§ 85. Künftliche Beleuchtung.
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SIEBENTER ABSCHNITT.
Künstliche Beleuchtung.
§ 85.
Einen nicht unwefentlichen Factor in der Innenwirkung der alt-
chriftlichen Kirchen muß die künftliche Beleuchtung nach Einbruch der
Dunkelheit abgegeben haben. Die riefenhaften Räume, zumal die Kuppel-
bauten von Byzanz, erfchienen ohne Zweifel grandios gefteigert, der
von dem Marmor an Wänden und Boden, von den Mofaiken an den
Wölbungen widerftrahlende Glanz der taufend Lichter und Lampen
mußte feenhaft wirken und einen Farbenzauber erzeugen, der manche
architektonifche Sünde und Ungefchicktheit im Moment vergeffen machte.
Die Vorrichtungen für künftliche Beleuchtung· können wir uns nicht
reich genug vorftellen nach den Skizzen, die beifpielsweife der Liber
pontificalis in den Verzeichniflen der den römifchen Kirchen überwiefenen
Gefchenke bietet oder nach der enthufiaftifchen Schilderung des Paulus
Silentiarius von dem in der S o p h i e n k i r c h e erzeugten Lichterglanz
der Kronleuchter, Ampeln und Kandelaber (f. Anhang IV).
Paulinus Nolan., Poem. XXVII, v. 389 ff.:
Aus dem Liber pontificalis nur ein Beifpiel für viele: vit. Ha-
drian. I, § 45 : fecit et farum majorem in eadem beati Petri ecclesia
in tipum crucis, qui pendet ante presbiterium, habentem candelas
mille CCCLXV
Venantius Fortunatus, Lib. 5, carm. 5 :
Undiqzie rapta manu lux cerea provocat astra,
Credas τιί stellas ire trahendo comas.
Lacteus hinc vesti color est, hinc lampade fulgor
Ducitur et vario lumina picta dies;
Inter candelabros radiabat et ipse sacerdos etc.
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SIEBENTER ABSCHNITT.
Künstliche Beleuchtung.
§ 85.
Einen nicht unwefentlichen Factor in der Innenwirkung der alt-
chriftlichen Kirchen muß die künftliche Beleuchtung nach Einbruch der
Dunkelheit abgegeben haben. Die riefenhaften Räume, zumal die Kuppel-
bauten von Byzanz, erfchienen ohne Zweifel grandios gefteigert, der
von dem Marmor an Wänden und Boden, von den Mofaiken an den
Wölbungen widerftrahlende Glanz der taufend Lichter und Lampen
mußte feenhaft wirken und einen Farbenzauber erzeugen, der manche
architektonifche Sünde und Ungefchicktheit im Moment vergeffen machte.
Die Vorrichtungen für künftliche Beleuchtung· können wir uns nicht
reich genug vorftellen nach den Skizzen, die beifpielsweife der Liber
pontificalis in den Verzeichniflen der den römifchen Kirchen überwiefenen
Gefchenke bietet oder nach der enthufiaftifchen Schilderung des Paulus
Silentiarius von dem in der S o p h i e n k i r c h e erzeugten Lichterglanz
der Kronleuchter, Ampeln und Kandelaber (f. Anhang IV).
Paulinus Nolan., Poem. XXVII, v. 389 ff.:
Aus dem Liber pontificalis nur ein Beifpiel für viele: vit. Ha-
drian. I, § 45 : fecit et farum majorem in eadem beati Petri ecclesia
in tipum crucis, qui pendet ante presbiterium, habentem candelas
mille CCCLXV
Venantius Fortunatus, Lib. 5, carm. 5 :
Undiqzie rapta manu lux cerea provocat astra,
Credas τιί stellas ire trahendo comas.
Lacteus hinc vesti color est, hinc lampade fulgor
Ducitur et vario lumina picta dies;
Inter candelabros radiabat et ipse sacerdos etc.