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Historisch-Philosophischer Verein <Heidelberg> [Hrsg.]
Neue Heidelberger Jahrbücher — 2.1892

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Heft 1
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Schoell, Fritz: Risse und Brüche in der Urhandschrift Plautinischer Komödien
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https://doi.org/10.11588/diglit.29032#0053
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und der Verwirrung des anschliessenden Verses (17 und 18 der ersten
Scene): wo hei zweizeiliger Scenenüberschrift sich wieder genau 20 Zeilen
für die Seite ergehen, und wo nun die oft versuchte Verteidigung von
Dum I hüc, dum / üluc sich auch durch einen äusseren Grund als ver-
kehrt herrausstellt. Nicht minder sicher ist, dass der (aus dem Am-
brosianus A und schon vorher durch Seyffert wiedergewonnene) Anfang
von V. 277 verloren ging zugleich mit dem (bei zweimaliger Brechung
nach 20 Zeilen folgenden) Schluss von V. 295. Nur möglich erscheint
es dagegen, dass die Defekte innerhalb der (verschiedenen Scenen mit
verschiedenem Metrum an gehörigen) Verse 312 (nach dem Anfang) und
328 (vor dem Schluss) zusammengehören: schon wahrscheinlicher ist
dasselbe Verhältnis bei V. 797 (vor dem Ende, in CD auch äusserlich
bezeichnet, nicht in B) gegenüber V. 814, und bei V. 946 (in der zweiten
Hälfte) gegenüber V. 965 (in der ersten).

Nicht zahlreich aber zum Teil denkwürdig sind die Beispiele aus
der Asinaria und weiter aus Bacchides und Stichus. Aus dem erst-
genannten Stück gehören hieher V. 756—760, zu denen Götz-Löwe be-
merken ‘miro modo hiatibus foedati sunt’. Natürlich haben diese Hiate
vielfache Verteidigung gefunden, noch zuletzt bei Klotz. Solche Ver-
teidiger sollten stutzig und stumm werden, wenn sie beobachteten, dass
genau dieselbe Erscheinung sich Vers 775—779 wiederholt, d. h.
genau nach 20 Zeilen: denn in den Büchern steht hier noch vor V. 761
der umgestellte V. 739. Nehmen wir hinzu, dass an der letzten Stelle
zweimal, an der ersten einmal ein Zusatz auch ohne Bücksicht auf den
Hiatus unbedingt nötig erscheint, so werden wir nunmehr berechtigt
sein statt an metrische Hiate an figürliche, d. h. durch Biss und Bruch
entstandene, zu denken. Durch diese Beobachtung wird aber zugleich
auch hier die Behandlung mehrfach beeinflusst: in V. 760 und 779
werden wir von dem Mittel der Umstellung keinen Gebrauch mehr
machen dürfen, in V. 777 auch ohne sonstiges Anzeichen einen ent-
sprechenden, aber früh und leicht ergänzten Ausfall anzusetzen haben
und mehrfach die Art und die Stelle der Einsätze nach der Entsprechung
verändern müssen. Beispielsweise würden sich die Defekte in folgender
Fassung decken, deren Verhältnis zu den Vorgängern sich aus einem
Blick in die kritische Ausgabe ergiebt:

alienumhominem[adsese]intromittatneminem

quodillaautamicum[suom]autpate,ontjmnominet

AUTQTJODILLAAMICA [eSUAe] AMATOREMPRAEDICET

eoresocclusae[eius]omnibessintnisitibi

ineoribusscribatoccupatam[tjsq-]essese
 
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