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Österreich / Zentral-Kommission für Erforschung und Erhaltung der Kunst- und Historischen Denkmale [Hrsg.]
Jahrbuch der K. K. Zentral-Kommission für Erforschung und Erhaltung der Kunst- und Historischen Denkmale — NF. 1.1903

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Hermann, Hermann Julius: Der Reliquienschrein von St. Georg bei Serfaus
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https://doi.org/10.11588/diglit.47868#0155
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H. J. Hermann Der Reliquienschrein von St. Georg bei Serfaus

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Fig. 233 Reliquienschrein von St. Georg bei Serfaus. Gesamtansicht

Der Reliquienschrein von St Georg bei Serfaus

Die nachfolgenden Ausführung'en wollen nicht
mehr sein als ein Versuch, Zeit und Ort der Ent-
stehung eines vor kurzem in das Ferdinandeum
zu Innsbruck gelangten Reliquienschreines an-
nähernd festzustellen. Ein solcher Versuch er-
scheint schon deshalb als gerechtfertigt, weil die
bisher über diesen Gegenstand vorgebrachten
Ansichten1) vielfach irrtümlich sind und die Seltenheit
spätromanischer Malereien von vornherein solchen
Werken gegenüber Interesse erweckt. Eine nach
allen Richtungen erschöpfende, kunsthistorische
Würdigung wird in erster Linie dadurch erschwert,
b P. Bertrand Schöpf: Über einige kirchliche Alter-
thümeq des Unter- und Oberinnthales in Tirol, M. C. C. III
184f.; Karl Domanig: Reisenotizen aus dem obersten Inn-
thal und Vintschgau, M. C. C., Neue Folge, XIV (1888) 179 f.;
G. Tinkhauser: Topographisch-historisch-statistische Be-
schreibung der Diöcese Brixen, fortgesetzt von Ludwig Rapp,
IV Oberinnthal und Vintschgau, 2. Abtheilung (Brixen 1889)
537 ff.; Rud. Payer von Thurn: Das St. Jörgenkirchlein bei
Tosens, M. C. C., Neue Folge, XXVII (1901) 33; endlich ein
Aufsatz über die Kirche in den „Neuen Tiroler Stimmen“
vom 28. Oktober 1896, nach einer Angabe im ebengenannten
Aufsatze Payers vom Landesgerichtsrat Hans Hueber.
Jahrbuch der k. k. Zentral-Kommission I 1903

daß nur von verhältnismäßig wenigen Denkmalen
der spätromanischen Malerei für stilkritische Unter-
suchungen geeignete Reproduktionen vorliegen
und insbesondere von den Kunstschätzen der öster-
reichischen Alpenländer, die für diese Untersuchung
in erster Linie in Betracht kämen, nur eine kleine Zahl
eine höheren Anforderungen entsprechende Ver-
öffentlichung gefunden hat. Da ich selbst weder
die Kunstdenkmale des nordwestlichen Tirol durch
Autopsie kenne noch Gelegenheit fand, in süd-
deutschen Bibliotheken einschlägige Forschungen
in den Miniaturhandschriften spätromanischen Stils
zu betreiben, die zu verläßlicheren Resultaten
führen dürften, muß ich von vornherein mich
darauf beschränken, auf Grund einer genaueren
Analyse des malerischen Schmuckes den Versuch
einer annähernden Datierung und Lokalisierung
des interessanten Objektes zu unternehmen.
Auf einer Anhöhe unfern von Tosens, einem
Dorfe an der Straße, die von Landeck nach dem
Vintschgau und dem Engadin führt, liegt eine
kleine zur Pfarre Serfaus gehörige Kirche, die
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