Der Symbolisierungszwang
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Schneewittchen wird mit dem Jäger, der den Mann darstellt, während
sein Messer der Phallus ist, in den Waid — die Schamhaare —
geschickt, um dort getötet zu werden, d. h. das Verlangen nach
der Brautnacht ist da. Es kommt jedoch nicht zum Verkehr, das
Kind bleibt unberührt und der Jäger tötet an ihrer Stehe einen
Frischling, was die Erschlaffung des Penis von dem Beischlaf an^
deutet. Schneewittchen !ebt nun in Verborgenheit hinter den Bergen,
die a!s die Hinterbacken gelten können, bei den sieben Zwergen.
Der Zwerg ist ein bekanntes Symbol des sAlaffen Gliedes. Die
Zahl sieben bezeichnet Kopf, Rumpf, Gliedmaßen und Glied,- der
Mann ist die heilige Sieben, während das Weib die böse, kastrierte
Sieben istb
Die Wendung des Märchens, daß der siebente Zwerg, weil
Schneewittchen sein Bett braucht, mit dem sechsten zusammen
schlafen muß, also beseitigt wird, ist wiederum ein Kastrations-
symbol. Die Stiefmutter macht nun einen neuen Mordversuch,- sie
schnürt die Begierde der Schamteile zu Tode, erstickt sie. Dieselben
Zwerge — der Gedanke an den Mann — bringen die GesAleAts^
regung wieder hervor. Der vergiftete Kamm ist ein Onanieakt, der
Kamm steht für die Hand mit den Fingern. Der letzte Mordan-
schlag ist besonders kennzeichnend. Schneewittchen wird mit dem
Apfel — wir kennen ihn vom SündenfaM her als Mannessymbol
— vergiftet/ die Stiefmutter ißt dabei die weiße Hälfte des Apfels,
d. h.: sie spielt die kalte Frau während des Aktes, Schnee-
wittchen die rote Hälfte,- der Geschlechtsteil wird von dem Liebes-
spiel erregt. Zur Sprengung des Jungfernhäutchens kommt es jedoch
nicht. Der Apfel bleibt im Munde ste&en, das Liebesspiel ist auf
den Vorhof bes&ränkt. Der gläserne Sarg ist die Gefahr, in der
die Jungfernschaft bei diesem Spiel schwebt, der Königssohn der
Mann, der ungeschickt stolpernde Diener, der den entscheidenden
Ruck gibt, das Glied. Die Wendung, daß der Apfel aus dem
Munde herausspringt, ist neben der deutlichen Verkehrung von
Herein in Heraus das Aufgeben der Befriedigung am Vorspiel zu^
gunsten des Geschlechtsaktes selbst. Die böse Stiefmutter stirbt am
Tanzen in glühenden Pantoffeln, d. h.: das prüde verlogene
* Das Wort Hexe hat allerdings eine andere Ableitung als sechs, wird
aber in der Analyse oft mit der Sechs in Verbindung gebracht, und sechs ist die
Sieben, der die Eins fehlt, der kastrierte Mann das sechste Gebot gibt eine Ver-
Stärkung. Die Gleichung: Hexe — Frau — Mutter ist häufig.
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Schneewittchen wird mit dem Jäger, der den Mann darstellt, während
sein Messer der Phallus ist, in den Waid — die Schamhaare —
geschickt, um dort getötet zu werden, d. h. das Verlangen nach
der Brautnacht ist da. Es kommt jedoch nicht zum Verkehr, das
Kind bleibt unberührt und der Jäger tötet an ihrer Stehe einen
Frischling, was die Erschlaffung des Penis von dem Beischlaf an^
deutet. Schneewittchen !ebt nun in Verborgenheit hinter den Bergen,
die a!s die Hinterbacken gelten können, bei den sieben Zwergen.
Der Zwerg ist ein bekanntes Symbol des sAlaffen Gliedes. Die
Zahl sieben bezeichnet Kopf, Rumpf, Gliedmaßen und Glied,- der
Mann ist die heilige Sieben, während das Weib die böse, kastrierte
Sieben istb
Die Wendung des Märchens, daß der siebente Zwerg, weil
Schneewittchen sein Bett braucht, mit dem sechsten zusammen
schlafen muß, also beseitigt wird, ist wiederum ein Kastrations-
symbol. Die Stiefmutter macht nun einen neuen Mordversuch,- sie
schnürt die Begierde der Schamteile zu Tode, erstickt sie. Dieselben
Zwerge — der Gedanke an den Mann — bringen die GesAleAts^
regung wieder hervor. Der vergiftete Kamm ist ein Onanieakt, der
Kamm steht für die Hand mit den Fingern. Der letzte Mordan-
schlag ist besonders kennzeichnend. Schneewittchen wird mit dem
Apfel — wir kennen ihn vom SündenfaM her als Mannessymbol
— vergiftet/ die Stiefmutter ißt dabei die weiße Hälfte des Apfels,
d. h.: sie spielt die kalte Frau während des Aktes, Schnee-
wittchen die rote Hälfte,- der Geschlechtsteil wird von dem Liebes-
spiel erregt. Zur Sprengung des Jungfernhäutchens kommt es jedoch
nicht. Der Apfel bleibt im Munde ste&en, das Liebesspiel ist auf
den Vorhof bes&ränkt. Der gläserne Sarg ist die Gefahr, in der
die Jungfernschaft bei diesem Spiel schwebt, der Königssohn der
Mann, der ungeschickt stolpernde Diener, der den entscheidenden
Ruck gibt, das Glied. Die Wendung, daß der Apfel aus dem
Munde herausspringt, ist neben der deutlichen Verkehrung von
Herein in Heraus das Aufgeben der Befriedigung am Vorspiel zu^
gunsten des Geschlechtsaktes selbst. Die böse Stiefmutter stirbt am
Tanzen in glühenden Pantoffeln, d. h.: das prüde verlogene
* Das Wort Hexe hat allerdings eine andere Ableitung als sechs, wird
aber in der Analyse oft mit der Sechs in Verbindung gebracht, und sechs ist die
Sieben, der die Eins fehlt, der kastrierte Mann das sechste Gebot gibt eine Ver-
Stärkung. Die Gleichung: Hexe — Frau — Mutter ist häufig.