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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 5.1890

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Studemund, Wilhelm: Zum Mosaik des Monnus
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https://doi.org/10.11588/diglit.37651#0013
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Studemund, Mosaik des Monnus.

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Derselbe Traktat hat im Codex Vindobonensis theolog. graec. 287 folgende
Gestalt auf Folium 38V inf. und Folium 39r sup.:
xd 0 v 6 [i a~ a x oj v s v v s a [xoucrtov xal
irola? xsyvrjc sxdax7] sixtaxaxsT, xal
xtk 6 xauxrjc: sv ßf<p £cpsopsx'/jc.
KXsid», iaxopiac, vjpoSoxoc. (IdXsia, xtjujjuuoiac;
[ÜLEVavSpOC. p.sXTiO|i,EV7], XpCTj'OJoG.C, Eupnxt07]?.
EuxepuY], aüXtov, Gxr^ar/opoc.
XSp^iyOpYj, X6paC, Tlivoapo?. EpCtXfl), XU[X-
ßdXtOV, Epp-TjC. XaXXlÖli'T] TT0lf|G3a)C, OlX'/jpOC.
oupavta, daxpovopuac, dpaxo?. 7:0X6 jjl v ia,
'l'EtOUETpd/.C, EOxXs LO'/jC.
Der Wortlaut dieses Wiener Codex stimmt genau überein mit dem. von
Franz N. Titze, Manuelis Moschopuli Cretensis opuscula grammatica (Leipzig und
Prag 1822) pag. 59 (unten) aus dem jetzt verschollenen Königgrätzer Codex mit-
geteilten Wortlaute. In der Wiedergabe des Wortlautes der beiden Codices sind
diejenigen Namen bezw. Wissenschaftsbezeichnungen, welche mit den erhaltenen
Teilen des Trierer Mosaiks übereinstimmen, gesperrt gedruckt.
Vollständige Übereinstimmung herrscht also nur in dem Achtecke, welches
den Aratos als von der Urania die Astronomie erlernend darstellt; dazu kommt das
mittelste Achteck mit Kalliope und Homer. Der geistige Urheber der von Monnus
zur Darstellung gebrachten Idee war im übrigen ein nach viel abenteuerlicheren
Raritäten haschender Gelehrter: ihn interessiren, wenn man von Aratos und Homer
absieht, die von der Sage umwobenen und kaum im Halbdunkel erscheinenden
Gestalten eines Thamyris, Hyagnis, Kadmos, zu denen ich zuversichtlich den Aki-
karos geselle, obgleich ein Teil dieses Namens auf meiner Ergänzung beruht: diese
Jirgänzung ist gerade um so sicherer, je mehr Akikaros zu den rarissimae aves in
unserer Überlieferung gerechnet werden mufs.
Das Handbüchlein selbst, aus welchem der Raritätenjäger seine Weisheit
schöpfte, vermag ich zwar nicht nachzuweisen, wohl aber die Gesellschaft, in welche
es gehörte. Und zwar giebt die eigentümliche Namensform Agnis (statt Hyagnis)
in dem die Euterpe betreffenden Achtecke den sicheren Fingerzeig: Bei Clemens
Alexandrinus, Strom. I cap. 16, s. 76 pag. 363 P. nämlich liest man zwar Folgendes
in den Ausgaben: cpaal os xal xf,v vXayav oupiyya hdxopov supiiv xov Tpiycr xpi^opöov
oe oyouDC xal xvjv ötocxovov dpyoviav Tocy.viv xov xal auxov Opoya. xoouuaxa oe
ÜXup-Ttov ojioicoc xov Opu^a, xaDaixsp Opoyov apptovlav xal uicocppo'pov xal p-icoXoöiov MapGoav,
xijC auxTjs ovxa xoic irpoeipirjuevois ytupar xal xf(v Au>ptov 0dp.opiv s~ivof(axi xov 0 oaxa.
Aber die gesperrt gedruckten Worte von xpr/opoov bis Opuya sind in Folge des
Homöoteleutons in der einzig zu Grunde zu legenden Laurentianischen Handschrift
ausgefallen und mit Recht aus Eusebius (Praep. evang. X 6, 11) ergänzt, welcher
den Clemens wörtlich ausschreibt. Nun ist aber in den Handschriften des Eusebius
nicht oapiv überliefert, sondern ayviv. Somit hat schon Eusebius bei Clemens wahr-
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