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VATIKAN.

Kenntniss des menschlichen Körpers und die Fähigkeit,
denselben in fein berechneter Weise wiederzugeben.

Visconti Mus. Pio-Cl. II 10. Overbeck Geschichte der gr. Plastik
113 p. 375—378, p. 387—390. Die Vermuthung, dass Herakles
die Kithara spielend dargestellt sei, ist in der Archäol. Zeitung XXV
(1867) p. 126—128 begründet. Der weiteren bei Loewy Inschriften
griech. Bildhauer n. 343 und bei Fiiederichs-Wolters n. 1431 an-
geführten Litteratur sind noch Baumeister Denkmäler des kl. Alter-
tums I p. 108 Fig. 114, Hasse Wiederherstellung antiker Bildwerke
2. Heft (Breslau 1887) T. V—VII p. 11 ff. und Koscher Lexikon I
p. 2181—2182 beizufügen.

An der Wand gegenüber dem Fenster:

128 (2) Peperinsarkophag des Lucius Cornelius Scipio
Barbatus.

Gefunden in dem an der Via Appia gelegenen Faini-
liengrabe der Scipionen, welches 1780 in der Vigna Sassi
entdeckt wurde. Ergänzt die 1. Hälfte des Deckels.

Lucius Cornelius Scipio, dessen Leichnam in diesem
Sarkophage beigesetzt war, bekleidete im J. 298 v. Chr.
das Consulat und trug drei Jahre später bei Sentinum als
Befehlshaber der Reserve wesentlich zu dem Siege bei,
den die Römer über die mit den Etruskern und Galliern
verbündeten Samniter davontrugen. Der Sarkophag hat
die Form eines in seiner seitlichen Ausdehnung verlänger-
ten Altares. Der durch den dorischen Stil bestimmte
Fries des Behälters besteht aus Triglyphen und mit Ro-
setten verzierten Metopen ; darüber zieht sich ein Gesims
von Zahnschnitten hin. Den Deckel schmückt ein Rund-
stab, an dessen beiden Enden ionische Voluten aus einem
Blätterschema herauswachsen. Höchst bezeichnend für
den Charakter des damaligen Römerthumes ist die auf
dem Behälter angebrachte Inschrift, deren Latein sich
stark von der Sprache des Caesar und Cicero unterschei-
det. Sie ist in dem altnationalen saturnischen Versmasse
abgefasst und lautet nach Mommsens Übersetzung wie
folgt:

Cornelius Lucius — Scipio Barbatus
Des Vaters Gnaevos Sohn — ein Mann so klug wie tapfer,
 
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