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Hoeck, Karl
Kreta: ein Versuch zur Aufhellung der Mythologie und Geschichte, der Religion und Verfassung dieser Insel, von den ältesten Zeiten bis auf die Römer-Herrschaft (Band 1) — Göttingen: Rosenbusch, 1823

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https://doi.org/10.11588/diglit.62362#0009

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Vorrede

Wir sind in der That ohne Materialien zu
einer vollständigen Geschichte von Kreta!
so sprach Mitsord in seiner allgemeinen Ge-
schichte von Hellas, und der specieller For-
schende wird nur zu häufig an die Wahr-
heit dieses Ausspruchs erinnert. Dass vor-
liegendes Buch keine zusammenhängende
Geschichte von Kreta bezweckt, zeigt das
erste Blatt desselben; ein solches Unterneh-
men wäre nicht bloss kühn, sondern thö-
richt zu nennen. \ V er Geschichte nach ihrer
Bedeutung zu würdigen weiss, könnte sie
von Kretas glänzendster Periode selbst dann
nicht erwarten, hätte die Insel auch nicht
den Verlust ihrer einheimischen Schriststel-
ler erfahren. Kretas Geschichte beginnt in
so serner Zeit, seine Glanzperiode gehört so
hohem Alter an, dass es bereits schon sank,
als das übrige Hellas erst aufblühte. Homer
beschreibt uns die Insel noch in ihrem blü-
henden Zustande, allein die Zeiten des tro-
janischen Krieges sind auch die äusserste
Gränze ihrer Bliithe. Jene Seeherrschaft,
und die davon abhängige Vertilgung der
Seeräuber, gehört in eine weit frühere Pe-
riode; jene bewundernswürdigen Gesetze,
 
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