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A. Gnirs Eine vorrömische Nekropole innerhalb der Mauern des antiken Pola
ment (Länge 13-5 cm) läuft allmählich in eine Spitze
aus, das andere (Länge 12 cm) verbreitet sich gegen
das Ende zu von 2-8 cm auf 3-5 cm und geht dann
plötzlich in eine stumpfere Spitze über.
Die unter Fig. 83 (mit zwei Querschnitten) ab-
gebildete Klinge mit rundem geschweiftem Rücken
Bronze, der an den Enden 18 mm breit ist, gegen
die Mitte des Bandes bis auf 34 mm sich ver-
breitet. Das geschlossene Armband gehört mit
seiner lichten Weite von nur 62 mm und 44 mm
wohl einem weiblichen Arme an. Ein einfacher
Haken, der in ein kreisrundes Loch eingreift, bildet
Fig. 83 Messerklinge
Fig. 85 Armband
gehört zu den Funden, die in dem Teil der Nekro-
pole gemacht wurden, der im Sommer 1900 bei
der Porta Ercole geöffnet wurde. Ich erwarb das
Artefakt nachträglich und konnte nicht mehr fest-
stellen, ob es einem Grab oder dem Kjökken-
mödding angehört.
7. Nadeln. Die meisten sind im Feuer derart
zerstört worden, daß sich Länge, Querschnitt und
Kopfform nur bei wenigen Exemplaren erkennen
lassen. Zwei Nadeln verdienen durch ihre Kopf-
form beziehungsweise Endverzierung nähere Be-
achtung: ci) Nadel mit scheibenförmigem Kopfe,
Fig. 84 Nadeln
vor dem sich eine schüsselförmige Scheibe in den
Nadelschaft einfügt (Fig. 84); b) Nadel mit Kopf,
der eine kugelige Knospe imitiert (Fig. 84).
8. In nicht weniger als 26 Gräbern konnten
Armbandreste festgestellt werden, die alle ein und
demselben Typus angehören, der sich in einem
Exemplar (Fig. 85) vollständig erhalten hat. Letz-
teres (ebenfalls dem Feuer ausgesetzt gewesen)
bildet einen federnden dünnen Blechstreifen aus
den Verschluß. Die übrigen Armbandreste deuten
auf gleiche Größenverhältnisse und die nämliche ein-
fache Verschlußkonstruktion hin. Gleiche Armbänder
sind aus den Pizzughinekropolen bekannt, wo sie
mit verschiedenen schiefwinkeligen wie rechtwinke-
ligen Mäanderornamenten, Zickzacklinien u. dgl.
geziert sind. Auf einem Armbandfrag'ment der
Polenser Nekropole fand ich ebenfalls eine ornamen-
tale Füllung aus schiefwinkeligen Mäanderzügen,
die sich durch einen schmalen Streifen voneinander
trennen. Dieselbe Armbandverzierung kennen die
Pizzughifunde; abgebildet Atti e memorieV Taf.X 3.
Nach dem Reichtum ornamentierter Armbänder des
gleichen Typus aus den Pizzughigräbern trug-en
auch die vorliegenden Reste Ornamente, die aber
an den ganz durchmorschten Bronzeblechen durch
heftig'e Feuereinwirkung und Oxydation fast gänz-
lich verschwunden sind. In kleinen Bruchstücken
ist eine bisher in Istrien noch nicht beobachtete
Armbandform beobachtet worden. Charakteristisch
sind an ihr die aufgebogenen Randwülste und das
Dreieckornament, hergestellt durch Körnung' des
Bleches.
Fig. 86 Blechknöpfe
9. Kleine, schüsselförmige Blechknöpfe mit
Drahtöse (Fig. 86). Gleiches Fabrikat, z. B. in
estensischen Gräbern (Monumenti antichi VII
Taf. 1).
Zu den Bronzefunden sind dann noch einige
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A. Gnirs Eine vorrömische Nekropole innerhalb der Mauern des antiken Pola
ment (Länge 13-5 cm) läuft allmählich in eine Spitze
aus, das andere (Länge 12 cm) verbreitet sich gegen
das Ende zu von 2-8 cm auf 3-5 cm und geht dann
plötzlich in eine stumpfere Spitze über.
Die unter Fig. 83 (mit zwei Querschnitten) ab-
gebildete Klinge mit rundem geschweiftem Rücken
Bronze, der an den Enden 18 mm breit ist, gegen
die Mitte des Bandes bis auf 34 mm sich ver-
breitet. Das geschlossene Armband gehört mit
seiner lichten Weite von nur 62 mm und 44 mm
wohl einem weiblichen Arme an. Ein einfacher
Haken, der in ein kreisrundes Loch eingreift, bildet
Fig. 83 Messerklinge
Fig. 85 Armband
gehört zu den Funden, die in dem Teil der Nekro-
pole gemacht wurden, der im Sommer 1900 bei
der Porta Ercole geöffnet wurde. Ich erwarb das
Artefakt nachträglich und konnte nicht mehr fest-
stellen, ob es einem Grab oder dem Kjökken-
mödding angehört.
7. Nadeln. Die meisten sind im Feuer derart
zerstört worden, daß sich Länge, Querschnitt und
Kopfform nur bei wenigen Exemplaren erkennen
lassen. Zwei Nadeln verdienen durch ihre Kopf-
form beziehungsweise Endverzierung nähere Be-
achtung: ci) Nadel mit scheibenförmigem Kopfe,
Fig. 84 Nadeln
vor dem sich eine schüsselförmige Scheibe in den
Nadelschaft einfügt (Fig. 84); b) Nadel mit Kopf,
der eine kugelige Knospe imitiert (Fig. 84).
8. In nicht weniger als 26 Gräbern konnten
Armbandreste festgestellt werden, die alle ein und
demselben Typus angehören, der sich in einem
Exemplar (Fig. 85) vollständig erhalten hat. Letz-
teres (ebenfalls dem Feuer ausgesetzt gewesen)
bildet einen federnden dünnen Blechstreifen aus
den Verschluß. Die übrigen Armbandreste deuten
auf gleiche Größenverhältnisse und die nämliche ein-
fache Verschlußkonstruktion hin. Gleiche Armbänder
sind aus den Pizzughinekropolen bekannt, wo sie
mit verschiedenen schiefwinkeligen wie rechtwinke-
ligen Mäanderornamenten, Zickzacklinien u. dgl.
geziert sind. Auf einem Armbandfrag'ment der
Polenser Nekropole fand ich ebenfalls eine ornamen-
tale Füllung aus schiefwinkeligen Mäanderzügen,
die sich durch einen schmalen Streifen voneinander
trennen. Dieselbe Armbandverzierung kennen die
Pizzughifunde; abgebildet Atti e memorieV Taf.X 3.
Nach dem Reichtum ornamentierter Armbänder des
gleichen Typus aus den Pizzughigräbern trug-en
auch die vorliegenden Reste Ornamente, die aber
an den ganz durchmorschten Bronzeblechen durch
heftig'e Feuereinwirkung und Oxydation fast gänz-
lich verschwunden sind. In kleinen Bruchstücken
ist eine bisher in Istrien noch nicht beobachtete
Armbandform beobachtet worden. Charakteristisch
sind an ihr die aufgebogenen Randwülste und das
Dreieckornament, hergestellt durch Körnung' des
Bleches.
Fig. 86 Blechknöpfe
9. Kleine, schüsselförmige Blechknöpfe mit
Drahtöse (Fig. 86). Gleiches Fabrikat, z. B. in
estensischen Gräbern (Monumenti antichi VII
Taf. 1).
Zu den Bronzefunden sind dann noch einige