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Kempter, Klaus [Hrsg.]; Boenicke, Rose [Hrsg.]; Universitäts-Gesellschaft <Heidelberg> [Hrsg.]
Heidelberger Jahrbücher: Bildung und Wissensgesellschaft — Berlin, Heidelberg [u.a.], 49.2005 (2006)

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https://doi.org/10.11588/diglit.2246#0345

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Grenzenlos mobil?

Anmerkungen zur Bedeutung und Strukturierung
zirkulärer Mobilität in den Wissenschaften *

HEIKE JONS

To be everywhere in Space or always in Urne, work has
to be done, connections made, retrofitting accepted. '

Bruno Latour
The whole academic world seems to be on the move. 2

David Lodge

Einleitung

Zu einer Zeit, in der die Wissensgesellschaft zunehmende internationale Be-
deutung erlangt, kommt der Internationalisierung von Forschung und Lehre
eine Schlüsselstellung zu. Dies gilt vor allem für die Förderung zirkulärer aka-
demischer Mobilität von Wissenschaftlern, weil diese als Träger vielfältiger
Wissensressourcen und Erfahrungen neue Impulse für Forschung und Lehre
im Herkunfts- wie im Gastland vermitteln können.

Vor diesem Hintergrund setzt sich dieser Beitrag mit den Bedeutungen
und Bedingungen zirkulärer internationaler Mobilität in den Wissenschaf-
ten während des ausgehenden 20. Jahrhunderts auseinander. Im Mittelpunkt
des Interesses stehen folgende Forschungsfragen: Welche Rolle spielt zirkuläre
Mobilität im Rahmen wissenschaftlicher Arbeit und Interaktion? Wie sehen
Muster zirkulärer internationaler Mobilität an der Wende zum 21. Jahrhundert
aus? Welche Aspekte behindern oder fördern zirkuläre internationale Mobilität
in den Wissenschaften?

Die Erkundungen zu diesen Fragen ordnen sich in einen weiteren Kon-
text der Untersuchung zeitlicher und räumlicher Variationen der Produktion
und Verbreitung wissenschaftlichen Wissens ein. Zu Beginn der 1960er Jahre

Dieser Beitrag präsentiert wesentliche Argumente aus Jons (2003, Kapitel 2 und 5) in über-
arbeiteter Form. Mein Dank gilt Peter Meusburger für wertvolle Anregungen, meinen In-
terviewpartnern für ihre Zeit und Gesprächsbereitschaft, der Alexander-von-Humboldt-
Stiftung für ihre vielfache Unterstützung und der Deutschen Forschungsgemeinschaft für
die Förderung des DFG-Projekts „Internationale Wissenschaftsbeziehungen".
Latour 1999b, 173.
Lodge 1984,231.
 
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