Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]: Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI (19.1904)

Lucas, Athletentypen.

Antoniusfiguren u. dgl.) verzierten Ringplatte. Er wird, als eine Art Liebestalisman,
am Feste des heiligen Antonius, des Patrones der Liebenden, geweiht und hat daher
seinen Namen. Er kann zwar zum Schlagen benutzt werden — dies geschieht öfter
von rauflustigen Burschen —, doch ist dies nicht seine eigentliche Bestimmung20.
Man sieht also, Form und Zweck sind bei beiden modernen Schlagringen weit
verschieden. Die Möglichkeit aber, daß der eine von ihnen, der wirklich zum
Schlagen bestimmte, die ganze Hand umspannende, irgendwie auf die spätantike,
rohe Waffe der Arena zurückgehen könne, möchte ich noch nicht aufgeben und
würde für jede weitere Aufklärung in dieser Frage dankbar sein.
Berlin. Hans Lucas.

20) Die darauf bezügliche Angabe in Meyers Kon-
versationslexikon: »für den jeweiligen Besitzer
geweiht, um die Kraft zu erhalten, den Gegner
zwar niederzuschlagen, aber keine bösartige
Wunde zu erzeugen«, ist unrichtig. Übrigens

besitzt nach einer freundlichen Mitteilung des
Direktors Dr. Graf das Bayrische Nationalmuseum
in München einen Schlagring (Einfingerring) mit
einem größeren mittleren Dorn und zwei kleineren
seitlichen Erhabenheiten.