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Brodersen, Kai; Gebhardt, Hans [Hrsg.]; Universitäts-Gesellschaft <Heidelberg> [Hrsg.]
Heidelberger Jahrbücher: Weltbilder — Berlin, Heidelberg [u.a.], 47.2003 [erschienen] 2004

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.4061#0153

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Das Weltbild des Mittelalters

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Abb. 7. Speculum humanae salvationis, Kap. 32: Pfingsten, Heilsspiegel, Ausg. S. 70-71

Der erste Typus zeigt die Möglichkeit, dass ein solcher auch ex negativo auf
den Antitypus verweisen konnte. Die von Gott gesandte Sprachverwirrung
entspricht deren Überwindung durch die wundersame Vielsprachigkeit der
Apostel. Daß als Antitypus keine biblische Szene gewählt wird, geschieht hin-
gegen in solchen Heilsspiegeln höchst selten, in Einzeldarstellungen etwas
häufiger. Da kann schon einmal Julius Caesar, der als erster Römischer Kaiser
galt, dem Apostelfürsten Petrus, Bischof von Rom, gegenübergestellt werden
oder sogar der am Mast festgebundene, den Sirenen lauschende Odysseus
dem am Kreuz hängenden Erlöser. Honorius verwendet diese Parallele frei-
lich nicht im typologischen, sondern nur im tropologischen (moralischen)
Sinne in der Predigt zum Septuagesima-Sonntag {Speculum ecdesiae, MPL
i72,Sp.857A):

Ulixes heißt „der Weise". Er segelt unbeschadet [an den Sirenen] vorbei,
weil das wahrhaft weise Christenvolk im Schiff der Kirche das Meer dieser
Welt überquert. Es bindet sich mit Gottesfurcht an den Schiffsbaum, d. h. an
 
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