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INNEN-DEKORATION
ARCHITEKTEN OEZA LÖRINCZ UND KATE MAI —BERLIN »BLICK IN EIN HERRENZIMMER« MÖBEL : NUSSBAUM
goni ergab das Material. Sein rötlich-warmer Ton,
gemeinsam mit den vergoldeten Randschnitzereien
und kleinen Absetzungen bekundet jene noble und
diskrete Eleganz, von der wir eingangs sprachen. Die
Stühle, ebenfalls mit vergoldeten Kanten geziert,
tragen damastene, gesteppte Bezüge.
Aus der gleichen Wohnung stammt auch das Her-
renzimmer, von dem die obenstehende Abbildung
einen Ausschnitt vermittelt. Von offenen Bücherrega-
len eingefaßt ist hier der Schreibtisch, dessen Fächer
gleichfalls von zwei Seiten her zu öffnen sind, in die
in sich geschlossene Arbeitsecke eingeordnet. Für
Schreibtisch und Regale wurde Nußbaum in Anwen-
dung gebracht, der Stuhl mit Lederpolstern versehen.
Vor eine Aufgabe besonderer Art sah sich der
Architekt beim Ausbau einer älteren Etagenwoh-
nung gestellt, die ihn zwang, mit ungewöhnlich knap-
pen Räumen zu disponieren. So blieb für den Wunsch
des Hausherrn, ein Arbeits- und Herrenzimmer zu
haben, allein ein Raum verfügbar, der das sehr be-
schränkte Maß von nur 4X4 Meter aufwies. Zudem
besaß er lediglich ein verhältnismäßig kleines, nicht
sehr dekoratives Fenster, das jedoch in seiner äußeren
Form bestehen bleiben mußte. Der Architekt bezog es
geschickt in den Entwurf einer Schrankwand ein, für
die er sich aus zwei Gründen entschied. Als Sports-
mann und Segler hatte der Hausherr sehr beträcht-
liche Mengen von Kartenmaterial gesammelt, das
untergebracht werden mußte. Die Schrankwand, die
die eine Breitseite des Zimmers füllen konnte, bot
nicht nur den geforderten, reichlichen Raum für
diesen besonderen Zweck, sondern sie ermöglichte
zu gleicher Zeit auch im Zimmer selbst die größt
erreichbare freie Fläche (Abb. S. 29-31).
Über der mit Rohrgeflecht verkleideten Zentral-
heizung wurde unterhalb des Fensters ein offenes
Bücherbord vorgesehen, das die Aufteilung der Wand
farbig belebt und auflockert. Das Fensterbrett wurde
INNEN-DEKORATION
ARCHITEKTEN OEZA LÖRINCZ UND KATE MAI —BERLIN »BLICK IN EIN HERRENZIMMER« MÖBEL : NUSSBAUM
goni ergab das Material. Sein rötlich-warmer Ton,
gemeinsam mit den vergoldeten Randschnitzereien
und kleinen Absetzungen bekundet jene noble und
diskrete Eleganz, von der wir eingangs sprachen. Die
Stühle, ebenfalls mit vergoldeten Kanten geziert,
tragen damastene, gesteppte Bezüge.
Aus der gleichen Wohnung stammt auch das Her-
renzimmer, von dem die obenstehende Abbildung
einen Ausschnitt vermittelt. Von offenen Bücherrega-
len eingefaßt ist hier der Schreibtisch, dessen Fächer
gleichfalls von zwei Seiten her zu öffnen sind, in die
in sich geschlossene Arbeitsecke eingeordnet. Für
Schreibtisch und Regale wurde Nußbaum in Anwen-
dung gebracht, der Stuhl mit Lederpolstern versehen.
Vor eine Aufgabe besonderer Art sah sich der
Architekt beim Ausbau einer älteren Etagenwoh-
nung gestellt, die ihn zwang, mit ungewöhnlich knap-
pen Räumen zu disponieren. So blieb für den Wunsch
des Hausherrn, ein Arbeits- und Herrenzimmer zu
haben, allein ein Raum verfügbar, der das sehr be-
schränkte Maß von nur 4X4 Meter aufwies. Zudem
besaß er lediglich ein verhältnismäßig kleines, nicht
sehr dekoratives Fenster, das jedoch in seiner äußeren
Form bestehen bleiben mußte. Der Architekt bezog es
geschickt in den Entwurf einer Schrankwand ein, für
die er sich aus zwei Gründen entschied. Als Sports-
mann und Segler hatte der Hausherr sehr beträcht-
liche Mengen von Kartenmaterial gesammelt, das
untergebracht werden mußte. Die Schrankwand, die
die eine Breitseite des Zimmers füllen konnte, bot
nicht nur den geforderten, reichlichen Raum für
diesen besonderen Zweck, sondern sie ermöglichte
zu gleicher Zeit auch im Zimmer selbst die größt
erreichbare freie Fläche (Abb. S. 29-31).
Über der mit Rohrgeflecht verkleideten Zentral-
heizung wurde unterhalb des Fensters ein offenes
Bücherbord vorgesehen, das die Aufteilung der Wand
farbig belebt und auflockert. Das Fensterbrett wurde