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Schmölzer, Hans: Zur Baugeschichte des Palazzo vescovile in Cavalese
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.47868#0175
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H. Schmölzer Zur Baugeschichte des Palazzo vescovile in Cavalese
330
kommen, so kündigt er in einem Schreiben vom
8. Juli 1539 aus Trient diesen Besuch tatsächlich
an. Er schreibt: „Als Andre Crivell heraus aus
Fleimbs khomen, hat er uns angezaigt, wie es mit
unserm Paw ain Gestalt hat mit Erinnerung,
wellicher masß du allenthalben Vleis ankherest
und dich zum höchsten bemüehest, das derselb
unser Paw, wie wir den gern haben wollen, auf
das ehendist dermassen ins Werkh und sovil
gericht werde, wan wir hineinkhomen, das wir
ain mal unsers Unrastens und Ausgebens Er-
götzlichait empfahen mögen, welliches wir gne-
diglichen und gern gehört haben. Und wollen dir
vorrer nit vorhalten, das wir villeicht ehender,
dan du vermainst, hinein khomen möchten, deß-
halben würdest du wissen, die Sache desto paß
zu befürdern, damit wir zu unserer Ankhunfft, die-
selb beschehe dan von Brichsen her durch, oder
von hinein aus, in unserm Gemuet an diesem Paw
benuegig sein und denselben, wo nit gar, doch
den merern tail verfertigt finden mügen“ u. s. w.
Der Kardinal Cles war im Jahre 1539 auch
zum Bischof von Brixen erkoren worden und hatte
am 19. Februar von Papst Paul III. die Bestäti-
gung der Wahl erlangt. Zunächst verwaltete er
das Bistum durch einen Prokurator. Im Juli begab
er sich nun in Person dahin. Bei den ihm zu
Ehren veranstalteten Festlichkeiten traf ihn während
des Mahles am 28. Juli ein Schlaganfall, dem
er erlag.
Seinen Palast in Cavalese hat er nicht mehr
gesehen.
Ob zu dieser Zeit die Malereien im Innern
des Palastes fertig waren, muß dahingestellt bleiben.
Sicherlich nicht fertig waren die Malereien an
der Fassade, wenn auch die Anordnung der-
selben noch vom Cles selbst getroffen sein wird.
Ausgeiührt wurden sie inschriftlich erst 1540
unter seinem Nachfolger Christoph von Madruzzo,
zweifellos aber von dem gleichen Maler, der auch
die Malereien im Innern des Palastes schuf und
der 1543 die Fresken im Palazzo assessorile in
Cles malte, welche die engste Verwandtschaft mit
denen in Cavalese aufweisen.
Hans Schmölzer
H. Schmölzer Zur Baugeschichte des Palazzo vescovile in Cavalese
330
kommen, so kündigt er in einem Schreiben vom
8. Juli 1539 aus Trient diesen Besuch tatsächlich
an. Er schreibt: „Als Andre Crivell heraus aus
Fleimbs khomen, hat er uns angezaigt, wie es mit
unserm Paw ain Gestalt hat mit Erinnerung,
wellicher masß du allenthalben Vleis ankherest
und dich zum höchsten bemüehest, das derselb
unser Paw, wie wir den gern haben wollen, auf
das ehendist dermassen ins Werkh und sovil
gericht werde, wan wir hineinkhomen, das wir
ain mal unsers Unrastens und Ausgebens Er-
götzlichait empfahen mögen, welliches wir gne-
diglichen und gern gehört haben. Und wollen dir
vorrer nit vorhalten, das wir villeicht ehender,
dan du vermainst, hinein khomen möchten, deß-
halben würdest du wissen, die Sache desto paß
zu befürdern, damit wir zu unserer Ankhunfft, die-
selb beschehe dan von Brichsen her durch, oder
von hinein aus, in unserm Gemuet an diesem Paw
benuegig sein und denselben, wo nit gar, doch
den merern tail verfertigt finden mügen“ u. s. w.
Der Kardinal Cles war im Jahre 1539 auch
zum Bischof von Brixen erkoren worden und hatte
am 19. Februar von Papst Paul III. die Bestäti-
gung der Wahl erlangt. Zunächst verwaltete er
das Bistum durch einen Prokurator. Im Juli begab
er sich nun in Person dahin. Bei den ihm zu
Ehren veranstalteten Festlichkeiten traf ihn während
des Mahles am 28. Juli ein Schlaganfall, dem
er erlag.
Seinen Palast in Cavalese hat er nicht mehr
gesehen.
Ob zu dieser Zeit die Malereien im Innern
des Palastes fertig waren, muß dahingestellt bleiben.
Sicherlich nicht fertig waren die Malereien an
der Fassade, wenn auch die Anordnung der-
selben noch vom Cles selbst getroffen sein wird.
Ausgeiührt wurden sie inschriftlich erst 1540
unter seinem Nachfolger Christoph von Madruzzo,
zweifellos aber von dem gleichen Maler, der auch
die Malereien im Innern des Palastes schuf und
der 1543 die Fresken im Palazzo assessorile in
Cles malte, welche die engste Verwandtschaft mit
denen in Cavalese aufweisen.
Hans Schmölzer