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Deutsches Archäologisches Institut [Editor]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Editor]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 5.1890

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Studemund, Wilhelm: Zum Mosaik des Monnus
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https://doi.org/10.11588/diglit.37651#0014
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Studeraund, Mosaik des Monnus.

scheinlich VA yviv gelesen. Diese Form nicht nur bei Eusebius, sondern auch bei
Clemens in den Text zu setzen rät die nahe Berührung, welche die Beischriften
des Trierer Mosaiks auch aufser der überlieferten Namensform AGNIS mit den
dieser Stelle benachbarten Partieen des Clemens Alexandrinus aufweisen.
So wird bei Clemens in den an ’A^viv xov xal auxöv Opuya angeschlossenen Sätzen
sehr bald der Thraker Thamyris genannt (vgl. den Schlufs der oben ausgeschriebe-
nen Clemensstelle). So wird bei Clemens wenig vorher (cap. 16, s. 75 pag. 362 P.
und pag. 363 P.) der Phryger Kadmos einmal als 6 xa>v ''j'pap.p.dxouv 'EXXvjGiv
eupsxfjC und dann, weil er Xifloxopuav sesups xal usxaXXa ypuaoT xd rrspl xo
llay^aiov sttsvo-qazv opoc, genannt. Mithin ist auf dem Trierer Mosaik bei dem
von [C]lio lernenden Cadmus auch nicht etwa an den von der Muse der Ge-
schichte lernenden Logographen Kadmos aus Milet zu denken, sondern an
den mythischen Phryger Kadmos.
In dem diesem 16. Kapitel vorhergehenden Kapitel des Clemens (Strom.
I 15 s. 69 pag. 357 P.) wird unter den griechischen Weisen, welche ihre Weisheit
zum Theil Barbaren verdanken, auch der in fernen Landen vielgereiste Philosoph
Demokritos genannt. Über diesen heifst es in dem zum Teil dunklen Berichte
des Clemens nach der handschriftlichen Überlieferung so: A rt u 6 x p 1 x 0 * ydp xou? Baßo-
Xtoviou? X6y0u? TjO-ixoiK ttstco(rj~ar Xijzxai jap X7]v ’Axixapou ax4Xqv spjjt'/jVcuDsiaay
xoi? toioic su vxaüai GUY^paptixast. xdaxtv eixia q iiqvaa öai Trap5 “ aüxou (auxcu
Sylburg) xdos Xijei Ayjfxoxp ixos ’üpdcpovxov xal uyjv xal tcsp 1 auxou, q asp-vuvo-
ysvoc cpr;at rrou sttI xq iroXutjia&ia• 's-po os xöiv xax’ spauxov dv&pojHCov jqv TrXeiaxrjv STXSTxXav/j-
sdpr/jv etc.” (d. h. es folgt das bekannte Bruchstück des Demokritos, über welches
z. B. Mullach, Democriti Abderitae operum fragmenta, pag. 3fgg. zu vergleichen
ist). Clemens, welcher mit grofsem Eifer gelehrte Notizen zusammenrafft und
manches Unverstandene seinen Werken einverleibt, war hier offenbar schon dem
Eusebius unverständlich; wenigstens schreibt Eusebius (Praep. evang. X 4, 5) unten
Weglassung der seltsamen axqXq des Akikaros nur Folgendes aus Clemens aus:
xal Arpoxpixos 6s... xoK BaßoXumtov Xoyoos 41)1x96; ixz~oiria\}ai Xs-'sxai. xal itou asp-vuvo-
psvo; Tispl eauxou cprfiiv u kjw os x&v xax’ spauxov dvkpojTroov etc.” (das bekannte
Fragment). Mithin ist es nicht wunderbar, dafs neuere Gelehrte vollends nichts
mit dieser Stele des Akikaros anzufangen wufsten: vgl. z. B. Potters Anmerkungen
zu der letzten der oben ausgeschriebenen Clemensstellen und Mullach a. a. O.
pag. 124 fg., welcher den von Strabo XVI pag. 762 erwähnten Bosporaner ’A/aixapo;
richtig von dem bei Clemens genannten ’Axtxapo; trennt, und die ausführliche Er-
örterung C. Müllers in den Fragmenta historicorum Graecorum II pag. 26. Auch
der Buchtitel ’Axi/apoc, welchen man bei Laertius Diogenes V 2, 5° liest, führt
nicht weiter: In dem dort überlieferten langen Kataloge der Schriften des Theo-
phrastos nämlich und zwar in dem vierten Teile desselben, der auch Untheophrasti-
sches, z. B. Pludemisches, enthält (vgl. H. Usener, Anal. Theophr. pag. 17), wird
auch ein nur ein Buch umfassendes Werk mit dem Titel ’Axiyapoc aufgeführt; so
(mit y an vierter Stelle), nicht ’Axfzapo; lautet die Überlieferung des Buchtitels,
 
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