III. IdäischeDaktylen u. d. Metallurgie. 305
IV. Idäische Daktylen im Cultus.
Jechliche Ersindung oder Kunst im höchsten
Alterthum geht entweder aus dem Schoss der
Religion hervor, oder der Mythus verknüpft sie
wenigstens mit ihr. Der Nähme Idäische
Daktylen war ein Appellativ für jene alten asia-
tischen Metallurgen *)· Es konnte nicht fehlen, dass
eine so Wunderbare Kunst, ein Leben auf den
Höhen wie in den Tiesen der Gebirge Aberglau-
ben und Sagen verschiedener Art erzeugte. Jene
frühen Metallförderer stiegen um so mehr im Wahn
der Nachkommen, je räthselliafter ihr Schassen und
Wirken war. Es bildete sich unter diesen ein Cultus,
wie er sichbey ihrem Treiben nur entwickeln konn-
Wesshalb jene Metallurgen am Ida den Nah-
men Δάκτυλοι führten, darüber gab es im Al-
terthum verschiedene Meinungen (cf. Strab. X.
p. 725. Schol. Apoll. Rhod. I. 1129. u d. Lexi-
cographen), die aber grösstentheils von der Art
sind, dass man uns die Aufzählung gern erlas-
sen wird. Pollux (11.156.) behauptet, sie seyn
desshalb so genannt, weil sie der Rhea alles
Geräth gefertigt hätten. Beachtung verdient
diese Erklärung in so fern, als dadurch die Be-
deutung des IN ahmens in Verbindung mit ihrer
Kunst erscheint. Der Hellene nannte sie nach
der Geschicklichkeit ihrer Hände, sie waren
ihm die kunstgeübten Finger. Daher
auch die Uebertragung ins Römische, Idaei Di-
giti, Cicer. de nat,. Deor. III. 16. Aehnlich
ist die Benennung der Kyklopen χειρογοίςορες,
Menschen die von der Arbeit ihrer Hände le-
ben, Hecataei Mil. fr. bey Grenz. fragm.
hist. p. 72.
IV. Idäische Daktylen im Cultus.
Jechliche Ersindung oder Kunst im höchsten
Alterthum geht entweder aus dem Schoss der
Religion hervor, oder der Mythus verknüpft sie
wenigstens mit ihr. Der Nähme Idäische
Daktylen war ein Appellativ für jene alten asia-
tischen Metallurgen *)· Es konnte nicht fehlen, dass
eine so Wunderbare Kunst, ein Leben auf den
Höhen wie in den Tiesen der Gebirge Aberglau-
ben und Sagen verschiedener Art erzeugte. Jene
frühen Metallförderer stiegen um so mehr im Wahn
der Nachkommen, je räthselliafter ihr Schassen und
Wirken war. Es bildete sich unter diesen ein Cultus,
wie er sichbey ihrem Treiben nur entwickeln konn-
Wesshalb jene Metallurgen am Ida den Nah-
men Δάκτυλοι führten, darüber gab es im Al-
terthum verschiedene Meinungen (cf. Strab. X.
p. 725. Schol. Apoll. Rhod. I. 1129. u d. Lexi-
cographen), die aber grösstentheils von der Art
sind, dass man uns die Aufzählung gern erlas-
sen wird. Pollux (11.156.) behauptet, sie seyn
desshalb so genannt, weil sie der Rhea alles
Geräth gefertigt hätten. Beachtung verdient
diese Erklärung in so fern, als dadurch die Be-
deutung des IN ahmens in Verbindung mit ihrer
Kunst erscheint. Der Hellene nannte sie nach
der Geschicklichkeit ihrer Hände, sie waren
ihm die kunstgeübten Finger. Daher
auch die Uebertragung ins Römische, Idaei Di-
giti, Cicer. de nat,. Deor. III. 16. Aehnlich
ist die Benennung der Kyklopen χειρογοίςορες,
Menschen die von der Arbeit ihrer Hände le-
ben, Hecataei Mil. fr. bey Grenz. fragm.
hist. p. 72.