mit einer Erörterung über den Werth des Stückes und mit einer

*) Aristophanes’ Lustspiele verdeutscht von Johannes Minck-
witz. Vierter Band. Lysistrata. Stuttgart. Krais & Hoffmann 1864. 134 S. 8.
(Classiker nr. 177.)
**) Die Dramen des Euripides. Verdeutscht von Johannes Minck-
witz. Achtes Bändchen. Der rasende Herakles. Stuttgart u. s. w. 1864.
138 S. 8. (Classiker nr. 188.)
LVIII. Jahrg. 5. Heft. 23
 
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