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A. V. Chizzot.A Prähistorische Funde aus Westgalizien
Fig. 185 Skelett im Tumulus XVI von Balice
XIX. Ein ungefähr im unte¬
ren Drittel mäßig ausgebauchtes,
schwach gebranntes topfartiges
Gefäß mit verhältnismäßig kleiner
Öffnung, mäßig nach außen ge¬
wendetem oberen Rande, hart an
diesem ein primitives Zickzack¬
ornament. In diesem Gefäß wurden
Speisereste, ein Gemisch verschie¬
dener Getreidesorten, vorgefunden:
eine neue Bestätigung der bei prä¬
historischen Gräbern wahrgenom¬
menen Sitte, den Toten Speisen
fürs bessere Jenseits mitzugeben.
Außerdem in den verschiede¬
nen Tumulis zerstreut gelegene
Tonfragmente, vorherrschend (ver¬
schiedenartig verzierte) obere Ge¬
fäßrandstücke. V erzierungsty pen
sind: das Strich-, Schnur-, Knopf-
und Zickzackornament.
Beingegenstände. Nebst
zwei Gerippen, anscheinend von
Nagetieren, einzelnen zu Waffen
geformten Knochen von Wild¬
schweinen und mehreren Knochen¬
splittern mit offenen Markrinnen,
wurden in einzelnen Tumulis Men¬
schenskelette vorgefunden, welche
durch ihre abnorme Länge und
auch durch ungewöhnliche Kopf¬
bildung Interesse erwecken. Ich
habe diese Skelette dem Konser¬
vatorenverein Ostgaliziens in Lemberg zur Begut-
achtung überg-eben und beschränke mich auf
Angaben über Tiefe, Lage, Richtung etc. der be-
treffenden Skelette.
Fünf Skelette waren ziemlich gut erhalten:
Tumulus V: 3 w unter dem höchsten Punkt
des Hügels; Länge 2-20 m‘, Rückenlage, Füße ge-
schlossen, Arme kreuzförmig gespreizt; Kopf im
Nordwesten, Füße Südosten; auf gelbem Lehm mit
Sand gebettet; über dem Skelett schwere schwarze
fette Erde; unter dem Skelett zirka 5 cm bräunlich
gefärbter Boden. Zu beiden Seiten, parallel mit
der Skelettrichtung und auf dessen ganzen Länge,
war ein zirka 20 cm breiter und 10 cm tiefer Streifen
von dunkler Erde sichtbar.
Es hatte den Anschein, als wenn die Leiche
bei ihrer Bestattung durch seitlich gelegte Balken
oder Baumstämme abgegrenzt worden wäre.
Tumulus VI: 3 m unter dem höchsten Punkt
der Hügelkuppe, lang 2'20 m, Rückenlage, Kopf
im Norden, Füße im Süden, Hände und Füße
natürlich herabhängend.
Tumulus VII a: 17 m unter dem höchsten
Punkt der Hügelkuppe, lang 2-18 m, Rückenlage.
Kopf im Nordosten, Füße im Südwesten, Arme
zirka 30 cm vom Leib abgespreizt, Füße gespreizt.
Zwischen den Füßen stand das Gefäß Fig. 181;
nächst dem rechten Fußknöchel ein Bronzering,
an dem Gerippe der linken Hand der Bleiring
(Sp. 144); überdies waren in der gleichen Schichte
A. V. Chizzot.A Prähistorische Funde aus Westgalizien
Fig. 185 Skelett im Tumulus XVI von Balice
XIX. Ein ungefähr im unte¬
ren Drittel mäßig ausgebauchtes,
schwach gebranntes topfartiges
Gefäß mit verhältnismäßig kleiner
Öffnung, mäßig nach außen ge¬
wendetem oberen Rande, hart an
diesem ein primitives Zickzack¬
ornament. In diesem Gefäß wurden
Speisereste, ein Gemisch verschie¬
dener Getreidesorten, vorgefunden:
eine neue Bestätigung der bei prä¬
historischen Gräbern wahrgenom¬
menen Sitte, den Toten Speisen
fürs bessere Jenseits mitzugeben.
Außerdem in den verschiede¬
nen Tumulis zerstreut gelegene
Tonfragmente, vorherrschend (ver¬
schiedenartig verzierte) obere Ge¬
fäßrandstücke. V erzierungsty pen
sind: das Strich-, Schnur-, Knopf-
und Zickzackornament.
Beingegenstände. Nebst
zwei Gerippen, anscheinend von
Nagetieren, einzelnen zu Waffen
geformten Knochen von Wild¬
schweinen und mehreren Knochen¬
splittern mit offenen Markrinnen,
wurden in einzelnen Tumulis Men¬
schenskelette vorgefunden, welche
durch ihre abnorme Länge und
auch durch ungewöhnliche Kopf¬
bildung Interesse erwecken. Ich
habe diese Skelette dem Konser¬
vatorenverein Ostgaliziens in Lemberg zur Begut-
achtung überg-eben und beschränke mich auf
Angaben über Tiefe, Lage, Richtung etc. der be-
treffenden Skelette.
Fünf Skelette waren ziemlich gut erhalten:
Tumulus V: 3 w unter dem höchsten Punkt
des Hügels; Länge 2-20 m‘, Rückenlage, Füße ge-
schlossen, Arme kreuzförmig gespreizt; Kopf im
Nordwesten, Füße Südosten; auf gelbem Lehm mit
Sand gebettet; über dem Skelett schwere schwarze
fette Erde; unter dem Skelett zirka 5 cm bräunlich
gefärbter Boden. Zu beiden Seiten, parallel mit
der Skelettrichtung und auf dessen ganzen Länge,
war ein zirka 20 cm breiter und 10 cm tiefer Streifen
von dunkler Erde sichtbar.
Es hatte den Anschein, als wenn die Leiche
bei ihrer Bestattung durch seitlich gelegte Balken
oder Baumstämme abgegrenzt worden wäre.
Tumulus VI: 3 m unter dem höchsten Punkt
der Hügelkuppe, lang 2'20 m, Rückenlage, Kopf
im Norden, Füße im Süden, Hände und Füße
natürlich herabhängend.
Tumulus VII a: 17 m unter dem höchsten
Punkt der Hügelkuppe, lang 2-18 m, Rückenlage.
Kopf im Nordosten, Füße im Südwesten, Arme
zirka 30 cm vom Leib abgespreizt, Füße gespreizt.
Zwischen den Füßen stand das Gefäß Fig. 181;
nächst dem rechten Fußknöchel ein Bronzering,
an dem Gerippe der linken Hand der Bleiring
(Sp. 144); überdies waren in der gleichen Schichte