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190

VATIKAN.

Pistolesi V 84, 1. Vgl. Braun Ruinen und Museen p. 392
n. 120. Jahrbuch des arch. Instituts I (1886) p. 76—77. Die
Hermenbüste in den vatikanischen Gärten: Bull, dell' Inst. 1867
p. 144—145.

262 (495) Torso, Apollon als Kitharöde.

Vormals in der Villa Negroni. Ergänzt der r. Arm,
der 1. Vorderarm, beinah der ganze r. Unterschenkel,
viele Stücke am Gewände, die Füsse, die beiden
Stämme, die Plinthe. Der diesem Torso aufgesetzte
Dionysoskopf ist antik aber nicht zugehörig; der ihn
mit dem Körper verbindende Hals rührt von moderner
Hand her und der Torso war, als er sich in der Villa
Negroni befand, mit einem anderen Kopfe versehen.

Die richtige Erklärung des Torso wird durch ein über-
einstimmendes Exemplar gegeben, das sich in Kopen-
hagen in der Glyptothek des Herrn Karl Jacobsen be-
findet und an dessen 1. Brust sich ein Stück der Kithara
erhalten hat. Also stellte die Statue nicht, wie gewöhn-
lich angenommen wird, Dionysos sondern Apoll als
Kitharöden dar. Die Beantwortung der Frage, in wie
weit die Behandlung des langen Chitons, der als aus einem
ganz dünnen Stoffe bestehend charakterisiert ist und
allenthalben die Körperformen durchscheinen lässt, auf
archaischer Überlieferung beruht oder durch das der spät-
griechischen Kunst eigenthümliche Streben nach sinn-
lichem Reiz bestimmt ist, muss weiteren Untersuchungen
vorbehalten bleiben.

Visconti Mus. Pio-Cl. VII 2 (vgl. III p. 168—169). Pistolesi
V 84. Clarac IV pl. 697 n. 1643. Vgl. Overbeck griechische
Kunstmythologie IV p. 186 n. 4, p. 188. Koscher Lexikon d. gr.
u. röm. Mythologie I p. 1139.

Links oben in der Wand:

263 (493) Relief, Geburt des Dionysos.

Gefunden vor Porta Portese. Deutlich als ergänzt
erkennbar ist die r. Hand der unmittelbar hinter Her-
mes stehenden Frau. Doch mögen unter der künst-
lichen Patina, die der Oberfläche gegeben ist, noch
mancherlei andere Kestaurationen verborgen sein.

Die 1. Seite der Darstellung ist klar: Zeus sitzt in
 
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