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Hoeck, Karl
Kreta: ein Versuch zur Aufhellung der Mythologie und Geschichte, der Religion und Verfassung dieser Insel, von den ältesten Zeiten bis auf die Römer-Herrschaft (Band 1) — Göttingen: Rosenbusch, 1823

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https://doi.org/10.11588/diglit.62362#0472

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454 Bey lagen.
ivecliselungd.es Cnossischen Labyrinths mit dem von
Gortyna zuzuschreiben. Spätere Scholiasten und
Lexicographen n) beschreiben nun freylich das kre-
tische Labyrinth so, dass es den Anschein gewinnt,
sie hatten die Höhlengänge von Gortyna im Sinn.
Daraus ist aber weiter nichts zu folgern, als dass sie
von diesem Höhlenbau gehört hatten. Beachtung
verdient eine Notiz im Etym. Magn. o) „Kresphy-
geta heissen gewisse sichere Plätze, wo sich die In-
selbewohner verbargen, die vor dem Minos ssohen”;
und, „Kresphygeton nenne man eine Höhle, wel-
che den Fliehenden um sich zu verbergen gute
Dienste leiste”. Dass der Lexicograph diess in die
fernsten Zeiten des Minos entrückt, kann nicht aus-
fallen; aus jeden Fall sieht man, zu welchen secun-
dären Zwecken die Grotten Kretas benutzt werden
mochten. So ist es denn auch nicht unwahrschein-
lich, dass, vielleicht in den Zeiten der bürgerlichen
Unruhen, der Steinbruch Gortynas gebraucht wur-
de, theils umEigenthum zu bergen, theils um Schutz
und Zussucht für kurze Zeit zu gewähren. Auf kei-
nen Fall wurde jedoch für diese momentane und
zufällige Benutzung jener mühselige Höhlenbau an-
gelegt.
n) Etym. Μ. s. v. Noc/Βίιριν^ΰς, Hesych. u. Suidas,
Eustath Od. XI. p. 1688. ed Rom. VgL oben
p. 65.
o) s. v. Κρησφυγη'Τΰί,
 
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