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i5o 111. Abschnitt. Das Stadium, der Hippodromus etc.
Vergleicht man die Einrichtung des Ablaufes von der Erfindung des
Cleoetas mit der, wie wir sie noch im Römischen Circus angegeben sin-
den, so scheint die letzte durch ihre Einfachheit einen entschiedenen Vor-
zug über die von Olympia zu behaupten, obwohl, wie es scheint, hiemit
keine Veränderung bis auf die Zeit des Pausanias vorgegangen war. In
Rom kam die Einrichtung mit den Schupfen später als bei den Griechen zu
Stande; aber es ist nicht bekannt, was die Römer in dieser Hinsicht von
ihren Voigängern entlehnen mochten.
Noch bleibt zu bemerken, dass die Halle des Agnamptus o, und die
Schupsen einen grossen freien Raum D einschlossen in der Art, wie das
Oppidum bei dem Römischen Circus» Nur von den Thürmen kommt da-
bei nichts vor. — Allda hielten sich Wagen und Pferde auf; hier geschah
die Loo.-ung für die Schupfen. Auch war hier die Maschinerie angebracht,
um das Zeichen zum Ablauf zu geben.
Vor dem Anfang der Spiele sah man unmittelbar über dem Schifs-
schnabel m auf einer Stange einen erzenen Delphin wie in der Luft schw e-
ben. Kam es nun zum Ablauf; so senkte sich dieser, und nach Massgabe
sich der Delphin niederliess, erhob sich ein erzener Adler mit ausgebreite-
ten Flügeln , der bis dahin auf einem ungefähr in der Mitte des freien
Raumes aufgebauten, und bloss aus ungebrannten Ziegeln bestehenden Al-
tar n gestanden hatte, und so wie der Adler vor den Augen der Zuschauer
in der Luft erschien, begann der Fall der Taue vor den Schupfen, und die
Wettkämpfer brachen in die Rennbahn hervor. Ein Stoss in die Tuba, um
das Feuer der Rosse zu beleben, mag zugleich statt gefunden haben, wie
dies in der Delphischen Rennbahn zu Cirrha im Gebrauch gewesen zu seyn
scheint (Sophoc. Elect. v. 708-).

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