Π. Aegypten, Phönikien u. Phrygien etc. 67
tern Quellen Plutarch g}, dass mit der attischen
Sage, und mit der Ansicht vom Labyrinthe kei-
nesweges die Kreter einverstanden seyn..
Diese Ansicht vom Labyrinthe als einer na-
türlichen Grotte, welche der Mythos zu einem
Gebäude schuf, kann keineswegs dadurch erschüt-
tert werden, dass es seihst in die scenischen Dar-
stellungen der heiligen Chortänze aufgenommen
wurde. Auf Delos gab es noch zu Plutarchs Zei-
ten einen heiligen Tanz, den man Geranos nann-
te 7z). Ihn sollte der Sage nach zuerst Theseus
getanzt haben, als er nach glücklicher Bekämpfung
des Minotaur von Kreta hierher kam z), und der
Reigen sollte die verschlungenen Windungen des
Labyrinths, wie man glaubte, nachahmen. Ah,
uralt waren jene religiösen Chortänze, auch ge-
wiss früh mimisch und symbolisch bedeutsam;
früh existirte ferner ein enges religiöses Band
zwischen Kreta und Delos. Möge nun auch je-
ner Tanz, wie die Sage andeutet, von Kreta
entlehnt seyn; ja möge er derselbe seyn, welchen
„vordem in der weit bewohneten
Knosos
Dädalos künstlich ersann der lockigen Ari-
adne A)”
g) Philocii. bey Plut. Thes. c. 15.
7z) Plut. Thes. c. 21. Müller’s Dorier, Buch. 4.
i) Plut. 1. c. Callim. h. in Del. 306. s<pr.
A) Hom. II. XVIII. 591. nach Voss. Es ist das
wahrscheinlichste anzunehmen, dass der Dich-
ter auf ein altes knosisches Monument hindeu-
tet , welches in Basrelief einen heiligen Chor
darstellte (Heyne zu dies. St. T. VII. p. 561).
Der Sage nach fertigte Dädalos dem Minos
tern Quellen Plutarch g}, dass mit der attischen
Sage, und mit der Ansicht vom Labyrinthe kei-
nesweges die Kreter einverstanden seyn..
Diese Ansicht vom Labyrinthe als einer na-
türlichen Grotte, welche der Mythos zu einem
Gebäude schuf, kann keineswegs dadurch erschüt-
tert werden, dass es seihst in die scenischen Dar-
stellungen der heiligen Chortänze aufgenommen
wurde. Auf Delos gab es noch zu Plutarchs Zei-
ten einen heiligen Tanz, den man Geranos nann-
te 7z). Ihn sollte der Sage nach zuerst Theseus
getanzt haben, als er nach glücklicher Bekämpfung
des Minotaur von Kreta hierher kam z), und der
Reigen sollte die verschlungenen Windungen des
Labyrinths, wie man glaubte, nachahmen. Ah,
uralt waren jene religiösen Chortänze, auch ge-
wiss früh mimisch und symbolisch bedeutsam;
früh existirte ferner ein enges religiöses Band
zwischen Kreta und Delos. Möge nun auch je-
ner Tanz, wie die Sage andeutet, von Kreta
entlehnt seyn; ja möge er derselbe seyn, welchen
„vordem in der weit bewohneten
Knosos
Dädalos künstlich ersann der lockigen Ari-
adne A)”
g) Philocii. bey Plut. Thes. c. 15.
7z) Plut. Thes. c. 21. Müller’s Dorier, Buch. 4.
i) Plut. 1. c. Callim. h. in Del. 306. s<pr.
A) Hom. II. XVIII. 591. nach Voss. Es ist das
wahrscheinlichste anzunehmen, dass der Dich-
ter auf ein altes knosisches Monument hindeu-
tet , welches in Basrelief einen heiligen Chor
darstellte (Heyne zu dies. St. T. VII. p. 561).
Der Sage nach fertigte Dädalos dem Minos