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12. Keft.
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schwand von seinen Lippen.
sagte
Tie widerspenstige Tochter. Gemälde von H. Helmick. (S. 281.)
Paul
Was
„Ormerod."
Hugo Ritso» fuhr aus aus seinem Nachsinnen.
„Ormerod!? — Das ist seltsam!" rief er unwillkür-
lich aus.
„Warum seltsam?"
Hugo antwortete nicht sogleich.
„Ihr Taufname?"
„Grace."
„Grace Ormerod!? — Nun, Sie müssen wissen, daß
meine Mutter mit ihrem Mädchennamen zufällig auch
Grace Ormerod hieß."
erreicht, von wo
aus zwischen den
Bäumen am Fuße
eines Abhangs jetzt ein
Haus sichtbar wurde.
„Aber die eigentliche
Bedeutung von dem allem
ist mir nicht klar," be-
merkte Hugo. „Als ich
erwähnte, ich sei ein zwei-
ter Sohn, haben Sie —"
„Ich habe kaum einen
Anhaltspunkt gehabt, der
meine persönlichen Nach-
forschungen hätte unter-
stützen können," fuhr
Borne fort, die Frage
scheinbar überhörend, „nur
ein Medaillonbild der er-
sten Frau." Er griff nach
seiner Brusttasche.
„Mein Bruder
aber ist am Leben,
kann denn —"
„Hier ist es,"
Borne und hielt ein kleines
Bild in die Höhe.
„Das ist das Porträt
einer Nonne oder barm-
herzigen Schwester," sagte
Hugo, als seine Blicke
darauf fielen und er Haube
und Mantel unterschied.
„Einer Novize. — Das
war sie, als Lother sie
zum erstenmale sah," er-
widerte Borne.
Hugo blieb stehen und
betrachtete das Bild auf-
merksamer. Plötzlich stutzte
er, richtete die Augen for-
schend nach dem Advokaten
und dann wieder auf daS
Medaillon. Für einen Au-
genblick schien ihn seine
bisherige kühle Ruhe zu
verlassen. Das Bild zitterte
in seiner Hand. Borne
schien indes seine Auf-
regung nicht zu bemerken.
„Ist das ein Trugbild
meiner Phantasie? Ge-
wiß, es muß eine Sinnen-
täuschung sein," murmelte
er. Dann fragte er laut:
„Wie war der Name der
Novize?"
„Sie scheinen das Porträt zu erkennen."
Hugo hatte seine Selbstbeherrschung wieder gewonnen.
Er nahm eine gleichgiltige Miene an.
„Nun ja — nein, natürlich nicht — nein!" sagte er
zuletzt mit Entschlossenheit.
In seinem Herzen aber hatte er eine andere Antwort.
In dem Augenblick, als sein Blick auf das Bild siel,
d'achte er, es sehe wirklich ein wenig — ein klein wenig —
seiner — Mutter gleich.
Sie gingen weiter. Bornes beständiges Lächeln ver-
s ... Indem er die Worte auf-
fallend betonte, sagte er:
„Uebrigens gibt es da
noch ein anderes eigentüm-
liches Zusammentreffen!
Wünschen Sie den Namen
des Kindes von Grace
Ormerod und Lothcr zu
erfahren?"
Hugos Herz zuckte zu-
sammen, aber äußerlich be-
wahrte er den Schein von
Gleichgiltigkeit und mur-
melte :
„Nun, wie hieß er
denn?"
„Paul."
Dieser Name durch-
bohrte Hugo wie ein Pfeil.
Anscheinend teilnahmslos
bemerkte er jedoch:
„Sonach wird also der
Halbbruder von Greta
Lother, wo er auch sein
mag, heißen..."
„Paul Lother," er-
gänzte Borne. „Aber,"
fügte er mit einem raschen
Seitenblick hinzu, „er führt
vielleicht — ich sage viel-
leicht — gegenwärtig einen
andern Namen — zum
Beispiel — Paul — und,
und — irgend etwas an-
deres."
„Gewiß! — Ja! —
Natürlich!" murmelte
Hugo. Aber seiue nichts
weniger als unerschütter-
liche Ruhe war verschwun-
den.
Sie hatten das HauS
erreicht und standen in
einem gepflasterten Vorhof.
Es war die Heimat der
Ritsons, die Gyll genannt,
ein langes, cumberländi-
sches Wohnhaus von
grauem Stein, mit Schiefer-
gedeckt. Eine leichte Rauch-
wolke stieg aus einem der
Schornsteine in die klare
Luft auf. Ein Netz von
Sommersäden hing von
den Zweigen eines schlan-
ken, wilden Rosenstocks an
der Vorderseite des breiten
Säulenganges herab;
Gin Aagarssohn.
Eine Geschichte aus unserer Zeit
von
Kall Käme.
Autorisirte Übersetzung aus dem Englischen.
R (Fortsetzung.»
I ie beiden Männer hatten inzwischen eine ziemliche
Strecke zurückgelegt und eine Biegung des Weges
Jllnstr. Wslt. I8S9. IL.
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