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Hoeck, Karl
Kreta: ein Versuch zur Aufhellung der Mythologie und Geschichte, der Religion und Verfassung dieser Insel, von den ältesten Zeiten bis auf die Römer-Herrschaft (Band 1) — Göttingen: Rosenbusch, 1823

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https://doi.org/10.11588/diglit.62362#0274

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256 I. Buch. Kreta vor Minos.
Anhang.

Kureten als Volksstamm gefasst, und ihre Verdienste
uni die Cultur Kretas.
Die Verbreitung eines bedeutenden Cullus aus
einem Laude in ein anderes setzt das Hinüber-
gehen einer bedeutenden Volksmasse voraus, de-
ren Mittelpunkt und Hak eben jener Dienst ist.
Dass Schriftsteller, welche das Wichtige und Be-
deutende von den Kureten aussassten, sie fast nur
von der religiösen Seite schildern, findet darin
seine ganz natürliche Erklärung, dass jede That-
krast von einiger Erheblichkeit hey den Völkern
des Alterthums im engsten Bezüge zur Religion
stand, und dass aus dem Schosse derselben jeder
Fortschritt zum edlern Leben geschah. Wie konnte
diess anders seyn, da die bessern aus der Menge
und die hellem Geistes sich dem Cullus enger
anschlossen, und die nächste Umgebung, die Prie-
ster, des Gottes wurden. Dass also die Ansicht,
welche die Kureten als Priester betrachtet, und
sie als solche aus Phrygien einwandern lässt, das
Herüberkommen einer grössern Volksmasse nicht
nur nicht ausschliesst, sondern gewissermassen
nothwendig bedingt, fallt in die Augen. Waren
jene Volksstämme, deren mythische Repräsentan-
ten so zu sagen Kureten und die ihnen ver-
■wandten Maischen Daktylen 5) ausmachten ? auch
nicht
j) Abkömmlinge der Idäischen Daktylen sollen die
Kureten gewesen seyn, welche wieder Idäische
Dak-
 
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